Schydatschiw
Жидачів
Schydatschiw
Basisdaten
Oblast:Oblast Lwiw
Rajon:Rajon Stryj
Höhe:261 m
Fläche:13,44 km²
Einwohner:11.683 (2004)
Bevölkerungsdichte: 869 Einwohner je km²
Postleitzahlen:81700
Vorwahl:+380 3239
Geographische Lage:49° 23′ N, 24° 8′ O
KATOTTH: UA46100050010010600
KOATUU: 4621510100
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 17 Dörfer
Adresse: вул. Шашкевича 2
81700 м. Жидачів
Website: http://www.zhydachiv.in.ua/@1@2Vorlage:Toter Link/www.zhydachiv.in.ua (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im September 2022. Suche in Webarchiven.)
Statistische Informationen
Schydatschiw
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Schydatschiw (ukrainisch Жидачів; russisch Жидачев Schidatschew; früher Жидачов Schidatschow oder Жидечув Schydetschuw, polnisch Żydaczów) ist eine westukrainische Stadt mit etwa 11.000 Einwohnern.

Die Stadt war bis 2020 das administrative Zentrum des gleichnamigen Rajons und liegt am Ufer des Stryj, etwa 52 Kilometer südlich der Oblasthauptstadt Lwiw.

Geschichte

1164 wird Udetsch zum ersten Mal erwähnt und lag im Fürstentum Halytsch-Wolodymyr der Kiewer Rus. Aus dieser Zeit sind Reste einer großen Burganlage erhalten.

1301 wurde eine katholische Kirche errichtet. 1349 kam der Ort an das Königreich Polen. Ab dieser Zeit ist der Name Zudaczyw oder ähnlich gebräuchlich. Möglicherweise besteht ein sprachlicher Zusammenhang zum slawischen Wort żydy für Juden.

Er wurde Sitz eines Powiat (Landkreis) des Lemberger Landes in der neu geschaffenen Woiwodschaft Ruthenien von 1442.

Der Ort erhielt 1393 das Magdeburger Stadtrecht. Im Zeitraum zwischen dem 14. bis 16. Jahrhundert ist Schydatschiw eine wichtige und ziemlich große Stadt. Salzproduktion und Handel prägen den Ort. Sie hat zwei Burgen, Befestigungsanlagen, drei ukrainische Kirchen, eine römisch-katholische Kirche, einen Marktplatz und ein hölzernes Rathaus.

In der Zeit von 1708 bis 1718 gab es hier ein Augustinerkloster.

Seit 1772 gehörte Żydaczów zur Provinz Galizien im Kaisertum Österreich und wurde 1867 zum Sitz des gleichnamigen Bezirks, ein Bezirksgericht wurde 1882 im Ort errichtet.

1899 wurde ein Bahnhof an der Staatsbahnlinie Stryj–Chodorów eröffnet (heute Bahnstrecke Stryj–Ternopil).

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam der Ort zu Polen und lag hier ab 1921 in der Woiwodschaft Stanislau. Ende der 30er Jahre lebten ungefähr 4200 Einwohner, darunter 1200 Ruthenen, 1290 Polen und 950 Juden in der Stadt.

Durch den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt wurde die Stadt der Sowjetunion zugeschlagen, dort kam die Stadt zur Ukrainischen SSR, erhielt den ukrainischen Namen Schydetschuw (Жидечув) und war zunächst Hauptort des Ujesd Schydetschuw, ab Januar 1940 dann Rajonshauptstadt des gleichnamigen Rajons in den neugebildeten Oblast Drohobytsch.

Von 1941 bis 1944 war die Stadt von der Deutschland besetzt, diese verwaltete den Ort im Distrikt Galizien, nach der Rückeroberung durch die Rote Armee wurde der Ort wieder ukrainisch. Am 15. August 1944 wurde die Stadt auf ihren heutigen Namen umbenannt.

1951 wurde in Schydatschiw das größte Kombinat zur Papiererzeugung in der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik in Betrieb genommen, welches noch heute der bedeutendste Wirtschaftsbetrieb der Stadt ist.

Seit 1991 ist die Stadt ein Teil der heutigen Ukraine.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Stadt liegt an der Bahnlinie Stryj – Chodoriw sowie in relativer Nähe zur internationalen Fernstraße M 06, welche von Tschop (Grenze zur Slowakei und zu Ungarn) über Lemberg nach Kiew führt. Für den öffentlichen Verkehr sind neben Autobussen nach Lemberg, Iwano-Frankiwsk und Kalusch vor allem Marschrutki von Bedeutung. Sie verkehren, je nach Linie, alle 20 bis 60 Minuten, erschließen die Dörfer der Umgebung und verbinden, auch in Konkurrenz zu Autobussen und Eisenbahn, Schydatschiw mit den größeren Städten. Sie sind teurer als Autobus und Eisenbahn, verkehren jedoch wesentlich öfter und erschließen auch kleine Dörfer.

Wirtschaftlich ist vor allem die Papierfabrik von Bedeutung. Daneben gibt es in und um Schydatschiw auch Nahrungsmittelindustrie und Baugewerbe. Schydatschiw ist das Handelszentrum der Region und der Einzelhandel ist entsprechend ausgeprägt.

Religion

Neben der vorherrschenden griechisch-katholische Kirche sind auch die römisch-katholische Kirche und das Judentum in der Stadt tief verwurzelt. Zahlreiche Kirchen und Friedhöfe belegen die multikonfessionelle Geschichte der Stadt.

Verwaltungsgliederung

Am 12. Juni 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neu gegründeten Stadtgemeinde Schydatschiw (Жидачівська міська громада/Schydatschiwska miska hromada) im Rajon Stryj. Zu dieser zählen die 17 in der untenstehenden Tabelle aufgelistetenen Dörfer; bis dahin war sie Teil der Stadtratsgemeinde Schydatschiw als Teil des Rajons Schydatschiw.

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Schydatschiw Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiertukrainischrussischpolnisch
Bereschnyzja Бережниця Бережница (Bereschniza) Bereźnica Królewska
Demjanka-Lisna Дем'янка-Лісна Демьянка-Лесная (Demjanka-Lesnaja) Demenka Leśna
Demjanka-Naddnistrjanska Дем'янка-Наддністрянська Демьянка-Надднестрянская (Demjanka-Naddnestrjanskaja) Demenka Podniestrzańska
Iwaniwzi Іванівці Ивановцы (Iwanowzy) Iwanowce
Meschyritschtschja Межиріччя Межиречье (Meschiretschje) Międzyrzecze
Mlynyska Млиниська Млыниска (Mlyniska) Młyniska
Ptschany Пчани Пчаны Pczany
Rohisno Рогізно Рогозно (Rogosno) Rogóźno
Sabolotiwzi Заболотівці Заболотовцы (Sabolotowzy) Zabłotowce
Sahurschtschyna Загурщина Загурщина (Sagruschtschina) Zagórszczyzna
Saritschtschja Заріччя Заречье (Saretschje) Wołcniów
Schurawkiw Журавків Журавков (Schurawkow) Żurawków
Smohiw Смогів Смогов (Smogow) Smuchów
Tejssariw Тейсарів Тейсаров (Teissarow) Tejsarów
Turady Туради Турады Turady
Wilchichzi Вільхівці Ольховцы (Olchowzy) Cucułowce
Wolyzja-Hnisdytschiwska Волиця-Гніздичівська Волица-Гнездычевская (Woliza-Gnesdytschewskaja) Wolica Hnizdyczowska

Persönlichkeiten

Commons: Schydatschiw – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Leontij Wojtowytsch: Schydatschiwske knjasiwstwo (1393-1442) (Memento des Originals vom 29. September 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., S. 117. (ukrainisch)
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1867, IX. Stück, Nr. 17: „Verordnung des Staatsministeriums vom 23. Jänner 1867“
  3. Reichsgesetzblatt vom 28. September 1881, Nr. 113, Seite 369
  4. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 17. Februar 1897, Nr. 64
  5. Указ ПВР УРСР від 15.8.1944 "Про перейменування, уточнення та внесення змін в найменування деяких міст, районних центрів і районів УРСР"
  6. Розпорядження Кабінету Міністрів України від 12 червня 2020 року № 718-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Львівської області
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