Das Schloss Kleineibstadt war ein dreiflügeliger Renaissancebau am Rand des Großeibstadter Ortsteiles Kleineibstadt im Landkreis Rhön-Grabfeld (Unterfranken). Der Adelssitz wurde 1900 durch Blitzschlag zerstört und später vollständig abgebrochen.

Geschichte

Der Besitz gehörte ursprünglich den Grafen von Henneberg und kam später an das Hochstift Würzburg. Das Hochstift verkaufte Kleineibstadt 1554 an den Ritter Valtin von Münster, behielt jedoch die Hoheitsrechte. Der abgegangene Herrensitz entstand zwischen 1581 und 1594 unter den Herren von Münster, die das Anwesen erst 1866 an Privatleute verkauften. Im Jahr 1900 setzte ein Blitz den Schlossbau in Vollbrand. Anschließend beseitigte man die Ruinen nahezu vollständig. Der Inventarband von 1915 kann noch von Resten des Treppenturmes berichten, die heute aber verschwunden sind.

Beschreibung

Heute erinnert außer einigen alten Fotografien nichts mehr an den stattlichen Schlossbau der Herren von Münster. Das dreigeschossige Herrenhaus galt als eine der schönsten Renaissanceanlagen Unterfrankens. An den lang gestreckten Hauptbau stießen rechtwinklig kurze Flügel an, die von Rundtürmen flankiert wurden. Den steilen Satteldächern waren Volutengiebel mit Aufsätzen vorgeblendet. Die kuppelgekrönten Rundtürme wurden im oberen Teil von nachgotischen Maßwerkblenden umlaufen. Ein schlanker, fünfgeschossiger Treppenturm mit Laternenkuppel überragte die übrigen Bauteile.

Literatur

  • Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern. Band 3: Regierungsbezirk Unterfranken & Aschaffenburg. = Die Kunstdenkmäler von Unterfranken & Aschaffenburg. Heft 13: Hans Karlinger: Bezirksamt Königshofen. Mit einer historischen Einleitung von Hans Ring. Oldenbourg, München 1915 (Unveränderter Nachdruck. ebenda 1983, ISBN 3-486-50467-3).
  • Heinrich Mehl, Michael Neubauer: Burgen und Schlösser. Merkzeichen einer Landschaft. Ein Führer durch Rhön-Grabfeld. Mack, Mellrichstadt 1977.
  • Reinhold Albert: 1900 zerstörte Blitzschlag das Schloss in Kleineibstadt. In: Das Grabfeld. Heimatblätter für Kultur, Geschichte und Brauchtum im Grabfeld. 2, 1996, ZDB-ID 1352626-1, S. 2–5.

Koordinaten: 50° 17′ 32,6″ N, 10° 22′ 36,1″ O

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.