Schweinfe
Schweinfebach
Daten
Gewässerkennzahl DE: 258282
Lage Landkreis Waldeck-Frankenberg, Hessen (Deutschland)
Flusssystem Rhein
Abfluss über Wohra Ohm Lahn Rhein Nordsee
Quelle im Kellerwald nahe Löhlbach
51° 4′ 16″ N,  57′ 49″ O
Quellhöhe ca. 480 m ü. NHN
Mündung in Gemünden in die WohraKoordinaten: 50° 58′ 30″ N,  58′ 4″ O
50° 58′ 30″ N,  58′ 4″ O
Mündungshöhe 249 m ü. NHN
Höhenunterschied ca. 231 m
Sohlgefälle ca. 17 
Länge 13,4 km
Einzugsgebiet 54,589 km²
Abfluss MQ
412 l/s
Rechte Nebenflüsse Bach von Römershausen, Holzbach

Die Schweinfe, auch Schweinfebach genannt, ist ein 13,4 km langer, westlicher und orographisch rechter Zufluss der Wohra im hessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg. Sie gehört somit, über Wohra, Ohm und Lahn, zum Flusssystem des Rheins.

Daten

Die Schweinfe (DGKZ 258282) ist ein Gewässer III. Ordnung. Sie ist 13,4 km lang und hat ein 54,589 km² großes Einzugsgebiet. Sie entspringt im Kellerwald nahe Löhlbach auf 480 m ü. NHN und mündet in Gemünden auf etwa 249 m Höhe in die Wohra; somit ergeben sich etwa 231 m Höhenunterschied, wobei dieser vor allem im Oberlauf bis Altenhaina bewältigt wird. Ihre Abflussmenge beträgt 412 Liter/Sekunde (MQ).

Verlauf

Die Schweinfe entspringt im Kellerwald innerhalb des Naturparks Kellerwald-Edersee. Ihre Quelle liegt etwa 1,5 km nordwestlich von Löhlbach unmittelbar südwestlich der Bundesstraße 253 auf etwa 480 m Höhe; direkt nordöstlich der Straße ist auf topographischen Karten eine 491,7 m hohe Stelle verzeichnet.

Anfangs fließt die Schweinfe, unter Aufnahme mehrerer kleiner Zuflüsse, in einem engen Tal zwischen Pferdsberg (551,3 m) im Nordwesten und Ebelsberg (514 m) (mit den Resten der Aulesburg) im Südosten nach Südwesten. Westlich des Eulenbergs (511,4 m) verläuft sie kurz vor der Kreisstraße 101 für ein kurzes Stück nach Südosten und danach entlang der L 101 in südlicher Richtung vorbei an Altenhaina und Kirschgarten und dann durch Halgehausen. Fortan verläuft sie zumeist östlich entlang der Landesstraße 3073 in südsüdöstlicher Richtung durch die Buntstruth, vorbei an Bockendorf, Sehlen und Grüsen.

Dann erreicht die Schweinfe Gemünden, wo sie in zwei Arme aufgeteilt ist. Der westliche ist der Mühlgraben und liegt etwa 3 m höher als der östliche, der wie die Wohra in der Talsohle verläuft. Er trieb seit dem Mittelalter die Gemündener Mühlen an. In der Ortschaft mündet der Bach nahezu genau südlich von seiner Quelle auf 249 m Höhe in den dort von Nordnordosten heran fließenden Ohm-Zufluss Wohra.

Einzugsgebiet und Zuflüsse

Das Einzugsgebiet der Schweinfe ist 54,589 km² groß. Zu ihren Zuflüssen gehören der 5,1 km lange „Bach von Römershausen“, der bei Bockendorf von Nordwesten her einfließt, und „die“ (örtlich-mundartliche Besonderheit) von Westen kommende, 9,3 km lange Holzbach (GKZ 2582828), die sie etwa 100 m vor ihrer eigenen Mündung in die Wohra aufnimmt.

Geschichtliches

Das Bett der Holzbach wurde beim Bau der Wohratalbahn nach Kirchhain 1913/14 etwa 150 m südlich des Gemünder Bahnhofs tiefer gelegt, um unter dem Bahndamm hindurchgeführt zu werden. Damit musste die Holzbach unter dem Schweinfe-Aquädukt auch die Schweinfe bzw. den Mühlbach unterqueren, in den sie bisher eingemündet hatte, und seit der Tieferlegung mündet sie nun etwa 80 m weiter östlich in den Parallelarm der Schweinfe.

Naturraum und Umwelt

Die Schweinfe entspringt im Kellerwald, bildet dann aber mit ihrem Unterlauf und mit dem Bach von Römershausen die östliche Begrenzung des Burgwaldes bzw. die westliche des Kellerwaldes. Das Tal, das oberhalb von Gemünden die Schweinfe ab Altenhaina und die Wohra ab Kloster Haina begleitet, wird naturräumlich Buntstruth (Nr. 345.4) genannt. Die Buntstruth ist Teil des Burgwaldes und reicht nach Nordwesten entlang dem Bach von Römershausen bachaufwärts bis nach Römershausen und zur Hauberner Hecke, dem Sattel zwischen Burgwald und Kellerwald an der Rhein-Weser-Wasserscheide. Von der Schweinfe-Mündung abwärts stellt das Wohratal einen eigenen Naturraum (345.3) dar, der ebenfalls zum Burgwald gerechnet wird.

Die Schweinfe ist – wie auch die Holzbach – ein hervorragendes Forellenwasser. Ihr Lauf ist teilweise gesäumt von ökologisch wichtigen Tieflagenauen und, im Oberlauf, von stark erosionsgefährdeten Berghängen.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. 1 2 3 4 5 6 7 Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  3. Kunst- und Erlebnispfad: Holzbachunterführung (Memento des Originals vom 2. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., auf gemuenden-wohra.de
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