Schladitzer See | ||
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Ansicht Richtung Norden | ||
Geographische Lage | Landkreis Nordsachsen, Sachsen | |
Ufernaher Ort | Leipzig Delitzsch | |
Daten | ||
Koordinaten | 51° 26′ 25″ N, 12° 20′ 17″ O | |
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Höhe über Meeresspiegel | 104 m ü. NN | |
Fläche | 2,18 km² | |
Volumen | 25.000.000 m³ | |
Umfang | 6,5 km | |
Maximale Tiefe | 22 m | |
Mittlere Tiefe | 12 m | |
Besonderheiten |
Der Schladitzer See ist das Tagebaurestloch des ehemaligen Braunkohletagebaus Breitenfeld im Nordwesten Sachsens, etwa elf Kilometer nördlich der Leipziger Innenstadt und rund zwölf Kilometer südlich von Delitzsch.
Umgeben ist der See von der Gemeinde Rackwitz und den Schkeuditzer Ortsteilen Hayna und Wolteritz. Der See wurde von 1999 bis 2012 geflutet, die Wasserfläche beträgt 220 Hektar.
Entstehung
Die Kohleförderung im Tagebau Breitenfeld begann 1986. Der Erschließung fiel 1986 der Ort Lössen zum Opfer. Von 1989 bis 1991 wurde die Gemeinde Schladitz, nach der der See benannt ist, geräumt und abgerissen. Dies betraf auch den Schladitzer Ortsteil Kömmlitz.
Nach 1990 verschlechterte sich der Absatz der Rohbraunkohle und Braunkohlenprodukte so stark, dass verschiedene nunmehr unrentable Tagebaue stillgelegt wurden. Der ehemalige Ort Schladitz blieb dadurch vom Abbau unberührt. Planungen, die eine Ausweitung des Tagebaus Breitenfeld bis an den nördlichen Stadtrand von Leipzig sowie die Verlegung der Bundesautobahn 14 vorsahen, wurden nicht mehr realisiert.
Nutzung
Der Schladitzer See wird seit 2003 als Badesee und Wassersportzentrum genutzt. Das Baden ist seit 2003, nach der Befestigung der Uferböschung, in zwei Bereichen erlaubt. Die Nutzung des Sees begann damit schon Jahre vor dem Erreichen des geplanten Endwasserspiegels von 104 m ü. NN.
Der Wolteritzer Badestrand auf der Wolteritzer Seite des Sees wurde aufgrund seiner unmittelbaren Nähe zur Ortslage Wolteritz nach dem Prinzip „Besucherlenkung statt Verbotsschilder“ als lokale Badestelle für die ortsansässige Bevölkerung eingerichtet.
Seit August 2003 gibt es an der Schladitzer Bucht auf der Schladitzer Seite des Sees vier turnierfähige Volleyballanlagen. Seitdem finden in der Saison regelmäßig Beachvolleyball-, Beachhandball- und Beachsoccerturniere statt. Unter anderem wird hier die Qualifikation für die deutschen Meisterschaften im Beachvolleyball, das Sachsenmasters, ausgetragen. Die Schladitzer Bucht wurde ab Juni 2003 durch eine Wassersportschule bewirtschaftet und ab 2013 zu einem Sportresort mit Wassersportangeboten und -kursen, Übernachtungsmöglichkeiten und Camping ausgebaut.
Der Haynaer Strandverein entwickelt den Strand an seinem Ufer zum Biedermeierstrand, der Musik- und Theaterverein aus Priester ist häufig zu Gast.
Seit 2005 existiert ein acht Kilometer langer, asphaltierter Rundweg, der von Skatern, Radfahrern und Wanderern genutzt wird. Es existieren zudem Verbindungen zum Werbeliner See (Nord-Süd-Route) sowie zum Schaufelrad des SRs 6300 in Gerbisdorf.
Im Sommer 2012 begann die wasser- und abwasserseitige Erschließung der Schladitzer Bucht.
- Schladitzer See
- Kitesurfer
- Biedermeier-Strand
Verkehr
Über die Anschlussstellen „Leipzig-Nord“ und „Leipzig-Mitte“ der Bundesautobahn 14 sowie die Bundesstraßen 2 und 184 ist der Schladitzer See an das überregionale Verkehrsnetz angebunden. Eine ÖPNV-Anbindung gibt es nicht. Ab 2022 soll ein fahrerloser Bus zwischen der Schladitzer Bucht und dem S-Bahnhof Rackwitz an der Bahnstrecke Leipzig–Bitterfeld verkehren.
Durch ein gut ausgebautes Radwegenetz ist der See auch mit dem Fahrrad sehr gut erreichbar. Der 120 Kilometer lange Radweg von Lutherstadt Wittenberg nach Markkleeberg Kohle-Dampf-Licht führt am See vorbei.
Der See liegt rund vier Kilometer östlich der Nordlandebahn des Flughafens Leipzig/Halle in der Einflugschneise, so dass Flugzeuge entsprechend tief über den südlichen Teil des Sees fliegen.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Start zur medientechnischen Erschließung der Schladitzer Bucht - Nächster Bauabschnitt im Herbst. Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft, 3. Juli 2012, abgerufen am 13. Oktober 2020.
- ↑ FLASH – Pilotprojekt automatisiertes Fahren im Landkreis Nordsachsen. 3. März 2021, abgerufen am 5. März 2021.