Klassifikation nach ICD-10
F60.1 Schizoide Persönlichkeitsstörung
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die schizoide Persönlichkeitsstörung (SPS) zeichnet sich durch einen Rückzug von gefühlsbetonten und zwischenmenschlichen Kontakten aus. Dies äußert sich in übermäßiger Inanspruchnahme durch Fantasien und Selbstbeobachtung, Einzelgängertum und einer in sich gekehrten Zurückhaltung. Die Betroffenen verfügen nur über ein begrenztes Vermögen, Gefühle auszudrücken und Freude zu zeigen.

Der Ausdruck schizoid wurde 1908 von Eugen Bleuler geprägt und bedeutet wörtlich „spaltungsähnlich“ (altgriechisch σχίζειν schízein „spalten“ und -oid „ähnlich“). Bleuler lehnte sich hierbei an die Schizophrenie an, da er vermutete, es mit einer ihr nahestehenden Erkrankung zu tun zu haben. Damals bezog sich der Begriff schizoid allerdings auf einen weitaus größeren Formenkreis von Persönlichkeitsmerkmalen – verglichen mit seiner deutlich engeren Bedeutung heute (siehe Kritik). Ernst Kretschmer entwickelte daraus dann ein eigenes Konzept: Zentral darin ist das Auseinanderfallen von innerem Erleben und äußerem Verhalten, was dazu führt, dass sich der Schizoide in einem Spannungsverhältnis befindet.

Beschreibung

Außensicht

Eine tiefgehende Kontaktstörung prägt die betroffenen Personen. Emotionaler Bezug und Zuwendung zur Umwelt sind erheblich vermindert, die spontane Erlebnisfähigkeit und das unmittelbare Ansprechen der Gefühle stark gehemmt. Ihre gefühlsmäßige Beziehung zu Menschen und Dingen erscheint ungewöhnlich locker und unverbindlich. Auffallend sind oft eine fehlende „emotionale Authentizität“, die allgemeine Abflachung der Gemütserregungen (Affekte) sowie ein Mangel an erwartbaren emotionalen Reaktionen auf die Gefühlslagen der Mitmenschen. Tiefsitzendes Misstrauen mit einer Tendenz, sich kaum zu öffnen oder intim zu offenbaren, hält die Betroffenen anderen Menschen gegenüber auf Distanz.

Während einerseits der Wunsch nach inniger Gemeinsamkeit mit anderen oder einem Mitmenschen bestehen kann, sind andererseits Mitteilung und emotionaler Ausdruck blockiert. Als Folge davon entsteht innerhalb der schizoiden Person ein starkes Gefühl von innerer Zerrissenheit. Einige dieser betroffenen Menschen treten starr und hölzern auf, andere wiederum überaus freundlich und vertrauenswürdig. Unter Druck gesetzt (z. B. durch zu enges Zusammenleben), reagieren sie oft abrupt und befremdlich. Sie ziehen sich dann für Außenstehende völlig unerwartet zurück, schotten sich ab und meiden für einige Zeit jegliche Kontakte. Sowohl perfekte Selbstkontrolle als auch plötzliches Ausbrechen sind meist Seiten dieser Persönlichkeiten.

In von außen angestoßenen Veränderungen und neuen Dingen wird meist eine Gefahr gesehen, vor der es sich zu schützen gilt – vorzugsweise durch Rückzug oder Kontrolle. Menschen mit einer schizoiden Störung bilden kompensatorisch daher oft ein hohes Maß intuitiver Fähigkeiten aus, mit denen sie sich schützen und zugleich Überlegenheit und Kontrolle gewinnen wollen. Diese antrainierten Fähigkeiten helfen dem schizoiden Menschen bei der Alltagsbewältigung, belasten engere soziale Kontakte jedoch schnell.

Nach außen hin zeigen viele Betroffene meist eine „glatte“ Oberfläche ohne sichtbares emotionales Mitschwingen. Gesten oder Gesichtsausdrücke (z. B. ein Lächeln oder Nicken) werden selten erwidert und eigene Gefühle nicht nach außen getragen. Selbst bei direkter Provokation fällt es ihnen ungemein schwer, innerer Aggression oder Feindseligkeit Ausdruck zu verleihen. Schizoide Persönlichkeiten können daher in solchen Situationen passiv und gefühlsarm wirken – auch wenn das häufig gar nicht ihrem wirklichen Gefühlszustand entspricht. Deshalb haben sie oft Probleme, angemessen auf wichtige oder unangenehme Lebensereignisse zu reagieren.

Außenstehenden erscheint es manchmal, als würden schizoide Menschen eher richtungslos vor sich hin leben und sich bezüglich ihrer Ziele „treiben lassen“. Die betreffenden Personen können auch selbstversunken und losgelöst von ihrer Umgebung wirken – in exzessives Tagträumen vertieft oder wie „im Nebel“. Im zwischenmenschlichen Umgang beachten einige Schizoide zudem feine, unterschwellige Details zu wenig. So übersehen sie auch soziale Hinweisreize und verstoßen dann ungewollt gegen die üblichen gesellschaftlichen Regeln. Dadurch können andere ihr Verhalten als unpassend, sozial unbeholfen oder oberflächlich empfinden.

Innensicht

Schizoide Menschen erleben sich meist als unbeteiligte Beobachter der Welt um sie herum – aber nicht als Teilnehmer. Obwohl viele für gewöhnlich gern ein abgesondertes Leben führen, können sie doch dessen überdrüssig werden, „draußen zu stehen und hinein zu sehen“. Der Gedanke, ein unzulänglicher Sonderling zu sein, kann bei Schizoiden dann ausgelöst werden, wenn deutlich wird, wie sehr sie sich von anderen unterscheiden. Vielen wird das besonders bewusst, wenn sie andere direkt beobachten, Filme sehen oder Bücher lesen, die von Beziehungen handeln.

Einige beschreiben in ihrer Behandlung das Gefühl, „innerhalb einer Schale“ oder „unter einer Glasglocke“ zu leben und den Anschluss verpasst zu haben. Sie klagen darüber, dass „das Leben an ihnen vorüberzieht“ und sie den Anderen von einer Distanz aus zuschauen müssen. In solchen Situationen können Menschen mit SPS schmerzliche Gefühle darüber einräumen, dass sie Eigenbrötler sind, die nicht in die Gesellschaft passen. Auch wenn sie nicht wirklich den Wunsch nach der Nähe anderer verspüren, glauben sie dann möglicherweise, dass sie nach einem konventionelleren Leben streben sollten.

Schule und Beruf

Soweit die Voraussetzungen bestehen, entwickeln schizoide Persönlichkeiten nicht selten ein hohes Maß an intellektueller Differenziertheit. Viele Schizoide sind „Kopfmenschen“ und neigen zu einer ausgeprägten Betonung des Verstandes mit einem Rückzug ins Denken („Flucht in den Intellekt“). Obwohl sie dadurch eher für geistige Reize statt für sinnliche Genüsse empfänglich sind, besitzen manche dennoch einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik und Schönes.

Als Stärke wird neben dem zum Abstrakten neigenden Denken, das oft neue Sichtweisen ermöglicht, auch Selbstironie als häufige Ressource erwähnt. Schizoide Merkmale im klinisch unauffälligen Bereich stehen ebenfalls in Verbindung mit Kreativität. So zeigten in einer ersten Studie Personen mit schizoider Tendenz eine bessere Fähigkeit zu divergentem Denken.

Beruflich neigen schizoide Menschen verstärkt zu theoretischen Arbeitsfeldern sowie Tätigkeiten, die allein oder in konstanten Kleingruppen durchgeführt werden. Dazu zählen auch Dienstleistungsberufe, in denen die Interaktionsmöglichkeiten zwischen Kunden und Anbieter begrenzt und durch soziale Normen zu einem erhöhten Grade formalisiert sind. Wo die berufliche Tätigkeit alleine und sozial isoliert möglich ist, können gelegentlich äußerst gute Leistungen erreicht werden.

In der Schule liefern sie mitunter schlechte Leistungen, die ihren intellektuellen Fähigkeiten nicht entsprechen. Allerdings gibt es auch Betroffene mit hohen kompensatorischen Fähigkeiten, die – laut einigen Autoren – sogar Berufe wählen, bei denen wenig formalisierte soziale Beziehungen eine große Rolle spielen. Dabei wird aber auch hier von Seiten der Autoren eine gewisse „emotionale Unechtheit“ wahrgenommen.

Diagnose

Krankheitswert

Die beschriebenen Verhaltensweisen werden nur dann als Persönlichkeitsstörung (PS) aufgefasst, wenn sie chronisch, unflexibel und extrem ausgeprägt sind. Bei milderen Formen spricht man von einer schizoiden Persönlichkeit. Einzelgänger können zwar schizoide Verhaltenszüge zeigen, doch krankhaft werden diese Züge erst, wenn sie starr und unangemessen sind und zu Leiden oder Beeinträchtigungen führen.

Als mögliche negative Folgen einer voll ausgeprägten schizoiden PS wurden bisher beobachtet:

  • deutlich geringere Lebensqualität,
  • ein ungünstiger Einfluss auf das psychische Funktionsniveau über 15 Jahre hinweg (niedrigere GAF-Werte)
  • und eine der geringsten Stufen an „Lebenserfolg“ von allen Persönlichkeitsstörungen (definiert als sozialer Status, Wohlstand und erfolgreiche intime Beziehungen).

Bestimmte schizoide Merkmale (wie emotionale Distanziertheit) stellen auch einen bedeutsamen Risikofaktor für ernsthafte Suizidversuche dar.

Nach ICD

Die ICD-10 führt die SPS unter F60.1 auf. Mindestens vier der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen vorliegen:

  1. wenn überhaupt, dann bereiten nur wenige Tätigkeiten Freude (Anhedonie);
  2. emotionale Kühle, Distanziertheit oder abgeflachte Affektivität;
  3. reduzierte Fähigkeit, warme, zärtliche Gefühle oder auch Ärger anderen gegenüber auszudrücken;
  4. erscheint gleichgültig gegenüber Lob oder Kritik von anderen;
  5. wenig Interesse an sexuellen Erfahrungen mit einem anderen Menschen (unter Berücksichtigung des Alters);
  6. fast immer Bevorzugung von Aktivitäten, die allein durchzuführen sind;
  7. übermäßige Inanspruchnahme durch Fantasien und Introspektion;
  8. hat keine oder wünscht keine engen Freunde oder vertrauensvollen Beziehungen (oder höchstens eine);
  9. deutlich mangelndes Gespür für geltende soziale Normen und Konventionen. Wenn sie nicht befolgt werden, geschieht das unabsichtlich.

Nach DSM

Laut DSM-5 handelt es sich um ein tiefgreifendes Muster, das durch Distanziertheit in sozialen Beziehungen und eine eingeschränkte Bandbreite des Gefühlsausdrucks im zwischenmenschlichen Bereich gekennzeichnet ist. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter und das Muster zeigt sich in verschiedenen Situationen. Mindestens vier der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:

  1. Hat weder den Wunsch nach engen Beziehungen noch Freude daran, einschließlich der Tatsache, Teil einer Familie zu sein.
  2. Wählt fast immer einzelgängerische Unternehmungen.
  3. Hat, wenn überhaupt, wenig Interesse an sexuellen Erfahrungen mit einem anderen Menschen.
  4. Wenn überhaupt, dann bereiten nur wenige Tätigkeiten Freude (Anhedonie).
  5. Hat keine engen Freunde oder Vertraute, außer Verwandten ersten Grades.
  6. Erscheint gleichgültig gegenüber Lob und Kritik von Seiten anderer.
  7. Zeigt emotionale Kälte, Distanziertheit oder eingeschränkte Affektivität.

Die Symptome dürfen nicht durch eine andere Störung besser erklärt werden können (z. B. Schizophrenie, bipolare Störung oder depressive Störung mit psychotischen Merkmalen, eine andere psychotische Störung oder eine Autismus-Spektrum-Störung).

Abgrenzung

Ein großes Problem bei der Diagnostik ist die Überlappung mit anderen Persönlichkeitsstörungen oder Erkrankungen. Manche Symptome können z. B. den bei der Schizophrenia simplex auftretenden Negativsymptomen ähneln (z. B. verarmtes Denken und verflachter Affekt). Bei der schizoiden PS handelt es sich jedoch um ein über lange Zeit gleichbleibendes Muster, während die Schizophrenie einen plötzlichen Verfall bei vorher unauffälligen Menschen darstellt.

Andere Persönlichkeitsstörungen

Anders als bei der schizoiden PS ist es bei der ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung (ÄVPS) vor allem die Angst vor Beschämung und dem ablehnenden Werturteil der anderen, die den Betroffenen den Kontakt erschwert. Es gibt jedoch auch deutliche Ähnlichkeiten. Deshalb glauben manche, dass die SPS und ÄVPS unterschiedliche Varianten derselben Störung sind.

Menschen mit schizotypischer PS zeigen in Verhalten, Sprache und Wahrnehmung deutlich stärkere Auffälligkeiten als Schizoide, z. B. magisches Denken, bizarre Überzeugungen und seltsame Sprechweisen. Beide Persönlichkeitsstörungen kommen aber auch vermehrt kombiniert mit der SPS vor und stellen dann eine Komorbidität dar.

Autismus

Die Unterscheidung einer schizoiden PS von Autismus kann schwierig sein, da Auffälligkeiten in der wechselseitigen sozialen Interaktion ähnlich wirken können. In einer Studie erfüllten beispielsweise bis zu 26 % aller Personen mit Asperger-Syndrom auch die formalen Kriterien für eine schizoide PS. Wesentliches Unterscheidungsmerkmal in der Diagnostik sind die beschränkten, repetitiven Verhaltensweisen und Interessen, welche bei Autismus ab der frühen Kindheit auftreten, nicht jedoch bei einer schizoiden PS.

Kritik

Das Konzept der schizoiden Persönlichkeitsstörung in ICD und DSM wird allgemein als Fortschritt gesehen. Dennoch kritisieren manche, dass es zu blutleer, realitätsfern und zu unabhängig vom sozialen Kontext sei.

Ursprünglich beschrieb Ernst Kretschmer in seiner Konstitutionslehre (1921) einen fließenden Übergang von Gesundheit zu Krankheit: Von den Schizothymen (gesund) – über die Schizoiden (Grenzfall) – bis zu den Schizophrenen (krankhaft). Typisch für den schizoiden Charakter waren laut ihm das „In-sich-hinein-Leben“ und Kontaktschwäche. Anders als heute betonte er aber vor allem das Pendeln zwischen zwei gegensätzlichen Eigenschaftspolen: Einerseits seien Schizoide zwar überempfindlich (hyperästhetisch), d. h. leicht verletzbar und reizbar, empfindsam, launisch, nervös, exzentrisch. Paradoxerweise wären sie aber gleichzeitig auch unempfindlich (anästhetisch), also unterkühlt, Kontakte schroff ablehnend, farblos und gleichgültig. Dabei verstecke sich hinter einer stumpfen, schwer durchdringbaren Verhaltensmaske eine tiefe gemütsmäßige Ansprechbarkeit.

Ab 1980 jedoch wurde die Definition der schizoiden Persönlichkeitsstörung streng auf die unempfindlichen Eigenschaften begrenzt – die überempfindlichen Merkmale dagegen ordnete man der schizotypischen und ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung zu. Dadurch wurde der schizoide Charakter von Kretschmer in drei getrennte Persönlichkeitsstörungen unterteilt. Experten bemängeln daran, dass mit dieser künstlichen Trennung gerade das Herzstück der Schizoidie entfernt wurde – die Ambivalenz (innere Zerrissenheit durch sich widersprechende Bestrebungen).

Salman Akhtar und Otto Kernberg zweifeln z. B. am DSM-Kriterium „hat keinen Wunsch nach engen Beziehungen“. Sie werten dies als bloße Oberflächenerscheinung, weil sich dahinter eine hohe emotionale Sensibilität für die Reaktionen anderer verberge. Akhtar fordert daher eine Rückbesinnung auf Kretschmers ganzheitliches Konzept und kritisiert das DSM, weil es die Bedeutung verkenne, die soziale Beziehungen für schizoide Menschen haben. Aber auch die aktuellen Diagnosekriterien bleiben eindimensional und beschränken sich auf eine gleichgültige und desinteressierte Fassade. Nicht berücksichtigt werden darin z. B. zwiespältiges und wechselhaftes Verhalten, die Psychodynamik der daraus entstehenden inneren Konflikte sowie starke Überempfindlichkeit gegenüber Ablehnung und Zuneigung gleichermaßen.

Akhtars Modell

Salman Akhtar (Psychiater und Psychoanalytiker) war mit den bisherigen Diagnosekriterien und der Konzeption der schizoiden Persönlichkeitsstörung unzufrieden. Daher erarbeitete er als Alternative ein eigenes umfassendes phänomenologisches Profil, das klassische psychoanalytische und aktuelle deskriptive Beobachtungen berücksichtigt.

Sein Modell ist in untenstehender Tabelle zusammengefasst. Die erste Spalte beschreibt sechs psychologische Funktionsbereiche. Jeder Bereich enthält bestimmte Charakterzüge und Verhaltensweisen, die weiter in zwei Gruppen unterteilt sind – in direkt sichtbare und in verborgene Merkmale. Beide Gruppen stellen jedoch keine Subtypen dar und die Bezeichnungen beziehen sich auch nicht auf bewusste oder unbewusste Vorgänge. Stattdessen stehen sie Akhtar zufolge für mehr oder weniger leicht erkennbare, widersprüchlich erscheinende Aspekte, die gleichzeitig innerhalb von einer Person vorhanden sind. Zudem betone „diese Art der Symptomeinteilung die zentrale Bedeutung der Spaltung und Identitätsverwirrung für das Verständnis der schizoiden Persönlichkeit“.

Über Akhtars Profil wird kontrovers diskutiert, da es bisher nicht in systematischen empirischen Studien überprüft wurde. Da es sich um ein allgemeines Modell handelt, trifft naturgemäß nicht jedes Merkmal auf jeden Einzelfall zu.

Bereich Sichtbare Merkmale (overt) Verdeckte Merkmale (covert)

Selbstkonzept

  • folgsam und kooperativ
  • stoisch, erträgt gleichmütig
  • meidet Wettbewerb und Rivalität
  • selbstgenügsam, auf keinen angewiesen
  • nicht durchsetzungsorientiert
  • hält sich für minderwertigen Außenseiter
  • zynisch
  • unecht, nicht authentisch
  • entpersönlicht oder depersonalisiert
  • fühlt sich abwechselnd leer, roboterhaft oder voller rachsüchtiger Allmachtsphantasien
  • versteckte Grandiositätsgefühle

Beziehungen

  • zurückgezogen
  • abgehoben und unnahbar
  • wenig enge Freunde
  • emotional „undurchlässig“
  • Gefühle anderer „perlen ab“
  • Angst vor Nähe und Intimität
  • sehr sensibel und feinfühlig
  • tiefe Neugier gegenüber anderen
  • liebeshungrig
  • Neid auf ungezwungene Spontanität anderer
  • starke Sehnsucht nach Kontakt zu anderen
  • bei ausgesuchten Vertrauten begeisterungsfähig

Soziale Anpassung

  • in Beruf und Freizeit bevorzugt alleine
  • kaum gesellig, nur in ausgewählten Gruppen
  • anfällig für Esoterikbewegungen wegen starken Zugehörigkeitsbedürfnisses
  • eher träge und indifferent
  • keine Klarheit über eigene Ziele
  • schwache ethnische Verwurzelung
  • meist in der Lage, beständig zu arbeiten
  • ziemlich kreativ, könnte besondere und originelle Beiträge leisten
  • leidenschaftliche Ausdauer bei bestimmten Interessensgebieten

Liebe und Sex

  • kaum Interesse an Sex
  • kein Interesse an Romantik
  • lehnt sexuellen Klatsch und Frivolitäten ab
  • geheime voyeuristische Interessen
  • Tendenz zu Erotomanie
  • neigt zu zwanghaften Perversionen

Werte und Ideale

  • moralische Ungleichmäßigkeit
  • vereinzelt auffallend unmoralisch, anfällig für skurrile Straftaten
  • später dann aber selbstlos und aufopferungsvoll

Art des Denkens

  • geistesabwesend
  • in Phantasien vertieft
  • verschwommene und gekünstelte Sprache
  • Eloquenz wechselt ab mit unklarem Ausdruck
  • autistischer Denkstil (intensives Reflektieren über eigenes Seelenleben)
  • schwankt zwischen „Selbstbeschau“ und scharfem Kontakt mit der Außenwelt
  • selbstzentrierte Benutzung der Sprache

Häufigkeit

Es wird von 0,4 bis 0,9 % Betroffenen in der Bevölkerung ausgegangen. Das heißt, dass die Störung im Vergleich zu anderen Persönlichkeitsstörungen relativ selten ist: Sie macht ca. 3,8 % aller diagnostizierten Persönlichkeitsstörungen aus. Insgesamt findet man schizoide Patienten kaum in Kliniken. In Notunterkünften für Obdachlose dagegen scheinen schizophrenienahe Persönlichkeitsstörungen wie die schizoide Persönlichkeitsstörung sehr verbreitet zu sein. Frauen und Männer sind ungefähr gleich häufig betroffen.

Subtypen

Viele grundsätzlich schizoide Personen pflegen einen engagierten, interessierten und zugewandten sozialen Umgangsstil und entsprechen damit nicht dem Klischeebild, das von den Diagnosesystemen gezeichnet wird. Daher wird mitunter vorgeschlagen, folgende (auf der Wahrnehmung Betroffener beruhenden) Subtypen zu unterscheiden: den klassischen und alternativ den secret schizoid. Der secret schizoid ist seiner Veranlagung zum Trotz nach außen hin scheinbar durchaus interessiert an zwischenmenschlichen Beziehungen, wodurch die schizoiden Charakterzüge im Umgang weitgehend verdeckt und überspielt werden können. Doch fallen auch bei diesem Subtyp im geselligen Umgang rasch eine emotionale Unzugänglichkeit und teils inadäquate Reaktionen als Wesenskern auf, obwohl formal ein perfekter und sogar eleganter Umgangsstil beherrscht werden kann.

Theodore Millon begrenzte den Ausdruck „schizoid“ auf Persönlichkeitsstörungen mit der mangelnden Fähigkeit dazu, soziale Beziehungen anzuknüpfen. Er beschrieb vier Prototypen der SPS, die jedoch in der Realität selten pur vorkommen:

Träger Subtyp (mit depressiven Zügen) Phlegmatisches, lethargisches Temperament; zu geringes Aktivierungsniveau; antriebslos, müde, bleiern, matt und schlapp. Kaum vital oder energetisch, verlangsamt; emotional aber nicht leer. Hat oft wenig Interessen; bevorzugt einfache, repetitive und abhängige Lebensweise.
Entrückter Subtyp (mit vermeidend-schizotypischen Zügen) Distanziert und entfernt; unerreichbar, einsam, abgeschieden, obdachlos, abgeschnitten, treibt ziellos umher am sozialen Rand, oft beschäftigt in Jobs mit geringem Einkommen und Status. In schweren Fällen schizotypische Merkmale, beobachtbar unter chronisch institutionalisierten Patienten und in Resozialisierungszentren.
Entpersönlichter Subtyp (mit schizotypen Zügen) Losgelöst von sich und den anderen; das Selbst wird zum körperlosen oder fernen Objekt; Körper und Geist sind voneinander entkoppelt, getrennt. Betrachtet sich selbst von außen. Zerstreut, oft ins Leere starrend, unaufmerksam.
Affektloser Subtyp (mit zwanghaften Zügen) Leidenschaftslos, unempfänglich, reaktionslos, teilnahmslos, kühl, gleichgültig, ungerührt, temperamentlos, glanzlos, unerregbar, gelassen, kühl; alle Gefühle vermindert. Kombiniert schizoide Apathie mit der emotionalen Eingeengtheit der zwanghaften PS.

Laut ihm zeichnet sich der kognitive Stil schizoider Personen durch ein „fehlerhaftes Überprüfen bei der Wahrnehmung“ aus. Er vermutete, dass dadurch Schwierigkeiten entständen, Emotionen bei sich selbst und anderen detailliert zu registrieren. Anzeichen für Gefühlsregungen würden von ihnen also nicht wahrgenommen, was zu mangelnder emotionaler Ansprechbarkeit führe. Millon kritisierte auch, dass die Diagnose der schizoiden PS rein negativ definiert ist, d. h., es wird dort nur angegeben, welche Merkmale fehlen – aber nicht, welche vorhanden sind. Das ließe die SPS wie eine „Persönlichkeitsstörung ohne Persönlichkeit“ bzw. als „Defizit-Syndrom“ oder „Vakuum“ erscheinen und erschwere ihre Erforschung sehr. Seiner Meinung nach sind die schizoide und die histrionische Persönlichkeitsstörung in vielerlei Hinsicht das genaue Gegenteil voneinander.

Ursachen

Ursprünglich gingen Kretschmer und Bleuler von erblichen Ursachen aus, während Psychoanalytiker eine gestörte Mutter-Kind-Beziehung für die Entstehung einer SPS verantwortlich machten. Heute vermuten Psychologen eine multifaktorielle Verursachung: Demnach entstehe eine schizoide Persönlichkeitsstruktur, wenn eine angeborene hochgradige Sensibilität und Irritierbarkeit kombiniert würden mit Formen starker emotionaler Vernachlässigung, brüsker mütterlicher Fürsorge oder chaotischen sozialen Verhältnissen. In vielen Fällen weist ein Elternteil psychische Störungen auf oder konnte sein Kind nicht verstehen. Dem Säugling und Kleinkind fehlt ausreichender Schutz zum Ausbilden der ersten selbstständigen Kontakte mit der nächsten Umgebung – solche Versuche wurden entweder gar nicht beantwortet und konnten sich nicht weiterentwickeln, oder es wurde so stark auf sie reagiert, dass nicht die Freude an der Antwort, sondern die Beängstigung durch sie als bleibende Erfahrung im Gedächtnis bleibt. Bisher liegen dazu allerdings noch keine belastbaren empirischen Untersuchungen vor.

Zwillingsstudien schätzen die Erblichkeit der SPS auf etwa 55–59 %, sodass auch eine genetische Veranlagung mit ursächlich sein könnte. Im Gegensatz zur schizotypischen PS konnte jedoch bis heute kein klarer Nachweis für eine Beziehung zur Schizophrenie erbracht werden. Andere Beobachtungen legen ebenfalls nahe, dass biologische Faktoren an der Entwicklung einer SPS beteiligt sind. So wurde etwa ein Zusammenhang mit reduziertem Körpergewicht beobachtet sowie Frühgeburtlichkeit und pränatale Mangelernährung als Risikofaktoren identifiziert. Auch nach einer Kopfverletzung entwickeln sich oft plötzlich schizoide Verhaltensweisen (z. B. starkes Einzelgängertum).

Verlauf

Nach vorherrschender Auffassung nimmt diese Persönlichkeitsstörung in der frühen Kindheit oder Jugend ihren Ausgang. Erste Anzeichen dafür können einzelgängerisches, einsames Verhalten und geringe Schulleistungen trotz gutem Potenzial sein. Dieses Anderssein kann zu Hänseleien und schlechten Beziehungen zu Gleichaltrigen beitragen. Aufgrund mangelnder sozialer Fertigkeiten und dem fehlenden Wunsch nach sexuellen Erfahrungen haben Menschen mit SPS manchmal nur wenige Freundschaften und heiraten selten. Schizoide Patienten sind daher oft kinderlos und leben eher allein oder noch bei den Eltern.

Über den Verlauf ist sonst nur wenig bekannt, da diese Persönlichkeitsstörung in den letzten Jahrzehnten kaum mehr beforscht wurde. Weiterhin ist vermutlich die Bereitschaft oft zu gering, sich im Rahmen wissenschaftlicher Studien untersuchen und behandeln zu lassen.

Allgemein lässt sich sagen, dass bei Persönlichkeitsstörungen nicht erwartet wird, dass sich diese ohne Behandlung im Laufe der Zeit verbessern, weil es sich bei ihnen um überdauernde, lange vorhandene Verhaltensmuster handelt. Unter günstigen Bedingungen jedoch, etwa wenn im Rahmen einer Therapie Vertrauen gefasst werden kann, können sich die schizoiden Züge unter Umständen mildern, sodass Plastizität und damit eine gewisse Veränderung eintritt.

Behandlung

In der Regel suchen vor allem Menschen mit mäßig ausgeprägten schizoiden Zügen eine Behandlung auf. Dabei leiden die Betroffenen oft unter ihrem Unvermögen, nahe Beziehungen zu anderen herstellen und genießen zu können.

Psychotherapie

Die Behandlung erfolgt durch Psychotherapie, wobei es Personen mit schizoider Persönlichkeitsstörung häufig schwerfällt, eine engere Beziehung zu dem Therapeuten einzugehen. Rainer Sachse rät daher zu Geduld und warnt davor, den schizoiden Patient in der Therapie „emotionalisieren“ zu wollen. Es kommen sowohl verhaltenstherapeutische Veränderungsstrategien als auch psychodynamische Verfahren zum Einsatz.

Eine kognitive Verhaltenstherapie könnte jedoch zumindest anfänglich Probleme mit sich bringen. Denn bei dieser Therapieform besteht ein entscheidender Schritt darin, typische automatische Gedanken zu identifizieren. Bei anderen Persönlichkeitsstörungen funktioniert das meist gut. Bei der schizoiden Persönlichkeitsstörung ist es dagegen oft schwer, überhaupt irgendwelche spontanen Gedanken zu identifizieren und es besteht eher eine geistige Leere. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass Gedanken mit Gefühlen verbunden sind. Da bei schizoiden Personen möglicherweise die Anzahl der Gefühle geringer ist, berichten sie folglich auch über weniger Gedanken als Menschen mit anderen Persönlichkeitsstörungen. Darin spiegeln sich die Gedankenarmut und apathische Sichtweise schizoider Menschen wider. Wenn doch automatische Gedanken vorhanden sind, befassen sich diese typischerweise mit einer Vorliebe für Einsamkeit und dem Gefühl, ein abseits stehender Beobachter zu sein.

Siehe auch

Literatur

  • Gerhard Dammann, Otto F. Kernberg: Schizoidie und schizoide Persönlichkeitsstörung: Psychodynamik – Diagnostik – Psychotherapie. Kohlhammer, 2018, ISBN 978-3-17-033467-0.
  • Harry Guntrip: Schizoid Phenomena, Object-Relations and the Self. International Universities Press, 2001, ISBN 0-8236-8310-9.
  • Die schizoiden Persönlichkeiten. In: Francois Lelord. Der ganz normale Wahnsinn. Aufbau Verlag, 2008, ISBN 978-3-7466-1687-2.
  • Dirk Nordmann: Schizoid: Wenn Nähe zum Problem wird – Eine Erfahrung. Verlag der Ideen, Volkach 2014, ISBN 978-3-942006-14-9.
  • Fritz Riemann: Grundformen der Angst. 45. Auflage. Ernst Reinhardt, München 2019, ISBN 978-3-497-02422-3.
  • Rainer Sachse: Klärungsorientierte Psychotherapie der schizoiden und paranoiden Persönlichkeitsstörung. Hogrefe, 2017, ISBN 978-3-8017-2844-1.
  • Jeffrey Seinfeld: The Empty Core: An Object Relations Approach to Psychotherapy of the Schizoid Personality. Jason Aronson, 1991, ISBN 0-87668-611-0.
Wiktionary: schizoid – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. 1 2 Guido Pliska: Gottfried Benn und die Schizoidie. 2009. doi:10.1007/s00115-009-2859-1: „Den Schlüssel zu den schizoiden Temperamenten aber hat der, der klar erfasst hat, dass die meisten Schizoiden nicht entweder überempfindlich oder kühl, sondern dass sie überempfindlich und kühl zugleich sind, und zwar in ganz verschiedenen Mischungsverhältnissen.“ (Ernst Kretschmer)
  2. Ronald Laing: Das geteilte Selbst. 1994, ISBN 3-462-02375-6, Kapitel 5: Das innere Selbst im schizoiden Zustand.
  3. 1 2 Philip Manfield: Split self/split object: understanding and treating borderline, narcissistic, and schizoid disorders. Jason Aronson, 1992, ISBN 0-87668-460-6, S. 207 “Not all schizoids keep away from people. It is not people that schizoids avoid, but emotional intimacy, self disclosure, and emotions both positive and negative.”
  4. 1 2 3 4 5 6 7 DSM-5: Beschreibungstext und Kriterien zur schizoiden PS. 2015, ISBN 978-3-8017-2599-0, S. 894f.
  5. 1 2 Karl Koehler, Henning Saß: Diagnostisches und statistisches Manual psychischer Störungen (DSM III). 1984, ISBN 3-407-86104-4, Abschn. Schizoide Persönlichkeitsstörung, S. 322.
  6. 1 2 3 4 Die Schizoide und Schizotypische Persönlichkeitsstörung. In: Aaron Beck: Kognitive Therapie der Persönlichkeitsstörungen. Beltz, 1995, ISBN 3-621-27155-4, S. 105–119.
  7. Schizoid Personality Disorder (Kapitel 3). In: Sharon Ekleberry (Hrsg.): Integrated treatment for co-occurring disorders – personality disorders and addiction. Routledge, 2009, ISBN 978-0-7890-3693-3, S. 3145 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. 1 2 Sabine Herpertz: 4.2 Schizoide Persönlichkeitsstörung. Thieme Verlag, 2003. doi:10.1055/b-0034-12065. Medizin im Text (Blog): Schizoide Persönlichkeitsstörung. Zitat: „Viele Schizoide sind intellektuelle Menschen – sie beschäftigen sich lieber mit theoretischen Dingen, als einen Nagel in die Wand zu schlagen.“
  9. 1 2 Mathias Berger (Hrsg.): Psychische Erkrankungen. Klinik und Therapie. 4. Auflage, 2012. ISBN 978-3-437-22483-6. Kapitel 21.6.5: Schizoide Persönlichkeitsstörung. Zitat: „Viele schizoide Patienten besitzen eine beeindruckende Selbstironie und tolerieren therapeutische Interventionen, die mit einem gewissen ‚Augenzwinkern‘ vorgebracht werden.“
  10. 1 2 Siehe Stichwort schizoid. In: Uwe Henrik Peters: Wörterbuch der Psychiatrie und medizinischen Psychologie. 1999, ISBN 3-86047-864-8, S. 462.
  11. Adrian Furnham: The Bright and Dark Side Correlates of Creativity: Demographic, Ability, Personality Traits and Personality Disorders Associated with Divergent Thinking. In: Creativity Research Journal. Band 27, Nr. 1, 2015, S. 39–46 (tandfonline.com).
  12. Stefan Röpke: Die schizoide PS: Abschied von einer Diagnose? (Folie 13–14). „Schizoide Menschen zeigten in einer norwegischen Studie weniger Kontakt mit Familie und Freunden, weniger subjektives Wohlbefinden, weniger Lebenszufriedenheit, weniger Unterstützung und mehr negative Lebensereignisse.“ Siehe Cramer et al. (2006): Personality disorders and quality of life. A population study.
  13. J. P. Hong, J. Samuels, O. J. Bienvenu, F. C. Hsu, W. W. Eaton, P. T. Costa, G. Nestadt: The longitudinal relationship between personality disorder dimensions and global functioning in a community-residing population. In: Psychological medicine. Band 35, Nummer 6, Juni 2005, S. 891–895. PMID 15997609.
  14. Simone Ullrich: Dimensions of DSM-IV PDs and Life-Success. 2007. (Volltext). doi:10.1521/pedi.2007.21.6.657.
  15. Y. Levi-Belz, Y. Gvion, U. Levi, A. Apter (2019): Beyond the mental pain: A case-control study on the contribution of schizoid personality disorder symptoms to medically serious suicide attempts. In: Comprehensive Psychiatry. Band 90, S. 102–109, doi:10.1016/j.comppsych.2019.02.005 (elsevier.com).
  16. 1 2 3 Wolfgang Tress: Persönlichkeitsstörungen: Leitlinie und Quellentext. Schattauer Verlag, 2002, ISBN 3-7945-2142-0, S. 83f.
  17. Gerd Rudolf: Krankheiten im Grenzbereich von Neurose und Psychose. Ein Beitrag zur Psychopathologie des Ich-Erlebens und der zwischenmenschlichen Beziehungen. Dt. Studienverlag, Weinheim 1987, ISBN 3-89271-048-1 (Erstausgabe: Verlag für Medizinische Psychologie im Verlag Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1977).
  18. Anhang B – Kriterienlisten und Achsen, die für weitere Forschung vorgesehen sind. In: DSM-IV-TR. 2003, ISBN 3-8017-1660-0, S. 831 f.
  19. Peter Fiedler, Michael Marwitz: Selbstunsichere und ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörungen. In: PSYCH up2date. Band 10, Nr. 03. Thieme Verlag, 2016, S. 215–234, doi:10.1055/s-0042-103824 (thieme-connect.de Siehe Abschnitt Differenzialdiagnostik).
  20. 1 2 Autism Spectrum Disorder. In: American Psychiatric Association (Hrsg.): Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, Fifth Edition, Text Revision. American Psychiatric Association, Washington, DC 2022, ISBN 978-0-89042-575-6, S. 56–68.
  21. 1 2 6A02 Autism spectrum disorder. In: ICD-11 for Mortality and Morbidity Statistics. World Health Organization, 2023, abgerufen am 5. Juni 2023 (englisch).
  22. Fritz-Georg Lehnhardt, Astrid Gawronski et al.: Diagnostik und Differenzialdiagnose des Asperger-Syndroms im Erwachsenenalter. In: Deutsches Ärzteblatt International. Band 110, Nr. 45, 2013, S. 755–763, doi:10.3238/arztebl.2013.0755 (aerzteblatt.de [PDF]).
  23. 1 2 3 Salman Akhtar: Schizoid Personality Disorder: A Synthesis of Developmental, Dynamic, and Descriptive Features. In: American Journal of Psychotherapy. Band 41, 1987, S. 499–518, PMID 3324773 (google.de).
  24. Peter Fiedler: Persönlichkeitsstörungen. 6. Auflage. Beltz, 2007, ISBN 978-3-621-27622-1, S. 137: „Die jetzige Diagnose „schizoide PS“ nimmt also – wenn man so will – der bei Kretschmer beschriebenen Schizoidie ihre Zwiespältigkeit: Die zweite Charakterseite, die er der vermeintlichen Schizoidie zuschrieb (nämlich empfindsam, leicht verletzbar, launisch und sprunghaft), gilt seither als Anteil der schizotypen PS.“
  25. DSM-5 Clinical Cases: "Oddly isolated" (Case 18.2). 2013, ISBN 978-1-58562-463-8. Zur Trennung von schizoider und ängstlicher PS siehe W. J. Livesley, M. West: The DSM-III Distinction between schizoid and avoidant personality disorders. In: Canadian journal of psychiatry. Revue canadienne de psychiatrie. Band 31, Nummer 1, Februar 1986, S. 59–62. PMID 3948107.
  26. Adrian J. Connolly: Personality Disorders in Homeless Drop-In Center Clients., 2008. doi:10.1521/pedi.2008.22.6.573: „Cluster A personality disorders (paranoid, schizoid, schizotypal) were found in almost all participants (92% had at least one diagnosis).“
  27. Secret Pure Schizoid Cluster Disorder. In: James F. Masterson, Ralph Klein: Disorders of the Self. Brunner/Mazel, New York 1995, ISBN 0-87630-786-1, S. 25–27.
  28. 1 2 Theodore Millon: Personality Disorders in Modern Life. 2. Auflage. Wiley, 2004, ISBN 0-471-23734-5, S. 371 The Schizoid Personality (Chapter 11).
  29. Paul H. Blaney u. a.: Oxford Textbook of Psychopathology. Oxford University Press, 2014, ISBN 978-0-19-981184-7, S. 649 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  30. Johannes Hebebrand u. a.: Low body weight in male children and adolescents with schizoid personality disorder or Asperger's disorder. 1997, doi:10.1111/j.1600-0447.1997.tb09906.x.
  31. Durch Kopfverletzung zum Einzelgänger? In: Medizin.at, 2014.
  32. Willem H.J. Martens: Schizoid personality disorder linked to unbearable and inescapable loneliness. In: The European Journal of Psychiatry. 24, 2010. doi:10.4321/s0213-61632010000100005.
  33. Simone Hoffner: Die schizoide Persönlichkeitsstörung. Ergebnisse einer empirischen Studie zur Klassifikation schizoider Störungen und erste Validierungsversuche des Interviews zur Diagnostik schizoider Störungen IDS. Dissertation. Universität Heidelberg, 1999, S. 6–25. (Zusammenfassung) (SPS als fundamentale Störung des emotionalen Bezugs zur Welt).
  34. Thomas Suslow, Volker Arolt: Schizophrenienahe Persönlichkeitsstörungen. 2008, doi:10.1007/s00115-008-2589-9: „Es besteht ein erheblicher Mangel an Untersuchungen zu neuropsychologischen und neurobiologischen Merkmalen und psychosozialen Risikofaktoren der paranoiden und schizoiden Persönlichkeitsstörung.“
  35. Rainer und Meike Sachse: Klärungsorientierte Psychotherapie der schizoiden und paranoiden Persönlichkeitsstörung. Hogrefe 2017, ISBN 978-3-8017-2844-1, Kapitel 2, S. 13.

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