Raron
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Wallis Wallis (VS)
Bezirk: Westlich Raronw
BFS-Nr.: 6199i1f3f4
Postleitzahl: 3942
UN/LOCODE: CH RRN
Koordinaten:627837 / 128797
Höhe: 638 m ü. M.
Höhenbereich: 631–3931 m ü. M.
Fläche: 30,38 km²
Einwohner: 1955 (31. Dezember 2022)
Einwohnerdichte: 64 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
14,5 %
(31. Dezember 2022)
Website: www.raron.ch

Raron VS

Lage der Gemeinde
ww

Raron (walliserdeutsch älter Arráru [ɐ'rːɑrʊ, ɐ'rːɑːrʊ], jünger Raru ['rɑːrʊ], französisch Rarogne) ist eine politische Gemeinde und der Hauptort des Bezirks Westlich-Raron im Schweizer Kanton Wallis. Der Ort hat eine gleichnamige Burgergemeinde mit einem Burgerrat und bildet zugleich eine katholische Pfarrgemeinde des Dekanats Raron.

Geographie

In Raron befindet sich ein markanter Burghügel mit einer spätmittelalterlichen Kirche, die um das Jahr 1500 von Ulrich Ruffiner erbaut wurde. Die Landschaft um Raron ist geprägt von Bergen, Tälern und Flüssen. Die nächstgelegenen Städte sind Brig und Siders.

In Raron liegen die südlichen Tunnelportale des Lötschberg-Basistunnels. Den Bietschbach überquert die auf Raroner Gemeindegebiet liegende Bietschtalbrücke.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr1800 ca.18501900195020002010201220142016
Einwohner36041155396916721809186519141936

Verkehr

In Raron halten (werktags halbstündlich) die Regionalzüge der Linie BrigSitten (Simplonstrecke). Nahe dem Flugplatz Raron, der bis 1995 auch Militärflugplatz mit Flugzeugkaverne war, ist eine Basis der Helikopter-Bergrettungsstaffel Air Zermatt.

Seilbahnen in der Nähe des Bahnhofs Raron verbinden den Ort mit Eischoll (Luftseilbahn Raron–Eischoll) und Unterbäch.

Sehenswürdigkeiten

  • spätgotische Kirche St. Roman (1512–1518 erbaut) mit altem Pfarrhaus
  • moderne Felsenkirche St. Michael (1974), im Felsen unter der alten Kirche

Unmittelbar neben der alten Kirche befindet sich die Grabstätte des Schriftstellers und Lyrikers Rainer Maria Rilke. Über Helmut Kohls Besuch des Rilkegrabes am 14. April 1989 schrieb Marcel Beyer den Essay Der Tag von Raron.

Die Burgkirche von Raron enthält ein um 1500 geschaffenes Wandgemälde, das die Höllenqualen der Unkeuschen darstellt.

Der älteste Briefkasten der Schweiz findet sich an der Tür des Maxenhauses. Er stammt aus der napoleonischen Zeit, als das Wallis zum französischen Kaiserreich gehörte.

Persönlichkeiten

  • Ulrich Ruffiner (um 1480–1549/1556), Baumeister
  • Johann Hildebrand Roten (1722–1760), Bischof von Sitten (1752–1760)
  • Christian Gattlen (1777–1866), Militär, Unternehmer und Politiker
  • Moritz Fabian Roten (1783–1843), Bischof von Sitten (1830–1843)
  • Leo Luzian von Roten (1824–1898), Staatsrat (1876–1897)
  • Hans Anton von Roten (1826–1895), Nationalrat (1866–1895)
  • Heinrich von Roten (1856–1916), Ständerat (1906–1916)
  • Hans Anton von Roten (1907–1993), Rektor und Historiker
  • Ernst von Roten (1914–1999), Staatsrat (1958–1973)
  • Peter von Roten (1916–1991), Nationalrat (1948–1951)
  • Henri von Roten (* 1947), Staatskanzler (1988–2010)
  • Erich Burgener (* 1951), Fussballspieler
  • Georges Bregy (* 1958), Fussballspieler und Fussballtrainer

Galerie

Literatur

Commons: Raron – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Raron – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Gemäss Material des Sprachatlasses der deutschen Schweiz sowie dem am Ort ausgefüllten Wenkersatz.
  6. Gemäss Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 727.
  7. Bietschbach auf ETHorama
  8. Das blindgeweinte Jahrhundert. Berlin 2017. S. 53–88.
  9. Peter Dinzelbacher: Sexualität: Vom Arzt empfohlen, von der Kirche gedulded. In: Medizin im Mittelalter. Zwischen Erfahrungswissen, Magie und Religion (= Spektrum der Wissenschaften. Spezial: Archäologie Geschichte Kultur. Band 2.19), 2019, S. 66–69, hier: S. 69.
  10. raron.ch zu Felssturz Blasbiel
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