Die Schlosskirche St. Trinitatis ist eine Kirche in der thüringischen Stadt Eisenberg. Sie gilt als die prunkvollste Barockkirche Thüringens.
Geschichte
Nach dem Tode seines Vaters Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha-Altenburg 1675 erhielt Herzog Christian von Sachsen-Eisenberg einen Teil des ehemaligen Fürstentums Altenburg mit den Ämtern Eisenberg, Camburg, Ronneburg und Roda als Herzogtum Sachsen-Eisenberg. Er wählte die Stadt Eisenberg als Residenzsitz. Hier errichtete er das Schloss Christiansburg, an dessen Ostseite er von 1680 bis 1692 die barocke Schlosskirche baute.
Die Eisenberger Schlosskirche ist eine Querkirche mit nach Osten vorgesetztem Chor, in dem sich der Kanzelaltar und die zweigeschossige Orgel befinden. Geleitet wurde der Bau von Wilhelm Gundermann aus Altenburg und Johann Moritz Richter aus Weißenfels. Der Hofmaler Harms malte die Kirche seit 1684 aus. Die gewölbte Chordecke wird von dem Fresko „Anbetung der 24 Ältesten, vor dem Throne Gottes“ ausgefüllt. Den gewölbten Bogen verziert plastische Stuckarbeit.
Das Altarbild stellt „Maria Verkündigung“ dar und ist von einem Kranz aus Blumen und Früchten in Stuckarbeit umgeben. Das Altargemälde wurde vom Gothaer Kammermaler von Block geschaffen. Die großen goldenen Buchstaben über dem Altar bedeuten: „Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit“ – „Verbum-Domini-Manet-In-Aeternum“.
Im Jahr 1707 starb der Herzog; er wurde in der Kirche unter dem Altar beigesetzt. Nach seinem Tod wurde das Herzogtum Sachsen-Eisenberg aufgelöst. Damit verlor die Schlosskirche ihre Funktion als solche. 1799 wurde der Neffe des Herzogs Johann Adolf von Sachsen-Gotha-Altenburg in der Schlosskirche beerdigt, der seit 1756 im Schloss Friedrichstanneck unweit von Eisenberg lebte.
1901 wurde die Kirche auf Geheiß von Herzog Ernst von Sachsen-Altenburg restauriert. 1920 gelangte sie in Besitz der Stadt Eisenberg. Gottesdienste wurden hier noch bis 1958 gehalten. Danach wurde die Kirche erneut saniert und Teil des Kreisheimatmuseums. Sie wurde nun vor allem für Konzerte genutzt. Von 1989 bis 1992 wurde die Kirche restauriert und zum ersten Advent 1992, 300 Jahre nach der Erstweihe, erneut geweiht. Heute ist die Kirche von Dienstag bis Sonntag zu besichtigen. Einmal im Monat wird in der Schlosskirche Gottesdienst gefeiert. Auch kirchliche Trauungen sind dort möglich.
Orgel
Die zweimanualige Orgel mit 21 Registern wurde 1683 vom Leipziger Orgelbauer Christoph Donat eingebaut und 1731 durch Tobias Heinrich Gottfried Trost erweitert. 1862 erfolgte ein Umbau durch Karl Ernst Poppe (Altenburg) für 392 Taler mit einer weiteren Umdisponierung. Nach mehreren Wiederherstellungsarbeiten in den Jahren 1963 durch Gerhard Kirchner und 1977 durch Wilhelm Rühle wurde die Orgel 1988 durch die Firma Eule Orgelbau Bautzen restauriert.
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- Koppeln: Manualschiebekoppel (HW/OW) und Pedalkoppel (HW/P)
- Spielhilfen: Tremulant
Stimmtonhöhe: 467,3 Hz (ca. ein Halbton höher)
Stimmungsart: modifiziert mitteltönig
Literatur
- H. Werner: Der Thüringer Schloßkirchenbau – I. Die Schloßkirche von Eisenberg In: Das Thüringer Fähnlein. Monatshefte für die mitteldeutsche Heimat, 3 Jg., Verlag G. Neuenhahn, Jena 1934, S. 510–518.
- Broschüre Die Kirchen der Stadt Eisenberg Thüringen. Kommentare aus dem Stadtarchiv der Stadt Eisenberg.
- Niels Fleck: Fürstliche Repräsentation im Sakralraum. Die Schlosskirchen der thüringisch-ernestinischen Residenzen im 17. und beginnenden 18. Jahrhundert. Berlin/München 2015, S. 135–170.
Weblinks
- Informationen zur Kirche auf der Website des Kirchenkreises Eisenberg. Abgerufen am 13. April 2021.
- Schlosskirche Eisenberg bei Urlaubsland-Thueringen
- Schlosskirche Eisenberg bei der Ev.-Luth. Kirchgemeinde (Memento vom 8. September 2014 im Internet Archive)
- Wilhelm Schaffer: Schlosskirche St. Trinitatis zu Eisenberg. In: Kirchen der Region Saale-Holzland-Kreis. Landratsamt Saale-Holzland-Kreis, 2012, abgerufen am 13. April 2021.
Einzelnachweise
- ↑ Informationen zur Orgel auf orgbase.nl. Abgerufen am 4. April 2019.
Koordinaten: 50° 57′ 57″ N, 11° 54′ 19″ O