Südtiroler Platz ist ein mehrmals verwendeter Platzname in Österreich und Bayern, der an Südtirol erinnert.
Da Italien, das eigentlich mit dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn ein Defensivbündnis hatte, 1915 im geheimen Londoner Vertrag für den Kriegseintritt an der Seite der Entente der südlich des Brenners liegende Teil Tirols zugesichert wurde, wurde ab 3. November 1918 (Waffenstillstand von Villa Giusti) nicht nur der italienische Teil des südlichen Tirol, das Trentino, sondern auch Deutsch-Südtirol von Italien besetzt. Der in Österreich und Deutschland als Diktat empfundene Vertrag von Saint-Germain bestätigte dies 1919 gegen den Willen der deutschsprachigen Südtiroler. Als Solidaritätsbekundung wurden daraufhin in Österreich und Deutschland Plätze nach Südtirol benannt, aber auch Straßen oder ganze Siedlungen nach Südtiroler Orten. Auffallend oft erhielten Plätze an und um Hauptbahnhöfen diesen Namen, so etwa in Wien, Salzburg, Innsbruck, Kufstein und Rosenheim.
Folgende Städte und Orte haben Südtiroler Plätze:
- in Österreich: Anger, Bad Radkersburg, Bregenz, Graz, Hard, Innsbruck, Jenbach, Judenburg, Krems, Kufstein, Lienz, Linz (Südtiroler Straße), Mautern an der Donau, Mistelbach an der Zaya, Salzburg, Spittal an der Drau, Waidhofen an der Ybbs, Weiz, Wien, Wiener Neustadt
- in Bayern: Nürnberg, Rosenheim.
Einzelnachweise
- ↑ Carlo Moos: Südtirol im St. Germain-Kontext. In: Georg Grote, Hannes Obermair (Hrsg.): A Land on the Treshold. South Tyrolean Transformations, 1915–2015. Peter Lang, Oxford-Bern-New York 2017, ISBN 978-3-0343-2240-9, S. 27–39.