Sanne Stadt Arendsee (Altmark) | ||
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Koordinaten: | 52° 49′ N, 11° 26′ O | |
Höhe: | 32 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,93 km² | |
Einwohner: | 162 (31. Dez. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 10 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2010 | |
Postleitzahl: | 39619 | |
Vorwahl: | 039034 | |
Lage von Sanne in Sachsen-Anhalt | ||
Sanne gehört zur Ortschaft Sanne-Kerkuhn und ist ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Geographie
Sanne, ein Straßendorf mit Kirche, liegt acht Kilometer südwestlich von Arendsee (Altmark). Im Westen des Dorfes fließt der Vorflutgraben Sanne-Kerkuhn über den Rademiner Fleetgraben in den Flötgraben. Östlich des Dorfes in einem Waldgebiet liegt der etwa 31 Meter hohe Butterberg.
Geschichte
Mittelalter bis 20. Jahrhundert
Der Name Sanne (1375 Sannen) ist wendischen (slawischen) Ursprungs. Der Ort gehörte dem Bistum Havelberg. 1230 weihte der Bischof Wilhelm von Havelberg die Kirche.
Sanne wurde im Jahre 1298 urkundlich als in villa Sannem erwähnt, als der Konvent vom Kloster Arendsee Zuwendungen der Brüder von Gladegowe (Gladigau) in Sanne bestätigte. Im Jahre 1324 verkaufte der Rat der Altstadt Salzwedel am 30. November 1324 dem Priester Johann Görtzke eine Rente in villa sanneme. 1344 heißt es dann in villa Schannen.
Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Sannen aufgeführt, das dem Kloster Arendsee gehörte. Weitere Nennungen sind 1541 Sannen, 1687 Sannemb und 1775 Sannem oder Sanumb.
Im Südwesten des Dorfes rechts des Weges nach Fleetmark stand eine Windmühle.
Eingemeindungen
Sanne gehörte bis 1807 zum Arendseeischen Kreis, danach bis 1813 zum Kanton Arendsee im Königreich Westphalen, ab 1816 kam es in den Kreis Osterburg, den späteren Landkreis Osterburg in der preußischen Provinz Sachsen.
Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Kerkuhn nach Sanne eingemeindet. Am 25. Juli 1952 wurde Sanne dem Kreis Osterburg zugeordnet.
Die Gemeinde Sanne wurde 1990 in Sanne-Kerkuhn umbenannt und zwar juristisch am 19. Juli 1990 und statistisch am 1. August 1990. Am 1. Juli 1994 wurde die Gemeinde Sanne-Kerkuhn in den Altmarkkreis Salzwedel umgegliedert.
Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Sanne-Kerkuhn am 27. Mai 2009, dass die Gemeinde Sanne-Kerkuhn in die Stadt Arendsee (Altmark) eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.
So kam der Ortsteil Sanne der Gemeinde Sanne-Kerkuhn (die ursprüngliche Gemeinde Sanne) am 1. Januar 2010 zur Stadt Arendsee (Altmark) und zur neu gebildeten Ortschaft Sanne-Kerkuhn.
Einwohnerentwicklung
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Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1981: 2011–2017
Religion
- Die evangelische Kirchengemeinde Sanne wird heute betreut vom Pfarrbereich Kleinau des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
- Im Jahre 1903 gehörten zur Pfarrei Sanne bei Kallehne im Landkreis Osterburg die Kirchengemeinden Sanne, Kerkuhn und Thielbeer, sowie die Schulgemeinde Zühlen.
- Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Sanne stammen aus dem Jahre 1673.
- Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Laurentius in Salzwedel im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die evangelische Dorfkirche Sanne, eine Feldsteinkirche, wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Wilhelm Zahn (Pfarrer) meint, die Kirche in Sanne habe im Jahre 1230 der Bischof Wilhelm von Havelberg geweiht. Gottfried Wentz fand keinen Nachweis dafür.
Söhne und Töchter des Ortes
- Michael Jakobi (1618–1663), Kantor und Kirchenmusiker in Kiel und Lüneburg
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1900–1905, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 180 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 382, 123. Sanne (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
- Ortschaften – Stadt Arendsee. In: arendsee.info. Stadt Arendsee
- Sanne im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 6 7 Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1900–1905, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- 1 2 3 Christian Ziems: Arendsee im Aufwind. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 5. Januar 2022, DNB 954815971, S. 18.
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 21. Januar 2021 (arendsee.info [PDF; 7,1 MB; abgerufen am 7. Mai 2022]).
- ↑ Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- 1 2 Messtischblatt 1611: Arendsee, 1902 Arendsee. Reichsamt für Landesaufnahme, 1902, abgerufen am 14. Januar 2018.
- ↑ Wilhelm Zahn: Heimatskunde der Altmark. Schindler, Stendal 1892, S. 136 (Volltext in der Google-Buchsuche).
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 17 (Digitalisat).
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 14. Berlin 1857, S. 66 (Digitalisat).
- ↑ Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 390 (uni-potsdam.de (Memento vom 21. April 2019 im Internet Archive)).
- ↑ Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 277 (PDF).
- 1 2 Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360, 362.
- ↑ StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.1990
- ↑ Altmarkkreis Salzwedel: Gebietsänderungsvertrag - Eingemeindung der Gemeinde Sanne-Kerkuhn in die Stadt Arendsee (Altmark) mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 12. August 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 8, 26. August 2009, S. 236–238 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 307 kB; abgerufen am 28. August 2021]).
- ↑ StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
- 1 2 3 4 Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 180 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- ↑ Regierung der Deutschen Demokratischen Republik, Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Systematisches und alphabetisches Verzeichnis der Gemeinden der Deutschen Demokratischen Republik (Gebietsstand 1. Januar 1952). Berlin 1952, S. 29.
- ↑ Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.
- ↑ Pfarrbereich Kleinau. Abgerufen am 28. August 2021.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 28 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 2 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 28. August 2021.
- ↑ Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 416.
- ↑ Gottfried Wentz: Das Bistum Havelberg. In: Germania Sacra. Erste Abteilung: Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg. Band 2. Walter de Gruyter & Co., Berlin, Leipzig 1933 Digitalisat bei Germania Sacra online