Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 51° 32′ N, 13° 54′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Oberspreewald-Lausitz | |
Höhe: | 109 m ü. NHN | |
Fläche: | 68,94 km2 | |
Einwohner: | 6685 (31. Dez. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 97 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 01968 (Hörlitz) 01993 (Schipkau) 01994 (Annahütte, Drochow, Meuro) 01998 (Klettwitz) | |
Vorwahlen: | 035754 03573 (Hörlitz) | |
Kfz-Kennzeichen: | OSL, CA, SFB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 66 285 | |
Gemeindegliederung: | 6 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulstraße 4 01998 Schipkau OT Klettwitz | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Klaus Prietzel (CDU) | |
Lage der Gemeinde Schipkau im Landkreis Oberspreewald-Lausitz | ||
Schipkau (obersorbisch Šejkow) ist eine Gemeinde im Landkreis Oberspreewald-Lausitz in Brandenburg.
Geografie
Die Gemeinde Schipkau liegt im südlichen Teil des Bundeslandes Brandenburg. Die Stadtgrenze Dresdens ist etwa 50 Kilometer entfernt, bis zum Schönefelder Kreuz an der Südgrenze Berlins sind es etwa 100 Kilometer. Die Gemeinde liegt inmitten der Niederlausitzer Braunkohlenregion.
Gemeindegliederung
Am 31. Dezember 2001 schlossen sich sechs bis dahin selbstständige Gemeinden zur Gemeinde Schipkau zusammen. Seitdem besteht Schipkau aus folgenden Ortsteilen:
- Annahütte (Ždźark)
- Drochow (Drochow)
- Hörlitz (Wórlica)
- Klettwitz (Klěśišća)
- Meuro (Murjow)
- Schipkau (Šejkow)
Zu den Ortsteilen Schipkaus gehören folgende Wohnplätze und Flurstücke:
- Annahütte: Herrnmühle und Karl-Marx-Siedlung
- Klettwitz: Wilhelminensglück/Am Krankenhaus, Treuhandsiedlung, Staudemühle sowie die Siedlung Barranmühle, die zu einem Teil auch zum Ortsteil Meuro gehört
- Schipkau: Wohnplatz Krügers Mühle, die Galgenbergsiedlung, das Neubauviertel Rosa-Luxemburg-Siedlung sowie Reste der Kolonie Vogelberg und des alten Dorfkerns aus der germanischen Neuzeit.
Verwaltungszugehörigkeit
- 1815–1945 Landkreis Calau (Provinz Brandenburg, Preußen)
- 1945–1952 Landkreis Calau (Land Brandenburg)
- 1952–1990 Kreis Senftenberg (Bezirk Cottbus)
- 1990–1993 Kreis Senftenberg (Brandenburg)
- seit 1993 Landkreis Oberspreewald-Lausitz (Brandenburg)
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Die Zunahme der Einwohnerzahl 2005 ist auf den Zusammenschluss von sechs Gemeinden zur neuen Gemeinde Schipkau im Jahr 2001 zurückzuführen.
- Sprache
In den Ortslagen Schipkaus wird traditionell die niederlausitzische Mundart sowie der sorbische Koschener Dialekt (Košynska narěc) gesprochen, wobei auch der um 1885 in den Ortslagen Annahütte und Drochow nahezu verdrängte Schliebener Dialekt (Złowinska narěc) des Niedersorbischen auf Grund des Zuzugs aus den neuen Braunkohlerevieren um Cottbus, durch Jänschwalder-Lehder (Janšojce-Lědjanska narěc) und Schleifer Dialekt (Slěpjanska narěc) heute teilweise ersetzt wurde.
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Schipkau besteht aus 18 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 59,5 % zu folgendem Ergebnis:
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
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CDU | 32,4 % | 6 |
AfD | 19,1 % | 3 |
Die Linke | 15,4 % | 3 |
SPD | 15,3 % | 3 |
Meuroer Bürgerbündnis | % | 9,12 |
Unabhängige Bürgervereinigung | % | 5,81 |
Bürgermeister
- 1998–2002: Jürgen Trabandt (SPD)
- 2002–2010: Siegurd Heinze
- seit 2010: Klaus Prietzel (CDU)
Prietzel wurde in der Bürgermeisterwahl am 30. Mai 2010 mit 61,7 % der gültigen Stimmen gewählt. In der Wahl am 22. April 2018 wurde er mit 58,5 % der gültigen Stimmen für weitere acht Jahre in seinem Amt bestätigt.
Wappen
Blasonierung: „In Silber ein abgeschnittener, S-förmiger grüner Hagebuttenzweig mit sechs roten Früchten, beseitet unten rechts von einem schräggekreuzten schwarzen Schlägel und Eisen, oben links von einer nach rechts wehenden, schwarz-silbern geschachteten Fahne.“ | |
Wappenbegründung: Das neue Wappen wird in der Mitte durch einen S-förmigen Zweig einer Hagebuttenpflanze geteilt. Das „S“ steht für den Anfangsbuchstaben des Gemeindenamens. Die Hagebuttenpflanze als regional beheimatete Pflanze, welche zunehmend sich in den rekultivierten Flächen wieder ausgebreitet hat, symbolisiert zugleich das Zusammenwachsen der sechs Ortsteile. Die Ortsteile sind als sechs Hagebuttenfrüchte dargestellt. In der linken unteren Hälfte des Wappens ist das Bergbausymbol in Form von Schlägel (Hammer) und Eisen (Meißel) angeordnet. Damit wird die Tradition des Bergbaus im Gemeindegebiet als Vergangenheit symbolhaft dargestellt. In der rechten oberen Hälfte ist in der Darstellung eine schwarzweiß geschachtete Start- und Zielflagge zu sehen. Diese steht für die Entwicklung der Gemeinde Schipkau mit dem Ziel der Entwicklung des Tourismus und der daraus resultierenden Stärkung der heimischen Wirtschaft und unter der Einbeziehung des EuroSpeedway Lausitz, welcher im Zentrum der Gemeinde Schipkau liegt. |
Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar gestaltet.
Flagge
Die Flagge der Gemeinde Schipkau ist zweistreifig Rot – Weiß mit dem Gemeindewappen in der Mitte.
Sehenswürdigkeiten
- Lausitzring
- Henrietten-Kirche Annahütte
- Herz-Jesu-Kirche Klettwitz
- Evangelische Kirche Klettwitz
- Aussichtsturm Hörlitz
- Schachtanlage Klettwitz
In der Liste der Baudenkmale in Schipkau stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmale.
siehe auch: Liste der Naturdenkmale in Schipkau
Wirtschaft und Infrastruktur
Nach dem Auslaufen des Braunkohlenbergbaus (Tagebau Klettwitz, Tagebau Klettwitz-Nord, Tagebau Meuro) hat sich die Gemeinde Schipkau zu einer Motorsportgemeinde entwickelt. Der EuroSpeedway Lausitz und das DEKRA Technology Center tragen dabei zum technologischen Wandel und zur Modernisierung der Infrastruktur der Gemeinde bei.
Kennzeichnend für die Gemeinde sind außerdem die Energieparks in Schipkau. Seit mehreren Jahren sind über 50 Windkraftanlagen errichtet worden. Die Photovoltaik-Freiflächenanlage mit einer Leistung von 72 MWp ist Teil des 2011 eröffneten Solarkomplexes Senftenberg.
Energiepark Lausitz
Auf der Klettwitzer Hochkippe wurde 2021 das Projekt Energiepark Lausitz der Gemeinde Schipkau von GP JOULE mit den Partnern Terravent und Steinbock EE realisiert. Dort werden die Freiflächen zwischen den bestehenden Windenergieanlagen für den Bau und den Betrieb von Photovoltaikanlagen genutzt.
Der gewonnene Strom wird einerseits ins Netz eingespeist werden; andererseits soll damit grüner Wasserstoff erzeugt werden. Die Hochkippe wurde im Zuge des Braunkohleabbaus mit teils wenig fruchtbaren Boden künstlich aufgeschüttet und kann daher nicht landwirtschaftlich genutzt werden. Der Solarpark mit zunächst 90 MW elektrischer Leistung wurde im Jahr 2022 auf 300 MW erweitert.
Verkehr
Schipkau liegt an der Landesstraße L 60 zwischen Lauchhammer und Senftenberg. Durch die Ortsumfahrung Senftenberg erhielt der Ortsteil Hörlitz einen direkten Anschluss an die Bundesstraße 169. Die Autobahn A 13 Berlin–Dresden durchquert das Gemeindegebiet, die Anschlussstelle Klettwitz liegt auf dem Territorium der Gemeinde.
Auf den Bahnstrecken Finsterwalde–Schipkau und Schipkau–Senftenberg mit den Bahnhöfen Schipkau, Klettwitz, Klettwitz Krankenhaus und Annahütte wurde der Personenverkehr 1966 eingestellt.
In der Gemarkung Schipkau liegt der Flugplatz Schwarzheide-Schipkau.
Sport
Auf dem Lausitzring finden jährlich Rennen der Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) statt.
Fußballvereine der Gemeinde sind Askania Schipkau und Grün-Weiß Annahütte.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Annahütte
- Walter Nowojski (1931–2012), Germanist
- Daniela Döring (* 1966), Professorin für System- und Regelungstechnik
- Gerd Audehm (* 1968), Radsportler
- Solveig August (* 1969), Schauspielerin
Klettwitz
- Gottlob Schumann (1860–1929), Bergbaudirektor
- Robert Harnau (1908–1977), Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
- Gerd König (1930–2009), DDR-Diplomat
- Herbert Richter (1933–2018), Chemiker
- Fritz Stavenhagen (* 1945), Schauspieler
Meuro
- Rudolf Zernick (1929–1997), Chemieingenieur
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Rudolf Heuson (1884–1955), Förster in Schipkau, Pionier der Bergbaurekultivierung im Lausitzer Braunkohlenrevier, verstarb in Hörlitz
- Golo Mann (1909–1994), Schriftsteller, arbeitete 1928 zeitweise im Braunkohlebergwerk Schipkau
- Siegurd Heinze (* 1961), Landrat und Bürgermeister, in Meuro aufgewachsen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land BrandenburgDezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
- ↑ Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Schipkau
- ↑ Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und archäologisches Landesmuseum, Juni 2022, S. 6 (PDF; 563 kB). Abgerufen am 28. Januar 2023.
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oberspreewald-Lausitz. S. 26–29
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
- ↑ Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Oberspreewald-Lausitz (Memento vom 19. April 2018 im Internet Archive)
- ↑ Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 28
- ↑ Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 22. April 2018
- ↑ Wappen der Gemeinde Schipkau. Abgerufen am 17. Juni 2023.
- ↑ Grüner Wasserstoff im Energiepark Lausitz auf YouTube, vom 30. März 2021
- ↑ Planungsunterlagen zum „Energiepark“ liegen zur Einsichtnahme bereit. Gemeinde Schipkau, 17. September 2020, abgerufen am 17. Juni 2021.
- ↑ Der Energiepark Lausitz. GP Joule, abgerufen am 17. Juni 2021.
- ↑ Lausitzer Netzwerk treibt Wasserstoffzukunft dank Bundesförderung voran. PT-Magazin, 31. Januar 2021, abgerufen am 17. Juni 2021.
- ↑ Golo Mann: Erinnerungen und Gedanken, S. 265–278