Schloss Rümligen

Schloss Rümligen von Süden (2019).

Staat Schweiz
Ort Rümligen
Entstehungszeit um 1100
Erhaltungszustand erhalten
Ständische Stellung Adel
Geographische Lage 46° 50′ N,  29′ O

Schloss Rümligen ist ein Schloss in der Gemeinde Riggisberg, Kanton Bern, Schweiz. Schloss, Gutsbetrieb und Park befinden sich in Privatbesitz und sind nicht öffentlich zugänglich.

Geschichte

Die Burg Rümligen entstand Ende des 11. Jahrhunderts als Sitz der Freiherren von Rümligen am östlichen Hang des Längenbergs über dem oberen Gürbetal. Den ältesten Teil bildet der Bergfried, der heute von einem Mansarddach gekrönt ist. 1515 gelangte Rümligen an Burkhard Schütz und 1634 an Hans Rudolf von Erlach.

1684 wurde Rümligen vom späteren Berner Schultheissen Samuel Frisching aus der Patrizierfamilie Frisching erworben. Dieser liess um 1710 die Wohngebäude errichten und die Burg zu einem Barockschloss umbauen. Schloss Rümligen blieb bis 2020 im Besitz seiner Nachkommen. Johann Rudolf von Frisching (1761–1838), Sohn des Franz Rudolf Frisching (von Schlosswil), gelangte durch Heirat mit Elisabeth Sophie von Frisching (von Rümligen) (1773–1813) in den Besitz von Schloss Rümligen. Nach seinem Tod im Jahre 1838 fiel es an seine Tochter Alette Sophie Rosine von Frisching und deren Ehegatten Friedrich Ludwig von Wattenwyl.

Von 1927 bis 1980 gehörte das Schloss Elisabeth de Meuron-von Tscharner, Tochter des Ludwig von Tscharner und der Anna (geb. von Wattenwyl), von 1980 bis 2012 ihrer Enkelin Sibylle von Stockar-Scherer-Castell.

Ende 2015 wurde bekannt, dass Schloss Rümligen verkauft werden soll. Nach einem ersten gescheiterten Verkaufsversuch durch eine international tätige Franchisingfirma wurde 2019 eine auf historische Objekte spezialisierte Immobilienagentur mit dem Verkaufsmandat betraut, die Schloss Rümligen Ende 2020 an einen Schweizer Privatier verkauft hat. Der neue Eigentümer will das Objekt privat nutzen, so dass das Schloss weiterhin der Öffentlichkeit nicht zugänglich sein wird.

Bau

Der Bau erhebt sich auf einem unregelmässigen Viereck, der nördliche, teilweise aus dem Hochmittelalter stammende Turm mit sieben Stockwerken hat ebenfalls einen rechteckigen Grundriss. An den Bergfried angebaut ist der als Putzbau ausgeführte Wohnstock aus dem Spätmittelalter, mit neuzeitlichem, nach 1615 entstandenem Pultdachanbau. Schloss Rümligen erfuhr 1650 eine erste Barockisierung und 1709 sein heutiges äusseres Aussehen. Im Innern wurde das Wohnhaus 1882 grundlegend renoviert, bewahrt jedoch Oberflächen aus dem Mittelalter und insbesondere Tapeten des frühen 19. Jahrhunderts im dritten Geschoss.

Quellen

Herrschaft Rümligen

Literatur

  • Barbara Braun-Bucher: Der Berner Schultheiss Samuel Frisching (1605–1683). Schrifttum, Bildung, Verfassung und Politik des 17. Jahrhunderts auf Grund einer Biographie. Stämpfli, Bern 1991, ISBN 3-7272-0495-8 (= Diss. Bern 1987).
  • Wolf Maync: Bernische Wohnschlösser. Ihre Besitzergeschichte. VDB, Bern 3. verb. A. 1981, ISBN 3-7280-5337-6.
  • Bernhard Schmid, Franz Moser: Burgen und Schlösser der Schweiz. Bd. 10. Basel 1942, S. 14–17.

Siehe auch

Commons: Schloss Rümligen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Herrschaftsarchiv Rümligen, Gerichtssatzung ab 1615 (in Privatbesitz)
  2. Hans-Ueli Schaad: Die Schlossherrin ist gestorben. In: Berner Zeitung vom 25. Januar 2012, abgerufen am 13. Mai 2018.
  3. Christoph Lenz: Schlossherr gesucht. Berner Barock-Palast kommt unter den Hammer. in: Blick vom 29. Dezember 2015, abgerufen am 13. Mai 2018.
  4. Referenz Schloss Rümligen | Feine Schweizer Immobilien. Abgerufen am 4. Juni 2021.
  5. Endlich verkauft! Der neue Besitzer des Schloss Rümligen BE ist ein Zürcher. 27. Mai 2021, abgerufen am 4. Juni 2021 (Schweizer Hochdeutsch).
  6. Herrschaftsarchiv Rümligen, Gerichtssatzung ab 1615, Titelblatt (in Privatbesitz)
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