Schönbach
Gemeinde Ebelsbach
Koordinaten: 50° 0′ N, 10° 40′ O
Höhe: 323 m ü. NHN
Einwohner: 231 (31. Dez. 2013)
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 97500
Vorwahl: 09522
Ehemaliges Schulhaus in Schönbach

Schönbach ist ein Ortsteil der unterfränkischen Gemeinde Ebelsbach im Landkreis Haßberge.

Geographie

Das Kirchdorf liegt am Südrand des Naturparks Haßberge auf einem Plateau nordöstlich des 374 Meter hohen Hühnerbergs. Der Schönbach durchfließt den Ort und mündet bei Schönbachsmühle in den Ebelsbach. Die Kreisstraße HAS 9 von Steinbach führt durch Schönbach.

Geschichte

Funde am Hühnerberg weisen auf eine keltische Siedlung etwa 500 vor Christus hin. Schönbach entstand wohl durch die Franken im 7. oder 8. Jahrhundert. Eventuell vermachte damals Graf Gumbert im Zuge der gumbertschen Schenkung den Ort dem ersten Bischof von Würzburg Burkard.

Die urkundliche Erstnennung von Schönbach war 1230. Anfang des 14. Jahrhunderts erhielten Aplo, genannt Zieche, und Friedrich, der Sohn des Zieche zu Memmelsdorf, jeweils zwei Teile des Zehnten. Schönbach lag im Amt Wallburg, einem Verwaltungsbezirk des Hochstifts Würzburg. Im 15. Jahrhundert besaßen das Hochstift Bamberg und das Hochstift Würzburg Güter im Ort. Mit dem Bamberger Besitz wurden die Herren von Rotenhan belehnt. Um 1600 hatte Schönbach zehn Herdstellen. Jeweils drei hatten als Lehensherren das Hochstift Würzburg, das Hochstift Bamberg und derer von Rotenhan. Ein Haus gehörte der Gemeinde. Die hohe Gerichtsbarkeit oblag dem Hochstift Würzburg mit dem Zentgericht Eltmann.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg waren noch 2 von 10 Höfen bewohnt. 1699 gab es 13 Höfe, von denen 8 den Herren von Rotenhan untertan waren. Deren Bewohner bekannten sich zum protestantischen Glauben und besuchten die Gottesdienste in Gleisenau. Um 1800 hatte Schönbach 22 Häuser, 8 davon gehörten dem Hochstift Würzburg und 14 den Herren von Rotenhan.

1862 wurde die Landgemeinde Schönbach, die aus dem Kirchdorf Schönbach und der Einöde Schönbachsmühle bestand, in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Haßfurt und Landgericht Eltmann eingegliedert. Der Hauptort Schönbach zählte im Jahr 1871 136 Einwohner. 1900 hatte die 289,84 Hektar große Landgemeinde 29 Wohngebäude und 156 Einwohner, davon 137 Katholiken und 19 Protestanten. Im Kirchdorf lebten 142 Einwohner in 28 Wohngebäuden. Die katholischen Einwohner gehörten zur 5,0 Kilometer entfernten Pfarrei Eltmann, die zuständige Bekenntnisschule befand sich im Ort. Die evangelischen Einwohner gehörten zur 2,5 Kilometer entfernten Pfarrei Gleisenau, wo auch die evangelische Bekenntnisschule stand.

1789 entstand aus einem Bauernhaus das erste Schulhaus, dem 1838 und 1902 Neubauten folgten. 1925 lebten in Schönbach 180 Personen in 27 Wohngebäuden. 1950 zählte das Kirchdorf 193 Einwohner und 30 Wohngebäude. Die evangelischen Einwohner gehörten zur Pfarrei im 3,8 Kilometer entfernten Gleisenau. Die katholischen Einwohner wurden 1953 nach Ebelsbach umgepfarrt. 1970 waren es 169 und 1987 159 Einwohner sowie 38 Wohngebäude mit 42 Wohnungen.

Schönbach gehört seit dem 1. Juli 1971 zur Gemeinde Ebelsbach.

Sehenswürdigkeiten

Die katholische Filialkirche St. Jakobus ist ein spätromanischer Saalbau, wohl im 13. Jahrhundert entstanden. Die Gemeinde gehörte damals zur Pfarrei Eltmann. Der Chorbogen und die Westwand kennzeichnen Reste des spätromanischen Baustils. Das Gotteshaus hat einen eingezogenen Chor und ein steiles Satteldach mit einem Dachreiter und Zwiebel. Die Fenster stammen aus dem 18. Jahrhundert, die Inneneinrichtung ist barock gestaltet. Eine umfangreiche Instandsetzung der im 17. Jahrhundert baufälligen Kirche wurde zwischen 1669 und 1706 durchgeführt.

In der Bayerischen Denkmalliste sind insgesamt vier Baudenkmäler aufgeführt.

Commons: Schönbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landkreis Haßberge – Ortsteile ab 150 Einwohnern. (PDF) S. 8, abgerufen am 2. April 2022.
  2. 1 2 3 4 5 6 VG Ebelsbach: Ebelsbach und sein Ortsteil Schönbach
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1313., urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1330. (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1364. (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1195. (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 186. (Digitalisat).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 361. (Digitalisat).
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