Das Schloss Spiez ist ein Schloss in Spiez am Thunersee im Schweizer Kanton Bern.
Der markante Turm wurde oft als Bergfried gedeutet, war aber ein Wohnturm. Er entstand nach 1200 ein einem Bauzug. Im späten 13. Jahrhundert wurde nördlich davon ein mehrgeschossiger Wohntrakt angebaut. Die Burg war ursprünglich im Besitz der Freiherren von Strättligen, ab 1338 der Familie von Bubenberg. 1516 gelangte sie an die Familie von Erlach, die hier bis 1875 residierte. Im Festsaal befinden sich frühbarocke Stuckaturen des Tessiner Künstlers Gian Antonio Castelli von 1614. Von 1875 bis 1900 war Hermann Karl von Wilke der Besitzer, Grossvater des Tilo von Wilmowsky. Seit 1927 ist das Schloss im Besitz einer Stiftung. Heute befindet sich im Schloss ein Museum.
Die ehemals dem Heiligen Laurentius geweihte frühromanische Schlosskirche wurde der Legende nach von König Rudolf II. von Hochburgund gestiftet und war der Mutterkirche von Einigen unterstellt. Hier liegt Sigmund von Erlach begraben.
Literatur
- Hans Ulrich von Erlach: 800 Jahre Berner von Erlach, Bern 1989.
- Hesse, Christian und Annelies Hüssy: Adlige Selbstbehauptung und höfische Repräsentation. Die Freiherren von Strättligen, Sonderdruck aus der Berner Zeitschrift für Geschichte Jg. 75, Nr. 2 (2013).
- Heubach, Alfred: Spiez und sein Schloss. Geschichtlicher Überblick, hg. von der Stiftung Schloss Spiez, Spiez 1995.
- Holenstein, André: Vom Krieg zum Frieden. Eidgenössische Politik im Spätmittelalter und das Wirken der Bubenberg, Sonderdruck aus der Berner Zeitschrift für Geschichte Jg. 74, Nr. 2 (2012).
- Schmid, Bernhard: Burg und Hof zu Spiez. Ein altes Königsgut, in: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde Jg. 1, Nr. 1 (1939), S. 27–44.
- Schweizer, Jürg u. Annelies Hüssy: Schloss und Schlosskirche Spiez. Schweizerische Kunstführer Serie 97, Nr. 961–962, Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2015.
- Stettler, Alfred: Schloss Spiez. Die wechselvolle Geschichte von 1850 bis 1930, Spiez 2003.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Giovan Antonio Castelli. In: Sikart, abgerufen am 18. Januar 2016.
- ↑ Gian Antonio Castelli, Kluge Jungfrau 1614 (Foto)
Koordinaten: 46° 41′ 22″ N, 7° 41′ 15″ O; CH1903: 619031 / 170941