Der Schinkel-Tabernakel von Bellwitzhof aus Fer de Berlin gehörte zu einem Netzwerk von Denkmälern für die Gefallenen der Befreiungskriege, die der König Friedrich Wilhelm III. stiftete. Es stand in Bellwitzhof (polnisch Bielowice) ca. 10 km südlich von Liegnitz.
Beschreibung
Das Denkmal für die siegreichen Schlachten gegen Napoleon wurde in Form eines gotischen Tabernakels 1817–18 durch die Königlich Preußische Eisengießerei gestaltet. Das Denkmal ist ca. 6 m hoch und 3,5 t schwer. Bekrönt wird es von einem Eisernen Kreuz, dessen Gestaltung, z. B. als Orden, auch auf Karl Friedrich Schinkel zurückgeht. Das Epitaph ist bewusst schlicht gewählt:
Die gefallenen
Helden ehrt dank-
bar König und
Vaterland.
Sie ruhn
in Frieden.
Katzbach
den 26 ten August 1813.
Geschichte
Am 26. August 1817, vier Jahre nach der Schlacht, war das Monument in Erinnerung an die Schlacht an der Katzbach im Beisein von Gebhard Leberecht von Blücher, Ludwig Yorck von Wartenburg und August Neidhardt von Gneisenau auf der Christianshöhe in Bellwitzhof (polnisch: Bielowice) ca. 10 km südlich von Liegnitz aufgestellt worden. In der Nähe des Denkmals errichtete man ein kleines Invalidenhaus, wo zwei Kriegsinvaliden frei wohnen durften, die das Denkmal pflegten. 1945 wurde das Denkmal durch polnische Pioniere entfernt. Heute existieren lediglich Sockelreste sowie Trümmer des Invalidenhauses.
Bilder
- Schinkel-Tabernakel von Bellwitzhof mit den Einwohnern
- Schinkel-Tabernakel von Bellwitzhof mit den Veteranen
- Schinkel-Tabernakel von Bellwitzhof zur Jahrhundertfeier 1913
- Radierung von Friedrich Wilhelm Delkeskamp
Literatur
- Barry Bergdoll: Karl Friedrich Schinkel. Preußens berühmtester Baumeister. Klinkhardt & Biermann, München 1994
- Mario A. Zadow: Karl Friedrich Schinkel. Leben und Werk. Edition Axel Menges, Stuttgart 2001. 3. Auflage: 2003, ISBN 3-932565-29-0.
- Karl Friedrich Schinkel – Architekt, Maler, Möbelgestalter, Bühnenbildner und Kunstphilosoph. U. Michas: Jeder freie Moment ist ein seliger. R. G. Scharmann: … Schinkel und das preußische Königshaus. E. Börsch-Supan: Kirchen als „Monumente“ der Befreiungskriege. J. Feustel: Hinzeigen auf die höhere Welt. R. Schmook: Schinkels ländliche Bauten im Oderland. Alle vorstehenden in: Die Mark Brandenburg, Heft 61, Marika Großer Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-910134-24-6.
Weblinks
Koordinaten: 51° 7′ N, 16° 7′ O