Das Scharfrichterhaus oder die Scharfrichterei in Weimar befindet sich in der Wagnergasse 36 in der Jakobsvorstadt. Das mit über 300 Jahren älteste erhaltene Gebäude der Straße wurde aufwändig saniert.
Das in der Barockzeit entstandene rechtwinklige Haus war nie Richtstätte, sondern diente dem Scharfrichter und seiner Familie als Wohnhaus, womit das im Stadtmuseum Weimar befindliche Richtschwert nicht das einzige Relikt des blutigen Berufsstandes in Weimar der Frühen Neuzeit ist.
An das eigentliche zweigeschossige Haus mit Mansarddach schließt sich ein ummauertes Grundstück an, durch dessen Portal der Zugang führt. Während das Haus verputzt ist, blieb die Hofmauer mit sichtbaren Bruchsteinen/Kalksteinen belassen. Heute ist hier ein Ärztehaus untergebracht.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ https://www.thueringer-allgemeine.de/wirtschaft/richtfest-am-weimarer-scharfrichterhaus-id217855425.html
- ↑ Die nachgewiesenen Richtstätten Weimars waren am Eisfeld, Galgenberg und am Goetheplatz, der Schweinsmarkt hieß.
- ↑ Scharfrichter übten oft Tätigkeiten als Abdecker oder Schinder aus. Sie galten in der frühen Neuzeit als unehrenhafte Berufe.
- ↑ Susan Geißler: „NACH BOSEN WERCKEN FOLGT BOSER LOHN.“ Das Weimarer Richtschwert von 1623. In: Weimar – Jena: Die große Stadt 5/3 (2012) S. 191–199.
- ↑ https://kontakt-1.dastelefonbuch.de/Weimar/Dr-Sigmar-Zanke-Weimar-Wagnergasse.html
Koordinaten: 50° 59′ 3,5″ N, 11° 19′ 50,6″ O