Film | |
Deutscher Titel | Nächstes Jahr, selbe Zeit |
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Originaltitel | Same Time, Next Year |
Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1978 |
Länge | 119 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Robert Mulligan |
Drehbuch | Bernard Slade |
Produktion | Morton Gottlieb Walter Mirisch |
Musik | Marvin Hamlisch |
Kamera | Robert Surtees |
Schnitt | Sheldon Kahn |
Besetzung | |
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Nächstes Jahr, selbe Zeit ist ein US-amerikanischer Liebesfilm aus dem Jahr 1978. Die Literaturverfilmung basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück Same Time, Next Year von Bernard Slade.
Handlung
1951 an der Küste von Mendocino County, Kalifornien. Der 27-jährige Buchhalter George Peters aus New Jersey lernt die 24-jährige Hausfrau Doris aus Oakland an der Bar des Sea Shadows INN kennen. Beide haben eine intensive Liebesnacht und wachen am Morgen nebeneinander auf. Unglücklicherweise sind sie verheiratet, nur nicht miteinander. Vielmehr tragen nun beide die Schuld in sich, einen Seitensprung begangen zu haben. Er ist so zwangsneurotisch, dass er nicht weiß, wie er mit der Schuld umzugehen hat, während sie relativ naiv mit der Situation umgeht. Selbstverständlich hat er das noch nie gemacht. Bei der Ungeschicklichkeit im Bett wäre das wirklich ein Wunder. Aber irgendwie fühlen sie sich voneinander angezogen und das Thema wechselt schnell von der Schuld hin zum eigentlichen Leben. So erzählt Doris von ihrem Mann Harry, den sie so über alles liebt. Diesen treuherzigen Mann, der so wuchtig und doch so liebevoll sein kann. Jedes Jahr fährt er mit den drei gemeinsamen Kindern zum Geburtstag seiner Mutter nach Bakersfield, wobei sie nie mitfährt. Schließlich wird Doris von ihrer Schwiegermutter gehasst. Gerade weil sie schwanger wurde, musste er sein Zahnarztstudium abbrechen, um die Familie zu versorgen. Damit sie diese Schuld halbwegs sühnen kann, nimmt Doris während der Tage immer eine kleine Auszeit, um bei den Nonnen ihre Zeit zu verbringen. Und auch George liebt seine Helen über alles. Sie hat ihm so viel Selbstbewusstsein gegeben und dabei immer ihren Humor bewahrt.
Als Doris und George 1956 ihren fünften Jahrestag feiern, haben sie bereits etwas Tradition in ihr jährliches Wochenende gebracht. Immer wieder zur selben Zeit treffen sich nun beide für dieses kleine Wochenende, fernab von allen Sorgen und Verpflichtungen. Sie haben Sex miteinander, gehen essen und reden über ihr jeweiliges Leben. So ist George von New Jersey auf eine Farm nach Connecticut gezogen und macht sich Sorgen über seinen Sohn Michael. Er sollte einen Aufsatz darüber schreiben, was er im Sommer gemacht hat, und beschrieb mit allen Details, wie er versucht hat, entjungfert zu werden und eine Erektion auf öffentlichen Plätzen zu bekommen. Auch Harry macht Doris Sorgen. Er ist einfach zu gutherzig, um Handelsvertreter zu sein. Er ist pleite, weil er all den Menschen nichts verkaufen konnte, was über ihrem finanziellen Rahmen lag. Aber für diese Gutherzigkeit liebe sie ihn einfach. Und mit George will sie auch endlich schlafen. Doch der wird plötzlich von seiner Tochter angerufen, die ihren Zahn verloren hat und nicht weiß, wo er ist. George ist sofort alarmiert und will seiner Kleinen beistehen. Er bricht das Wochenende 23 Stunden früher ab und fährt sofort zum Flughafen. Doris fühlt sich abgewiesen und er sich immer noch schuldig, einerseits nicht bei seiner Tochter zu sein und andererseits eine Affäre zu haben. Am Flughafen erklärt ihm Doris allerdings, dass sie bereits daran gedacht habe, ihn nie wiederzusehen. Sie hatte mehrfach im Jahr an ihn gedacht, wobei sie jedes Mal bemerkte, dass er auch außerhalb des Sea Shadows INN eine Rolle in ihrem Leben spiele. Außerdem sehe sie einfach keinen Sinn mehr darin, sich alljährlich im selben Zimmer zu treffen, wenn man sich doch eh nur schuldig fühle. Wenn George jetzt ins Flugzeug steige, sei alles vorbei. Doch George steigt nur in ihr Auto und fährt zurück zur Hütte.
Die jährlichen Treffen werden fortgesetzt und auch nach fünf weiteren Jahren sehen sich George und Doris wieder in ihrer alten Hütte. Nur hat er jetzt mit Potenzproblemen zu kämpfen, während sie mit ihrem vierten Kind im achten Monat schwanger ist. Anstelle von Sex gibt es nur noch Unterhaltungen. Wieder einmal geht es darum, was aus ihrem Leben geworden ist und wie es Harry, Helen und den sechs Kindern geht. Außerdem verrät Doris ihm ein großes Geheimnis. In letzter Zeit habe sie fast ausschließlich Sexträume mit George. Der Sex sei immer der gleiche, er finde im Wasser, in Grotten und anderen nassen und feuchten Gegenden statt, möglicherweise weil sie schwanger ist. George hingegen ist überrascht, als er sich um die Schwangere kümmert und merkt, dass es ihn sexuell erregt. Doris schreit daraufhin – nicht, weil sie schockiert ist, sondern weil bei ihr die Wehen eingesetzt haben. George muss einen Arzt rufen, aber der schafft es nicht mehr rechtzeitig zur Hütte, sodass er selbst hilft, das Kind zur Welt zu bringen.
1966 treffen sie erneut aufeinander. Doch die Zeit hat sie stärker verändert als gedacht. George ist ein gutsituierter, erfolgreicher Geschäftsleiter geworden, der sechs Monate zuvor nach Los Angeles gezogen ist und sich inzwischen den konservativen Werten zuwandte. Doris hingegen hat für sich die Ehe als Gefängnis erkannt, ist ausgebrochen und hat ein Studium in Berkeley angefangen. Außerdem wurde sie ein Hippie, engagiert sich politisch und demonstriert gegen den Vietnamkrieg. Da George nicht über Politik diskutieren will, erzählt Doris von ihrer nun fünfjährigen Georgina und wie sie aufwächst. Außerdem findet sie Georges erzkonservative Attitüden lustig, wobei es dann doch zum politischen Streit kommt, denn George hat nicht nur für Barry Goldwater gestimmt, sondern befürwortet auch noch einen Atombombenabwurf über Vietnam. Als Doris das hört, ist sie schockiert. Beinahe hätte sie mit ihm geschlafen. Aber woher kommt nur dieser Hass? George hat seinen Sohn Michael im Vietnamkrieg verloren. Er half gerade einem verwundeten Kameraden in den Sanitätshubschrauber, als er selbst von einem Heckenschützen getroffen wurde. Die Nachricht erhielt George erst am 4. Juli. Seine Helen brach zusammen, und er schämte sich, keine Träne vergossen zu haben und keinen Schmerz zu fühlen, nur blinde Wut und Hass. Aber hier und jetzt, gemeinsam mit Doris, kann er endlich den Tod seines geliebten Michael betrauern. Doris umarmt ihn und beide weinen.
1972 wartet Doris mit der Nachricht auf, dass sie Großmutter geworden sei. Es hat sich so viel in ihrem Leben geändert. Sie wurde mit der Frauenbewegung eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die jetzt bis zu einer halben Million pro Jahr verdient. Schließlich müsse eine Frau im Lande über Geld verfügen, damit sie Macht ausüben kann, um endlich ernst genommen zu werden. Für George hingegen hat Geld überhaupt keinen Wert mehr. Eines Tages kam er in sein teures 150.000-Dollar-Haus mit seinen drei Autos und hat sich gefragt, ob das wirklich er sei. Er wollte sich selbst finden und hat dementsprechend sein altes Leben aufgegeben. Helen war darüber nicht besonders erfreut, aber sie blieb ihm treu und lebt nun mit ihm in einfachen Verhältnissen. Er selbst verdient Geld nur noch als Barpianist. Aber das reicht ihm. Vielmehr macht er jetzt Psychoanalyse und hat sofort Probleme in Doris’ Leben entdeckt. Harry hat nicht einmal mitbekommen, dass sie sich die Nase machen lassen hat. Vielleicht habe sie ihn sogar ganz verloren. Vor einigen Tagen hat er das Haus verlassen und sich seitdem nicht mehr gemeldet. Seitdem wartet sie sehnsüchtigst auf ein Zeichen von ihm. Sie ist verzweifelt und erkennt in George den Freund und Mann, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen will. Mit diesem Heiratsantrag verlässt sie das Haus, um aus dem Wagen ein paar kulinarische Geschenke zu holen, um das Wochenende zu genießen. Währenddessen ruft allerdings Harry an. Er fragt sich, wo seine Frau ist. George liebt Doris, aber er will auch, dass sie glücklich ist, weswegen er die Gelegenheit nutzt, ihre Ehe zu retten. Seine Frau liebe ihn und sie sei dankbar, mit solch einem Mann zusammenleben zu dürfen. Das meine George ehrlich, so wahr sein Name Reverend Michael O’Hearley sei.
Als sich Doris und George 1977 treffen, schauen sie ein wenig wehmütig auf ihre seit 26 Jahren laufende One-Night-Stand-Daueraffäre. Im Grunde genommen befinden sie sich rechnerisch sogar noch in ihren Flitterwochen. Aber so viel hat sich in all der Zeit verändert. George ist nun Dozent an der UCLA und Doris hat ihre erfolgreiche Firma verkauft und genießt ihren Ruhestand. Harry hatte erst vor kurzem einen leichten Herzinfarkt und läuft jetzt täglich seine vier Meilen, wodurch er zwar den Körper eines Mark Spitz habe, aber immer noch das Gesicht eines Ernest Borgnine. Allerdings gibt es auch schlimme Nachrichten. Helen ist sechs Monate zuvor gestorben. Das hat George tief getroffen und auch Doris spürt, dass, obwohl sie Helen nie persönlich gesehen hat, plötzlich eine gute alte Freundin verloren hat. George ist nun allein. Aber er ist kein Mann, der allein leben kann. Er will heiraten. Doris soll seine Ehefrau werden. Beinahe hätte er sie geheiratet. Nun fragt er sie. Aber sie kann nicht. Sie habe es sich so oft gewünscht, dass er um ihre Hand anhalte, und in ihrer Phantasie immer mit „ja“ geantwortet. Aber sie will Harry nicht verlassen. Man habe immer noch dieses eine gemeinsame Wochenende pro Jahr. Das müsse reichen. Aber wenn sie ihn jetzt nicht heirate, droht George, werde er sie nie wiedersehen. Unter Tränen lehnt sie erneut ab. Da bleibe es nur noch für George zu erfahren, wer denn ihre Lieblingsschauspieler seien. Mit letzter Kraft erzählt sie, dass es Laurence Olivier, Marlon Brando, Cary Grant und Lon McCallister seien. Daraufhin verlässt George die gemeinsame Hütte. Doris wendet sich von der Tür ab, bricht in Tränen aus und weiß, dass die wunderbare Zeit ein Ende gefunden hat. Ihren geliebten George wird sie nie wiedersehen. Sie lässt sich aufs Bett fallen und heult nur noch drauf los. Aber George kommt hereingestürmt und erklärt wild, dass alles nur ein Bluff gewesen sei. Er könne seine geliebte Doris doch nicht allein lassen. Sein Plan, Druck auf sie auszuüben, war vielleicht nicht durchdacht, aber verzweifelt. Er werde bis zum Ende ihrer Tage immer und immer wieder zurückkommen.
Kritik
Janet Maslin von der New York Times kritisierte die Geschichte der Handlung, denn sie empfand es unglaubwürdig, dass man sich über zwei Jahrzehnte lang treffe, glücklich miteinander sei und trotzdem eine gute Ehe führen könne. Die Geschichte sei voller „Falschheit“ und das „Drehbuch nicht oft lustig“. Bernard Slade würde mit seinen dramatischen Elementen gar um „eine billige Träne des Publikums“ ringen. Außerdem kritisierte sie die beiden Darsteller, wobei Alda „nicht sehr spielerisch“ sei und den Text so spreche, als „sei alles nur ein Witz in einem flachen Drehbuch“. Und Burstyns Darstellungen wirkten allgemein unglaubwürdig.
Die Variety hingegen lobte den Film. Der „sensibel von Robert Mulligan inszenierte“ Liebesfilm habe alles, „was man sich von einem Film wünschen könne.“ Es sei „einfach schön, einen Film über zwei Menschen zu sehen, die sich zutiefst mögen.“
Das Lexikon des internationalen Films meinte: „Einfallsreich verfilmte Bühnenkomödie, in den Hauptrollen ausgezeichnet gespielt.“
Hintergrund
In Deutschland kam der Film am 15. Mai 1979 in die Kinos und wurde am 6. Dezember 1983 zum ersten Mal auf DFF 1 ausgestrahlt. Der Film erschien im September 2014 in einer deutschsprachigen Kauffassung (DVD).
Das Theaterstück hatte am 14. März 1975 seine Premiere im Brooks Atkinson Theater am Broadway und lief mit 1.453 Vorstellungen bis zum 3. September 1978. Slade hatte ursprünglich sowohl Alda als auch Burstyn als Theatererstbesetzung im Kopf gehabt. Alda musste wegen Dreharbeiten zu seiner Fernsehserie M*A*S*H absagen und wurde durch Charles Grodin ersetzt, wobei Burstyn die Rolle neun Monate lang spielte. Ursprünglich bemühte sich der Produzent Mirisch allerdings darum, Warren Beatty für den Film zu gewinnen.
Paul McCartney hatte mit seiner Band Wings das Lied Same Time, Next Year aufgenommen, welches nicht im Film verwendet wurde. Er veröffentlichte es 1990 auf der B-Side seiner EP Put It There.
Mit I Will Wait for You verfilmte der aus Hongkong stammende Regisseur Clifton Ko 1994 das Theaterstück ein zweites Mal. Tony Leung Ka-Fai und Anita Yuen spielten die Hauptrollen.
Auszeichnungen (Auswahl)
- Beste Hauptdarstellerin: Nominierung für Ellen Burstyn
- Bestes adaptiertes Drehbuch: Nominierung für Bernard Slade
- Beste Kamera: Nominierung für Robert Surtees
- Bester Song: Nominierung für „The Last Time I Felt Like This“ für Marvin Hamlisch, Alan Bergman, Marilyn Bergman
- Beste Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical: Ellen Burstyn
- Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical: Nominierung für Alan Alda
- Bester Filmsong: Nominierung für „The Last Time I Felt Like This“ für Marvin Hamlisch, Alan Bergman, Marilyn Bergman
Literatur
- Walter Mirisch: I thought we were making movies, not history, University of Wisconsin Press, 2008, ISBN 0299226409, S. 341–344.
Weblinks
- Nächstes Jahr, selbe Zeit in der Internet Movie Database (englisch)
- Nächstes Jahr, selbe Zeit bei Rotten Tomatoes (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Janet Maslin: Same Time Next Year (1978) auf nytimes.com vom 22. November 1978 (englisch), abgerufen am 18. Januar 2013.
- ↑ Same Time, Next Year auf variety.com vom 31. Dezember 1977 (englisch), abgerufen am 18. Januar 2013
- ↑ Nächstes Jahr, selbe Zeit. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
- ↑ Alan Alda, Ellen Burstyn Star In Movie Version Of Broadway Play, Lakeland Ledger, 2. April 1978.
- ↑ Vgl. Mirisch, S. 341.