Sarralbe
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Sarreguemines
Kanton Sarralbe (Hauptort)
Gemeindeverband Sarreguemines Confluences
Koordinaten 49° 0′ N,  2′ O
Höhe 206–262 m
Fläche 27,29 km²
Einwohner 4.450 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 163 Einw./km²
Postleitzahl 57430
INSEE-Code 57628
Website www.sarralbe.fr

Sarralbe von Westen gesehen

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Sarralbe [saʁalb] (deutsch Saaralben, lothringisch Alwe bzw. Saaralwe) ist eine französische Kleinstadt im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Der Ort gehört zum Arrondissement Sarreguemines und ist Hauptort des Kantons Sarralbe. Sarralbe hat 4450 Einwohner (Stand 1. Januar 2020) auf 27,29 km² und ist hinter Saargemünd und Bitsch die drittgrößte Gemeinde des Arrondissements.

Die Einwohner nennen sich auf Französisch Sarralbigeois bzw. Sarralbenois, auf Deutsch Saaralbener und im örtlichen rheinfränkischen Dialekt Alwener. In dieser deutsch-lothringischen Regionalsprache werden die Saaralbener auch als Frösche-plumpser bezeichnet.

Geografie

Lage

Sarralbe liegt am rechten Ufer der Saar, an der Bahnstrecke Berthelming–Sarreguemines und nur wenige Kilometer entfernt der Autoroute A4 von Paris über Metz (ca. 75 Kilometer) nach Straßburg (ca. 90 Kilometer). Die Kleinstadt liegt an der Grenze zur Europäischen Gebietskörperschaft Elsass, nur acht Kilometer von Sarre-Union (deutsch Saarunion) entfernt. Nach Saarbrücken sind es etwa 30 Kilometer. Auf der Gemarkung der Gemeinde befinden sich der Koordinatenschnittpunkt 49° 0′ 0″ N,  0′ 0″ O, die Querung des Saarkanals über die Albe und die Mündung der Albe in die Saar.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden von Sarralbe sind Hambach im Norden, Willerwald im Nordosten, Herbitzheim und Keskastel im Osten, Harskirchen, Bissert und Hinsingen im Süden, Kirviller im Südwesten, Le Val-de-Guéblange und Holving im Westen sowie Richeling im Nordwesten.

Ortsteile

Zu Sarralbe gehören die Wohnplätze Eich, Rech, Salzbronn und Le Haras (früher Die-Stuterei).

Geschichte

Der Ort kommt schon 504 zur Römerzeit als Saravi-Alba vor.

Zwei Schenkungen an das Kloster Weißenburg aus den Jahren 712 und 713 in „Albe“ konnten dem heutigen Sarralbe zugeordnet werden. 1112 bestätigte Kaiser Heinrich V. dem Kloster Sankt Georgen im Schwarzwald eine frühere Schenkung. Als Stadt wurde Saaralben im 12. Jahrhundert befestigt, sie hieß noch 1200 „Alba“, 1215 „Alban“ und bekam erst ab 1474 den Zusatz „Saar-“. Bis zum 16. Jahrhundert gehörte die Stadt den Bischöfen von Metz. Sie befand sich danach in herzoglichem Besitz, bis sie 1766 Frankreich einverleibt wurde.

Im seit Mitte des 18. Jahrhunderts von Sarralbe geführten Stadtwappen symbolisieren die blauen Wellenbalken das Zusammentreffen der beiden Flüsse Saar und Albe, die Lothringerkreuze stehen für die Zugehörigkeit der Stadt zu Lothringen. 1608 trug das Wappen eine antike Lilie ohne Farbangabe.

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an Deutschland und Saaralben wurde dem Kreis Forbach im neu gebildeten Bezirk Lothringen, Reichsland Elsaß-Lothringen zugeordnet. Beim Ort gab es drei Salinen. Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Der Bezirk Lothringen blieb in seinem geografischen Ausmaß erhalten, wurde jedoch in Département Moselle umbenannt. Saaralben wurde in Sarralbe umbenannt. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt. Im Spätherbst 1944 wurde der Ort von den Westalliierten eingenommen, und Saaralben wurde wieder in Sarralbe umbenannt.

Sarralbe war Knotenpunkt der zweigleisigen Eisenbahnstrecken Saarburg–Saargemünd und Sarralbe–Chambrey. Personenverkehr fand in Sarralbe zuletzt nur noch auf der Verbindung Sarre-UnionSarralbe–Kalhausen–Saargemünd statt, die anderen Strecken wurden stillgelegt oder abgebaut.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920072019
Einwohner42104366460045534487453846134485

Sehenswürdigkeiten

  • Albe-Turm
  • Bahnhöfe Saaralben und Rech
  • Forsthaus St. Hubertus, in der Nähe des Arboretums
  • Neumühle
  • Soldatenfriedhof
  • Pfarrkirche St. Martin, auch Saar-Kathedrale genannt
  • Heilige Dreifaltigkeitskirche in Eich
  • Kirche St. Maria Magdalena in Rech
  • Kapelle St. Wendelin in Salzbronn
  • Lutherische Kapelle

Persönlichkeiten

Literatur

  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 139 (books.google.de).

Belege

  1. Passé-Présent : La Moselle dévoilée N°7 (Septembre-Octobre-Novembre 2012)
  2. Sarralbe. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 14, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 112.
  3. Administration générale des postes, Dictionnaire des postes aux lettres, Paris, Imprimerie Royale, 1845.
  4. 1 2 Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 390–391.
  5. Trad.Wiz. 225+232.
  6. Böhmer RCD 2020, auch in den Regesta Imperii abgedruckt.
  7. Les Blasons des communes de Lorraine: Sarralbe. In: genealogie-lorraine.fr. Abgerufen am 4. Juni 2023 (französisch).
Commons: Sarralbe – Sammlung von Bildern
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