Schalbruch
Gemeinde Selfkant
Koordinaten: 51° 3′ N,  54′ O
Höhe: 51 (30–51) m
Einwohner: 978 (30. Jun. 2016)
Postleitzahl: 52538
Vorwahl: 02456
Ortsplan von Schalbruch
Ortsschild

Schalbruch ist eine Ortschaft der Gemeinde Selfkant im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.

Geographie

Lage

Schalbruch liegt im nördlichen Gebiet der Gemeinde Selfkant an der deutsch-niederländischen Grenze. Unmittelbar hinter der Grenze beginnt die niederländische Gemeinde Echt-Susteren. In unmittelbarer Nähe liegt das Naturschutzgebiet Hohbruch mit einer Größe von 32,20 ha.

Gewässer

Bei Starkregen und bei Schneeschmelze fließt das Oberflächenwasser aus den Bereich Schalbruch über den Lohgraben in den Rodebach (GEWKZ 281822) und dann weiter in die Maas. Der Rodebach hat eine Länge von 28,918 km bei einem Gesamteinzugsgebiet von 173,385 km².

Nachbarorte

Heide (NL) Echt-Susteren (NL) Echterbosch (NL)
Holtum (NL) Aan Reijans (NL)
Isenbruch Havert Saeffelen

Siedlungsform

Schalbruch ist ein mehrzeilig bebautes Straßendorf.

Geschichte

Ortsname

  • 1558 Schaltbroich
  • 1595 Schaldtbroich
  • 1662 Schaltbroch
  • 1803 Schalbruch

Ortsgeschichte

Schalbruch gehörte früher zum Jülicher Amt Millen. Später lagen in Schalbruch das Gericht und das Kirchspiel Havert, sowie drei kleine Lehen der Mannkammer Millen. Der Name Schalbruch entstand vermutlich durch das Schälen der Baumrinden im Bruch, um sie zum Lohgerben zu verwenden. Der angrenzende Bruchwald war Grenzbereich der Herrschaften Valkenburg und Millen. Schalbruch hatte 1828 insgesamt 320 Einwohner und gehörte zur Gemeinde Havert und zum Amt Selfkant.

Vom 23. April 1949 bis zum 31. Juli 1963 stand der Selfkant und damit auch Schalbruch unter niederländischer Auftragsverwaltung. Am 1. August 1963 erfolgte nach Zahlung von 280 Millionen D-Mark die Rückführung.

Mit dem Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg vom 24. Juni 1969 trat am 1. Juli 1969 folgende Gebietsänderung in Kraft.

§ 1 (1) Die Gemeinden Havert, Hillensberg, Höngen, Millen, Süsterseel, Tüddern, Wehr (Amt Selfkant) und die Gemeinde Saeffelen (Amt Waldfeucht) werden zu einer neuen amtsfreien Gemeinde zusammengeschlossen. Die Gemeinde erhält den Namen Selfkant.
§ 1 (2) Das Amt Selfkant wird aufgelöst. Rechtsnachfolgerin ist die Gemeinde Selfkant.

Kirchengeschichte

Die Pfarre St. Gertrud Havert war mit Isenbruch, Lind, Schalbruch und Stein eine eigenständige Kirchengemeinde. Die Bevölkerung besteht zum größten Teil aus Katholiken.

In Schalbruch baute man 1861 die Barbarakapelle. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde wegen der Platznot in der Kapelle an anderer Stelle die St. Peter- und Paul-Kirche gebaut. Am 1. Mai 1976 wurde die Kirche benediziert.

Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die ehemals eigenständige katholische Pfarrgemeinde St. Gertrud in die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) St. Servatius Selfkant eingegliedert.

Politik

Gemäß § 3 (1) der Hauptsatzung der Gemeinde Selfkant ist das Gemeindegebiet in Ortschaften eingeteilt. Schalbruch ist eine Ortschaft und wird nach § 3 (2) von einem Ortsvorsteher in der Gemeindevertretung vertreten. Ortsvorsteher der Ortschaft Schalbruch ist Frank Köhnen. (Stand 2013)

Infrastruktur

Sehenswürdigkeiten

  • St. Barbarakapelle an der Hochstraße, als Denkmal Nr. 7
  • Buntverglasung in der Barbarakapelle
  • Katholische Kirche St. Peter und Paul
  • Ehrenmal für die gefallenen und vermissten Soldaten
  • Die Westzipfelschule an der Schulstraße 2, als Denkmal Nr. 40

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Selfkant, Löscheinheit Havert-Schalbruch
  • St. Peter und Paul Schützenbruderschaft Schalbruch
  • Trommler und Pfeiferkorps Schalbruch
  • Musikverein St. Martinus Schalbruch
  • Gesangverein St. Josef Schalbruch
  • Frauengemeinschaft Schalbruch
  • Kultur- und Förderverein Schalbruch
  • Nikolausgruppe Schalbruch
  • Sozialverband VdK Deutschland Selfkant betreut Schalbruch
  • Fußball Club Victoria Schalbruch 1919 e. V.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Vogelschuss der Bruderschaft
  • Patronatsfest und Kirmes in Schalbruch
  • St. Martin-Umzug in Schalbruch
  • Spiele & Turniere des FC Victoria Schalbruch

Verkehr

Autobahnanbindung

BABStreckenabschnittAnschlussstelleEntfernung
A2Maastricht – EindhovenAS Roosteren10 km
A46Heinsberg – DüsseldorfAS Heinsberg22 km
A44Aachen – MönchengladbachAS Aldenhoven35 km

Bahnanbindung

Ab Bahnhof Susteren (ca. 6 km Entfernung)

LinieLinienbezeichnungLinienverlauf
RBSprinterMaastricht RandwyckRoermond

Ab Bahnhof Geilenkirchen (ca. 22 km Entfernung)

LinieLinienbezeichnungLinienverlauf
RE 4Wupper-ExpressAachenMönchengladbachDüsseldorfDortmund
RB 33Rhein-Niers-BahnAachenMönchengladbachKrefeldDuisburg

Busanbindung

Die AVV-Linien 436, 438 und 475 der WestVerkehr verbinden Schalbruch wochentags mit Havert, Tüddern und Heinsberg. Zu bestimmten Zeiten kann außerdem der MultiBus angefordert werden.

Linie Linienverlauf
436 Heinsberg Busbf Selsten – (Hontem – (Waldfeucht –) Bocket –) Abzw. Nachbarheid Breberen Saeffelen Heilder Höngen (→ Stein Havert Schalbruch Isenbruch Millen Tüddern)
438 Saeffelen Kleinwehrhagen Großwehrhagen Höngen Stein Havert Millen-Bruch Isenbruch Schalbruch
475 (Oberbruch Unterbruch) / Heinsberg Agentur für Arbeit Heinsberg Busbf Lieck Kirchhoven Vinn Haaren Obspringen Brüggelchen Waldfeucht Bocket – Abzw. Nachbarheid Breberen Saeffelen Heilder Höngen – (Stein Havert Schalbruch Isenbruch Millen –) Tüddern

Straßennamen

Ahornstraße, Am Nordhang, Am Südhang, Buschweg, Gartenstraße, Ginsterweg, Haverter Weg, Hochstraße, Im Acker, Im Heidfeld, Im Steg, Reyweg, Schulstraße, Talweg, Tannenweg, Zu den Benden, Zur Landwehr

Literatur

  • Bischöfliches Generalvikariat Aachen (Hrsg.): Handbuch des Bistums Aachen. 3. Ausgabe. Kühlen, Mönchengladbach 1994, ISBN 3-87448-172-7, S. 684–686
  • Leo Gillessen: Die Ortschaften des Kreises Heinsberg : ihre Namen, Topographie und Geschichte. Heinsberg 1993, ISBN 3-925620-13-3, S. 255
  • Leo Gillessen: Zur Ortsnamen- und Siedlungskunde des südlichen Selfkantkreises. In: Heimatkalender 1971, S. 41–50
  • Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz. Nicolai, Berlin und Stettin 1830, OCLC 165725051.
Commons: Schalbruch – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 1. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. http://www.naturschutz-fachinformationssysteme-nrw.de/nsg/de/fachinfo/gebiete/gesamt/HS_010
  4. http://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/wasser/pdf/Gewaesserverzeichnis%20GSK3C.xls
  5. lanuv.nrw.de (Memento vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive)
  6. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?print=1&anw_nr=2&gld_nr=%202&ugl_nr=2020&val=4036&ver=0&sg=0&menu=1&aufgehoben=N&keyword=&bes_id=4036
  8. St. Gertrud, Havert (Memento vom 3. Juli 2011 im Internet Archive)
  9. http://www.glasmalerei-ev.net/pages/b2576/b2576.shtml
  10. MultiBus. In: west-verkehr.de. WestVerkehr GmbH, abgerufen am 10. Februar 2021.
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