Sabena
IATA-Code:SN
ICAO-Code:SAB
Rufzeichen:SABENA
Gründung:1923
Betrieb eingestellt:2001
Sitz:Brüssel, Belgien Belgien
Drehkreuz:Brüssel-Zaventem
Heimatflughafen:Brüssel-Zaventem
Unternehmensform:Société Anonyme
Allianz:Qualiflyer Group
Vielfliegerprogramm:Qualiflyer
Flottenstärke:49
Ziele:national und international
Sabena hat den Betrieb 2001 eingestellt. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor Einstellung des Betriebes.

Sabena war von 1923 bis zu ihrer Liquidation 2001 die nationale Fluggesellschaft Belgiens mit Sitz in Brüssel und Basis auf dem Flughafen Brüssel-Zaventem. Teile der Gesellschaft leben in der heutigen Fluggesellschaft Brussels Airlines fort.

Geschichte

1923–1939

Sabena – Akronym für Société Anonyme Belge d’Exploitation de la Navigation Aérienne – ging am 23. Mai 1923 als belgische Staatslinie in Betrieb. Sie war aus der SNETA (Syndicat national pour l’Etude des Transports Aériens), der 1919 gegründeten staatlichen Fluggesellschaft, hervorgegangen.

Der erste Frachtflug mit einer de Havilland DH-9 der Sabena wurde am 23. Mai 1923 mit Zwischenlandung in Ostende nach Lympne in Kent (Großbritannien) durchgeführt, und der erste Passagierflug fand am 1. April 1924 von Rotterdam aus mit einem Zwischenstopp in Brüssel nach Straßburg statt. Schon bald wurde das Streckennetz auf Amsterdam und Basel (über Strasbourg), später nach London, Bremen, Essen/Mülheim, Köln und Kopenhagen ausgeweitet.

Zum Teil war die Sabena auf Initiative von Belgiern im Kongo gebildet worden, die erst im Jahr zuvor ihre erste eigene Passagier- und Fracht-Gesellschaft L.A.R.A mit Verbindungen zwischen Leopoldville (heute Kinshasa), Lisala und Stanleyville (heute Kisangani) verloren hatten. Die neue nationale Airline sollte diese Lücke nun füllen – und tatsächlich nahm sie schon 1925 eine Verbindung in den belgischen Kongo in Betrieb – eine abenteuerliche Unternehmung in dieser frühen Phase der Luftfahrtgeschichte.

Für ihre Kongo-Kampagne entschied sich die Sabena für den Einsatz von Überlandflugzeugen und begann an mehreren Stellen der Kolonie, Flugplätze zu bauen. Dieses Programm war 1926 abgeschlossen und man begann, ausgehend von der Hauptroute Boma-Leopoldville-Elisabethville (Lubumbashi) (eine 900 km lange Strecke über dichten Dschungel), den kommerziellen Betrieb. Zuerst wurden Maschinen von de Havilland eingesetzt, später dreimotorige Flugzeuge des Typs Handley Page W8f mit zehn Sitzen.

Bis zum Jahr 1931 war die Flotte der Sabena, inklusive ihrer Afrika-Tochter, bereits auf 43 Maschinen angewachsen. Auf den meisten europäischen Strecken kamen Fokker-7B und -7A-Maschinen zum Einsatz. Die für das Kongo-Flugnetz vorgesehenen Flugzeuge wurden nur in den seltensten Fällen ab Werk dorthin ausgeflogen; zumeist erfolgte die Lieferung auf dem Wasserweg. Ein Flug von Belgien aus in den Kongo dauerte anfangs noch fast eine Woche, doch im Laufe der 1930er Jahre konnte die Sabena bessere Überflugrechte gemeinsam mit Air France und Lufthansa aushandeln und die Flugzeiten erheblich abkürzen: erst auf fünfeinhalb, später (unter Benutzung des damals schnellsten Langstreckenflugzeugs, einer Savoia Marchetti SM.73) auf nur noch vier Tage.

In Europa wurde das Streckennetz in den 1930er Jahren beständig ausgebaut (am Vorabend des Zweiten Weltkrieges betrug es beinahe 6000 Kilometer) und größtenteils mit der damals erfolgreichen Junkers Ju 52 bedient.

1939–1946

Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kam beinahe der gesamte zivile Luftverkehr in Europa zum Erliegen, viele Maschinen wurden zu Kriegszwecken eingesetzt. Dennoch gelang es den Belgiern – während des gesamten Krieges – ihre Kongo-Route, eine der Hauptschlagadern des Verkehrs von und nach Zentralafrika, beinahe unterbrechungsfrei aufrechtzuerhalten.

1946–1960

Als der Krieg und die Besetzung Belgiens beendet waren, nahm die Sabena auch innerhalb Europas ihre Strecken wieder in Betrieb – zunächst mit Douglas DC-3, die den europäischen Fluggesellschaften von den USA zur Verfügung gestellt wurden. Der offizielle Name der Gesellschaft wurde in SABENA – Belgian World Airlines geändert. Am 4. Juni 1947 überquerte ein Sabena-Flugzeug erstmals den Atlantik und erreichte New York.

Im Jahr 1949 erwarb Sabena eine 72,3%ige Beteiligung an der belgischen Fluggesellschaft Sobelair. Sobelair blieb als eigenständiges Tochterunternehmen bestehen und führte im Anschluss Charterflüge sowie Zubringerdienste für die Sabena durch.

Die 1950er Jahre standen ganz im Zeichen der Modernisierung – die Flotte der Sabena wurde durch neue Maschinen von Douglas und Convair für ein weltweites Streckennetz ausgebaut. Die Kongo-Route blieb jedoch eines der wichtigsten Standbeine der Belgier.

Ab dem 1. September 1953 bis Mitte der 1960er Jahre unterhielt die Fluggesellschaft Helikopterlinien für Passagiere. Bedient wurden von Brüssel aus die teils eigens dafür als Sabena-Heliports errichteten Hubschrauber-Flugplätze Rotterdam, Antwerpen, Lille, Eindhoven, Maastricht, Lüttich, Luxemburg, Paris, Dortmund, Duisburg, Köln und Bonn. Geflogen wurden die Strecken zunächst mit Sikorsky S-55, später mit Sikorsky S-58. Schon im ersten Betriebsjahr wurden auf 3.500 Linienflügen 12.544 Passagiere befördert, was Sabena dato den Status der weltweit erfolgreichsten Hubschrauberlinie einbrachte.

1960–1990

Das Jahr 1960 bedeutete einen radikalen Umbruch für die Sabena: Die Kolonie Belgisch-Kongo wurde in die Unabhängigkeit entlassen, was unweigerlich auch Auswirkungen für das Afrika-Engagement der Gesellschaft hatte. Während der „Kongo-Wirren“ der Jahre 1960 und 1961 flohen die meisten Belgier in überfüllten Sabena-Maschinen aus dem Krisengebiet, und das engmaschige Streckennetz, das seit den 1920er-Jahren mit großem Eifer in der Kolonie errichtet worden war, wurde nun von der neuen Air Congo übernommen, an der die Sabena nur noch eine 30%ige Minderheitsbeteiligung hielt.

Ein Umbruch anderer Art wurde durch das Aufkommen der Strahlflugzeug-Technik herbeigeführt: mit der neuen Boeing 707 war die Sabena die erste Fluggesellschaft des europäischen Festlandes, die eine Jetverbindung nach Amerika anbot. 1961 wurden die Mittelstreckenflüge fast vollständig auf die neue Caravelle umgestellt, wovon man sich einen Effizienzgewinn versprach. Am 14. März 1969 gründete Sabena zusammen mit Air France, Alitalia und Lufthansa das ATLAS-Konsortium. In den 1970er-Jahren dominierten Boeing-Maschinen die belgische Flotte, 1984 kamen die ersten Airbus-Maschinen hinzu. Gleichzeitig begann die Sabena ihr Streckennetz nach West- und Zentralafrika auszubauen.

1990–2001

Für die Herausforderungen der 1990er Jahre legte sich die Sabena wieder einen neuen Namen – SABENA World Airlines – und neues Design zu. Doch die Belgier waren längst kein großer Spieler am Markt mehr und mehr denn je auf Kooperationen angewiesen. 1993 erwarb die Air France eine Minderheitsbeteiligung an der Gesellschaft, veräußerte diese jedoch kurz darauf wieder. Zwei Jahre später stieg die Swissair mit 49 Prozent bei der Sabena ein – dieses Manöver sollte beiden schließlich zum Verhängnis werden. Im Jahr 1996 erwarb die Sabena die belgische Regionalfluggesellschaft Delta Air Transport.

Die Strecke Brüssel – Bangkok flog ab den 1990er Jahren die Thai Airways International mit einer MD-11 im Codesharing mit Sabena.

Die Boeing 747-200, die seit den 1970er Jahren in Betrieb waren, wurden durch neue Airbus-A340-Langstreckenjets ersetzt. In den späten 1990ern wurde das Design erneut geändert. Bis 2001 wurde die Flotte fast vollständig auf Airbus umgestellt, als die gesamte Luftfahrtbranche im Zuge der Anschläge vom 11. September in eine tiefe Krise geriet. Zu diesem Zeitpunkt schuldete die Swissair der Sabena 84 Millionen US-Dollar, erklärte sich aber am 2. Oktober für zahlungsunfähig. Daraufhin waren die Belgier gezwungen, ihre Maschinen am Boden zu behalten, und beantragten nur einen Tag später Gläubigerschutz. Man hatte nun lediglich drei Wochen Zeit, neue Finanzquellen zu erschließen, jedoch zeigte in dieser Situation keine andere Fluggesellschaft Interesse daran, bei der Sabena einzusteigen.

So war man am 6. November 2001 gezwungen, die Liquidation zu eröffnen. Nach ihrer Insolvenz wurde der Flugbetrieb durch die Sabena-Tochtergesellschaft Delta Air Transport (DAT) fortgeführt, die Anfang 2002 den Namen SN Brussels Airlines (mittlerweile Brussels Airlines) erhielt.

Mit 2,2 Millionen Euro kaufte sich 2011 die Luxemburger Versicherungsgesellschaft Axa Assurances Vie Luxembourg von der Anklage Belgiens frei, sie habe an der Steuerhinterziehung der leitenden Manager des Unternehmens mitgewirkt.

Ziele

Afrika

Abidjan, Accra, Banjul, Bamako, Bujumbura, Casablanca, Conakry, Cotonou, Dakar, Douala, Entebbe, Freetown, Johannesburg, Kigali, Kinshasa, Lagos, Lomé, Luanda, Monrovia, Nairobi, Ouagadougou, Sal, Yaoundé.

Asien

Bangkok, Beirut, Bombay, Chennai, Tel Aviv, Tokio-Narita.

Europa

Ajaccio, Athen, Barcelona, Basel, Belfast, Berlin-Tempelhof, Bilbao, Birmingham, Bordeaux, Bologna, Bremen, Bristol, Bukarest, Budapest, Catania, Kopenhagen, Dublin, Düsseldorf, Faro, Florenz, Frankfurt, Genf, Glasgow, Hamburg, Hannover, Helsinki, Istanbul, Leeds/Bradford, Lissabon, Ljubljana, Luxemburg, London-City, London-Gatwick, Madrid, Manchester, Mailand-Linate, Mailand-Malpensa, Moskau, München, Nantes, Neapel, Newcastle, Nizza, Nürnberg, Oslo-Gardermoen, Paris-Charles de Gaulle, Paris-Orly, Palma de Mallorca, Porto, Prag, Rom, St.-Petersburg, Sevilla, Sheffield, Sofia, Stockholm-Arlanda, Straßburg, Stuttgart, Turin, Valencia, Venedig, Verona, Wien, Warschau, Zürich.

Nordamerika

Atlanta, Boston, Chicago-O'Hare, Cincinnati/Northern Kentucky, Dallas, Mexiko-Stadt, Toronto-Pearson, Montreal-Dorval, New York-JFK, Newark.

Flotte (nicht vollständig)

Flotte bei Betriebseinstellung

Zuvor eingesetzte Flugzeuge

Frühere Hubschraubertypen

Zwischenfälle

Sabena hatte von 1945 bis zur Betriebseinstellung 2001 insgesamt 24 Totalverluste zu verzeichnen, davon 17 mit insgesamt 459 Todesopfern.
Von 1929 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs gab es bei der Gesellschaft vierzehn Totalschäden mit 59 Todesopfern, davon allerdings vier Flugzeugverluste aufgrund von Kriegsereignissen. Auszüge:

  • Am 26. Januar 1937 stürzte eine Sabca Savoia-Marchetti SM.73P der Sabena (OO-AGR) im Landeanflug auf den Flughafen Oran Es Sénia (Algerien) ab. Die Maschine war auf dem Rückflug aus Belgisch-Kongo nach Belgien. Augenzeugen berichteten, dass das Flugzeug in einer Höhe von ungefähr 1000 Metern plötzlich in einen Sturzflug überging. Der finale Grund wurde nicht gefunden, Wetterbedingungen und Triebwerksprobleme wurden aber ausgeschlossen. Alle zwölf Insassen kamen ums Leben.
  • Am 14. März 1939 stürzte eine Junkers Ju 52/3mge der Sabena (OO-AUA) auf einem Frachtflug nahe dem Flughafen Haren (Brüssel) ab. Das Flugzeug kam aus London und sollte eine planmäßige Landung am Brüsseler Flughafen durchführen. Das Flugzeug überflog den Flughafen allerdings auf einer geschätzten Höhe von 50 bis 60 Metern. Anschließend sank es auf 10 bis 20 Meter Höhe, bevor es durchstartete. Kurz danach stürzte das Flugzeug auf ein Feld. Alle drei Insassen kamen ums Leben.
  • Am 17. September 1946 stürzte eine Douglas DC-3/C-47-DL der Sabena (OO-AUR) beim Start vom Flughafen Haren (Brüssel) in Hangars am Flughafen. Als wahrscheinliche Unfallursache wurde ein Geschwindigkeitsverlust angegeben. Von den sieben Insassen kam einer, ein Crewmitglied, ums Leben.
  • Am 18. September 1946, nur einen Tag später, kollidierte eine vom Flughafen Shannon kommende Douglas DC-4-1009 der Sabena (OO-CBG) im Landeanflug auf den Flughafen Gander (Kanada) mit Bäumen und stürzte bei Dead Wolf Brook ab, volle 38 Kilometer südwestlich des Zielflughafens. Berichten zufolge wollte der Kapitän einen Sichtanflug durchführen und dafür unter die Wolkendecke sinken. Da sich diese nur knapp oberhalb des Bodens befand, kollidierte das Flugzeug mit Bäumen und brach auseinander. Von den 44 Insassen kamen 27 ums Leben, sechs Crewmitglieder und 21 Passagiere.
  • Am 24. Dezember 1947 stürzte eine Lockheed C-60A-5-LO Lodestar der Sabena (OO-CAR) kurz nach dem Start vom Flughafen in Mitwaba (Belgisch-Kongo) kopfüber ab. Zuvor hatte die Besatzung die Kontrolle über das Flugzeug aufgrund von Triebwerksproblemen verloren. Alle fünf Insassen starben.
  • Am 24. Juli 1951 kam es bei einer Douglas DC-3-455 der Sabena (OO-CBA) während des Starts vom Flughafen Gao, Mali, zu einem Triebwerksausfall und Motorbrand. Während einer Rückkehrkurve in niedrigster Höhe berührte eine Tragflächenspitze den Boden, woraufhin es zum Aufschlag und Feuer kam. Durch ins Cockpit spritzende Hydraulikflüssigkeit war die Flugzeugführung zusätzlich erschwert gewesen. Alle drei Crewmitglieder des Frachtfluges starben, das Flugzeug wurde zerstört (siehe auch Flugunfall der Sabena bei Gao).
  • Am 4. Februar 1952 stürzte eine Douglas DC-3/C-47A-25-DK der Sabena (OO-CBN) nahe Kikwit (Belgisch-Kongo) ab, nachdem sich einer der Propeller zerlegt hatte und Trümmerteile davon Steuerseile durchtrennt hatten. In der Folge hatte die Besatzung die Kontrolle über die Maschine verloren. Das Flugzeug befand sich auf dem Weg von Costermansville nach Léopoldville (beides Belgisch-Kongo). Alle 16 Insassen starben (siehe auch Sabena-Flug 425).
  • Am 14. Oktober 1953 um 15:20 Uhr stürzte eine Convair CV-240 der Sabena (OO-AWQ) nach dem Start von Frankfurt Rhein-Main mit Ziel Brüssel nahe Kelsterbach ab; die vier Besatzungsmitglieder und alle 40 Passagiere kamen ums Leben, darunter der österreichische Diplomat Georg Albert von und zu Franckenstein. Es war der schwerste Unfall einer Convair CV-240, gemessen an der Anzahl der Todesopfer. Beim Start ließ die Motorleistung nach und die Maschine konnte nicht mehr gesteuert werden. Vermutet wurden Blei-Ablagerungen auf den Zündkerzen bzw. zu lange Wartungsintervalle (siehe auch Flugunfall der Sabena bei Kelsterbach).
  • Am 19. Dezember 1953, nur zwei Monate später, wurde eine weitere Convair CV-240 der Sabena (OO-AWO) im Anflug auf den Flughafen Zürich (Schweiz) 2,5 Kilometer vor der Landebahn 16 in den Boden geflogen. Bei dem Nachtanflug in schlechtem Wetter waren die Piloten weit unter den Gleitpfad geflogen. Bei diesem CFIT (Controlled flight into terrain) wurde ein Passagier getötet, die anderen 39 sowie alle drei Besatzungsmitglieder überlebten.
  • Am 3. Juni 1954 wurde eine Douglas DC-3/C-47-A-1-DK der Sabena (OO-CBY), mit der ein Tiertransport vom englischen Blackbushe Airport nach Belgrad durchgeführt wurde, beim Passieren der österreichisch-jugoslawischen Grenze bei Maribor ohne Vorwarnung von einem sowjetischen Jagdflugzeug des Typs MiG-15 beschossen. Dabei starb der Funker, zwei weitere Besatzungsmitglieder wurden verletzt. Der unverletzt gebliebene britische Erste Offizier, ein ehemaliger Kampfpilot der Royal Air Force, übernahm daraufhin die Kontrolle über die Maschine und flog Ausweichmanöver. Es gelang eine Notlandung auf dem Flughafen Graz. Ermittlungen ergaben, dass die Maschine außerhalb von jeglichen Flugverbotszonen unterwegs war, als sich der Beschuss ereignete. Die sowjetische Seite bestritt dies (siehe auch Beschuss einer Douglas DC-3 der Sabena bei Maribor).
  • Am 13. Februar 1955 wurde eine Douglas DC-6 der Sabena (OO-SDB) auf dem Weg von Brüssel nach Leopoldville (Belgisch-Kongo) über Rom-Ciampino 96 Kilometer nordöstlich von diesem Flughafen in 1700 Meter Höhe in den Berg Monte Terminillo geflogen. Die Besatzung hatte teilweise die Orientierung verloren und war weit vom Kurs abgekommen. Alle 29 Insassen wurden getötet.
  • Am 18. Mai 1958 stürzte eine Douglas DC-7C der Sabena (OO-SFA) beim Versuch einer Notlandung auf dem Flughafen von Casablanca ab; von den 65 Insassen wurden 61 getötet. Die Maschine befand sich auf dem Flug von Lissabon nach Léopoldville.
  • Am 15. Februar 1961 stürzte eine Boeing 707 der Sabena (OO-SJB) auf der Strecke New York–Brüssel beim Landeanflug ab. Alle 72 Insassen und eine Person am Boden kamen ums Leben. Unter den Passagieren war das gesamte US-amerikanische Eiskunstlaufnationalteam, das sich auf der Reise zur Weltmeisterschaft nach Prag befand (siehe auch Sabena-Flug 548).
  • Am 13. Juli 1968 stürzte eine Frachtmaschine des Typs Boeing 707-329C der Sabena (OO-SJK) auf dem Flug von Brüssel beim Landeanflug auf den Flughafen Lagos 14 Kilometer nördlich davon ab. Alle sieben Insassen wurden getötet.
  • Am 9. Mai 1970 kollidierte eine Douglas DC-3C (OO-AUX) der belgischen Delta Air Transport, betrieben von Sabena, beim Rollen auf dem Flughafen Amsterdam-Schiphol (Niederlande) mit einem Stromaggregat. Der Erste Offizier hatte die Bremsen gelöst, obwohl noch kein Freizeichen vom Bodenpersonal zu sehen gewesen war. Aufgrund der Schadenshöhe wurde das Flugzeug als Totalverlust abgeschrieben.
  • Am 15. Februar 1978 setzte eine Boeing 707 der Sabena (OO-SJE) auf dem Flughafen Teneriffa-Los Rodeos vor der Landebahn auf, wobei das Bugfahrwerk kollabierte und das Flugzeug rund 1000 m über die Bahn rutschte, bis es seitlich davon abkam. Drei der 196 Insassen erlitten leichtere Verletzungen. Die Maschine brannte aus.

Bei einer Flugzeugentführung kam ein Passagier ums Leben: Am 8. Mai 1972 wurde eine Boeing 707 der Sabena (OO-SJG) mit 101 Insassen auf dem Flug von Wien nach Tel Aviv von Terroristen des Schwarzen Septembers entführt, die durch ihre Tat Gefängnisinsassen freipressen wollten. Bei der militärischen Befreiungsaktion wenige Stunden später auf dem Flughafen Tel Aviv kamen zwei der vier Entführer und eine Passagierin ums Leben (siehe auch Sabena Flug 571).

Siehe auch

Literatur

  • Cynrik de Decker: Sabena. Het turbulente verhaal van een pionier. Houtekiet: Antwerpen, 2019. ISBN 978-90-8924-783-4
Commons: Sabena – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. C'est notre histoire. In: Le Brusseleir. Mai 2015, S. 23.
  2. Hubschrauber-Flugplätze der belgischen Fluggesellschaft Sabena. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. (Abgerufen am 6. April 2021)
  3. H.-L. Dienel: Verkehrsvisionen in den 1950er Jahren. Hubschrauber für den Personenverkehr in Deutschland. In: Technikgeschichte. Band 64, Nr. 4, 1997, S. 287–322.
  4. Ali Ruckert: Axa Assurances Vie Luxembourg kauft sich mit 2,2 Millionen Euro von Anklagebank frei. In: Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek. 15. November 2011, abgerufen am 10. November 2020.
  5. Daten über die Fluggesellschaft Sabena im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 13. September 2016.
  6. Flugunfalldaten und -bericht SM.73 OO-AGN im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 15. März 2021.
  7. Flugunfalldaten und -bericht SM.73 OO-AGR im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 15. März 2021.
  8. Flugunfalldaten und -bericht Ju 52 OO-AUB im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 15. August 2019.
  9. Flugunfalldaten und -bericht SM.73 OO-AGT im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 15. März 2021.
  10. Flugunfalldaten und -bericht Ju 52 OO-AUA im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 15. März 2021.
  11. Flugunfalldaten und -bericht SM.73 OO-AGS im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 15. März 2021.
  12. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 OO-AUI im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 15. März 2021.
  13. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 OO-CBH im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. Januar 2023.
  14. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 OO-AUR im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 15. März 2021.
  15. Air-Britain Archive: Casualty compendium part 44 (englisch), März 1992, S. 92/26.
  16. Flugunfalldaten und -bericht DC-4 OO-CBG im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 15. März 2021.
  17. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 OO-CBO im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. Januar 2023.
  18. Flugunfalldaten und -bericht Lockheed 18 Lodestar OO-CAR im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 17. März 2021.
  19. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 OO-AWH im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 17. März 2021.
  20. Air-Britain Archive: Casualty compendium part 47 (englisch), Dezember 1992, S. 110.
  21. Flugunfalldaten und -bericht DC-4 OO-CBE im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 13. September 2016.
  22. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 OO-CBL im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 17. März 2021.
  23. Air-Britain Archive: Casualty compendium part 50 (englisch), September 1993, S. 81.
  24. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 OO-CBK im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 22. März 2021.
  25. Jennifer M. Gradidge: The Douglas DC-1/DC-2/DC-3: The First Seventy Years, Volumes One and Two. Tonbridge, Kent, UK: Air-Britain (Historians), 2006, ISBN 0-85130-332-3, S. 544.
  26. Air-Britain Archive: Casualty compendium part 50 (englisch), September 1993, S. 81.
  27. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 OO-AUQ im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 22. März 2021.
  28. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 OO-CBA im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. August 2019.
  29. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 OO-CBN im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 22. März 2021.
  30. Air-Britain Archive: Casualty compendium part 53 (englisch), Juni 1994, S. 94/54.
  31. Flugunfalldaten und -bericht CV-240 OO-AWQ im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 2. August 2016.
  32. Flugunfalldaten und -bericht CV-240 OO-AWO im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. August 2020.
  33. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 OO-CBY im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 30. Juli 2020.
  34. Flugunfalldaten und -bericht DC-6 OO-SDB im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 18. Dezember 2018.
  35. Flugunfalldaten und -bericht DC-7 OO-SFA im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 13. September 2016.
  36. Flugunfalldaten und -bericht B-707 OO-SJB im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 15. März 2021.
  37. Flugunfalldaten und -bericht DC-4 OO-ADN im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 27. August 2022.
  38. Flugunfalldaten und -bericht B-707 OO-SJK im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 13. September 2016.
  39. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 OO-AUX im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. Januar 2023.
  40. 707 Flight International. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Flight Global. 25. Februar 1978, S. 484, archiviert vom Original am 16. September 2016; abgerufen am 13. September 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  41. Flugunfalldaten und -bericht B-707 OO-SJE im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 13. September 2016.
  42. Flugunfalldaten und -bericht B-707 OO-SJG im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 13. September 2016.
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