Saint-Savin
Sent Savin
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Hautes-Pyrénées (65)
Arrondissement Argelès-Gazost
Kanton La Vallée des Gaves
Gemeindeverband Pyrénées Vallées des Gaves
Koordinaten 42° 59′ N,  5′ O
Höhe 433–1320 m
Fläche 3,86 km²
Einwohner 364 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 94 Einw./km²
Postleitzahl 65400
INSEE-Code 65396
Website http://www.saint-savin65.com/

Blick auf den Ort mit der Abteikirche im Zentrum

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Saint-Savin (gaskognisch Sent Savin) ist eine französische Gemeinde mit 364 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Hautes-Pyrénées in der Region Okzitanien; sie gehört zum Arrondissement Argelès-Gazost und zum Kanton La Vallée des Gaves.

Lage

Saint-Savin liegt im Süden des Département Hautes-Pyrénées rund 31 km (Luftlinie) südsüdwestlich von Tarbes. Der Ort liegt am Ostabhang einer Bergkette und westlich des Gave de Gavarnie im Umfeld des Nationalparks Pyrenäen.

Geschichte

Auf dem Gelände der heutigen Abteikirche Saint-Savin stand einst ein römisches Kastell, das Palatium Aemilianum. Bereits im 4. Jahrhundert siedelten sich Mönche an und gründeten einen Ort namens Bencer/Bencus. Die Abtei zählte bis zu ihrem Untergang 1790 zwischen 12 und 160 Mönche. Im frühen Mittelalter wechselte die Herrschaft häufig (Westgoten, Basken, Franken, Sarazenen). Danach war der Ort jahrhundertelang unter der Herrschaft des Königreichs Aquitanien respektive des Herzogtums Gascogne. Von 900 bis 1609 gab es eine Grafschaft Bigorre innerhalb der vorgenannten Gebiete. Im Hundertjährigen Krieg war Saint-Savin manchmal unter englischer, manchmal unter französischer Herrschaft. Von 1425 bis 1609 gehörte der Ort als Teil der der Grafschaft Bigorre zur nur lose mit Frankreich verbundenen Grafschaft Foix. Weil der letzte Herrscher dieser Grafschaft, König Heinrich II. aus dem Hause Bourbon, 1589 den Thron von Frankreich (als Heinrich IV.) bestieg, waren die Orte der Region 1609 bis 1789 Krondomäne. Die Gemeinde gehörte von 1793 bis 1801 zum District Argelès. Zudem war sie von 1793 bis 1801 Hauptort des Kantons Saint-Savin und von 1801 bis 2015 Teil des Kantons Argelès-Gazost (1793–1896 unter dem Namen Kanton Argelès). Mit Ausnahme der Jahre 1926 bis 1942 (Arrondissement Bagnères) war Saint-Savin seit 1801 Teil des Arrondissements Argelès-Gazost.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr196219681975198219901999200620122020
Einwohner373377327316331353377381364
Quellen: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten

  • Romanische Abteikirche Saint-Savin aus dem 12. Jahrhundert; seit 1840 Monument historique
  • Museum Le Musée-Trésor
  • Kapelle Notre Dame de Piétat, erste Erwähnung 1493; seit 1935 Monument historique
  • Haus Villa Bencus in Bouits aus dem 13.–18. Jahrhundert; seit 1976 Monument historique
  • Brunnen und Lavoir (Waschhaus)
  • Denkmal für die Gefallenen
  • alte Häuser im Ortszentrum

Orgel der Abteikirche

Die romanische Abteikirche Saint-Savin besitzt eine Orgel von 1557 – eine der wenigen erhaltenen Renaissance-Orgeln und eine der ältesten Orgeln Frankreichs. Sie ist auf einer kleinen Empore im rechten Querschiff aufgestellt. Während der Französischen Revolution wurde ein Teil der Pfeifen geraubt, sodass sie ab 1861 als Ruine unbenutzt blieb. Ab 1904 gab es Pläne zur Wiederherstellung des Instruments, die jedoch erst 1996 durch die Orgelbauer Alain Sals und Charles Henry aus Entrechaux verwirklicht wurden.

Literatur

Der überwiegende Teil des Romans Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte von Paulo Coelho spielt in dem Ort Saint-Savin und seiner Umgebung.

Einzelnachweise

  1. Beschreibung der Orgel, abgerufen am 21. Februar 2021.
  2. Paulo Coelho: Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte. Aus dem Brasilianischen übersetzt von Maralde Meyer-Minnemann. Diogenes, Zürich 1997.
Commons: Saint-Savin – Sammlung von Bildern
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