Lwiw Lemberg | ||
Львів | ||
Basisdaten | ||
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Oblast: | Oblast Lwiw | |
Rajon: | Rajon Lwiw | |
Höhe: | 296 m | |
Fläche: | 171,01 km² | |
Einwohner: | 728.545 (1. März 2015) | |
Bevölkerungsdichte: | 4.260 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 79000–79490 | |
Vorwahl: | +380 322 | |
Geographische Lage: | 49° 50′ N, 24° 2′ O | |
KATOTTH: | UA46060250010015970 | |
KOATUU: | 4610100000 | |
Verwaltungsgliederung: | 6 Stadtrajons, 1 Stadt, 2 Siedlungen städtischen Typs | |
Bürgermeister: | Andrij Sadowyj | |
Adresse: | pl. Rynok 1 79000 M. Lwiw | |
Website: | http://www.city-adm.lviv.ua/ | |
Statistische Informationen | ||
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Lwiw, deutsch Lemberg (ukrainisch [lʲʋiu̯], polnisch Lwów [lvuf], jiddisch לעמבערג YIVO Lemberg, armenisch Լվով [lvov], russisch Львов Lwow [lʲvɔf]), ist eine Stadt in Ostgalizien in der westlichen Ukraine mit etwa 730.000 Einwohnern. Sie bildet das wichtigste Oberzentrum der Westukraine, ist Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks Oblast Lwiw und (Stand 2015) die siebtgrößte Stadt der Ukraine. Der Stadtverwaltung unterstehen neben der Stadt Lwiw mit ihren sechs Stadtrajonen noch die Stadt Wynnyky sowie die beiden Siedlungen städtischen Typs Brjuchowytschi und Rudne.
Lwiw ist seit Jahrhunderten vom Zusammenleben mehrerer Ethnien geprägt. Bis ins 20. Jahrhundert gab es neben einer polnischen Bevölkerungsmehrheit einen großen Anteil an Juden und Ukrainern. Der zunächst geringe Anteil an Ukrainern wurde nach und nach durch Zuzug aus dem Umland größer. Daneben gab es noch verschiedene Minderheiten, etwa eine deutschsprachige, bedingt durch die österreichischen Beamten, oder eine armenische. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts leben in der Stadt überwiegend Ukrainer, daneben Russen, Belarussen und Polen. Die Altstadt ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und wird von Bauwerken der Renaissance, des Barocks, Klassizismus und Jugendstils beherrscht. Ihr mediterranes Flair diente als Kulisse für sowjetische Filme, die Rom oder Venedig darstellen sollten. Lwiw war ein Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft 2012.
Geografie
Lwiw liegt auf der Europäischen Hauptwasserscheide, deren Grenze ein Hügel in der Stadt bildet. Südlich von diesem fließen die Flüsse ins Schwarze Meer, nördlich in die Ostsee. Der die Stadt unterirdisch durchfließende, kanalisierte Fluss Poltwa fließt dem Bug und damit über die Weichsel der Ostsee zu. Die Stadt liegt auf der Lwiwske-Platte (Львівське плато), die zur Podolischen Platte gehört, etwa 80 Kilometer östlich der Grenze zu Polen.
Stadtname und Sprachen
Die Stadt ist laut der allgemeinen Tradition aus dem 17. Jahrhundert dank dem Buch des Bürgermeisters Józef Bartłomiej Zimorowicz nach Leo I. von Galizien benannt. Der Vorname Leo bzw. Leon wurde im Ukrainischen mit intervokalischen w hinzugefügt (Lewon) und zu Lew abgekürzt (gleichzeitig allgemein in den slawischen Sprachen die Bezeichnung für Löwe) und wurde als Basis der slawischen Formen des Ortsnamens mit dem besitzanzeigenden Suffix -ów/iw benutzt.
Die zwischen 1250 und 1259 gegründete Stadt wurde 1259 erstmals urkundlich erwähnt. Nach dem Historiker J. Rudnicki lautete der ursprüngliche Ortsname Lwihorod, wobei horod eine ukrainische Form des Worts grad (Slawischer Burgwall) ist (vergleiche auch Swenyhorod und Nowgorod). Im 17. Jahrhundert erwähnte Józef Bartłomiej Zimorowicz (1597–1677) in seiner Chronik der Stadt die erste der ihm bekannten Erwähnungen von Lwiw, wie: Leo lupum (lateinisch, 1259), Lwihorod (ruthenisch, 1270), Leopolim (1272, mit dem griechischstämmigen Polis im lateinischen Namen) und Lemburgum (1350, deutsch). Im Griechischen wurde im 13. Jahrhundert der Name Litbon und Litbada geschrieben.
Ab dem späten 13. bis zum 15. Jahrhundert wurde die Stadt von deutschen Patriziern dominiert, besonders unter König Kasimir dem Großen. Ursprünglich lautete der deutschsprachige Ortsname möglicherweise Leonburg, aber tauchte erst 1334 und 1335 als Lemberg bzw. Lemburg in Briefen von Bolesław Georg II. an den Meister des Deutschen Ordens, sowie 1341 im Brief von Dimitr Det'ko an Kaufleute von Thorn, und 1342 als Lamberg nach sprachlichen Änderungen auf. Weitere dokumentierte Schreibweisen sind: Lamburg (1351), in terra Lamburgensi (1364), Lamburg alias Lwow (1370), Lamburg (1396), Lemburg (1416). Der Vorname Leon wurde besonders im Lateinischen erneut verwendet (civitas Leona, 1389; Leontopolis).
Es gibt Bezeichnungen für die lange Zeit multiethnische Stadt in vielen Sprachen: ukrainisch Львів Lwiw (früher auch Lwihrad und Ilwiw), russisch Львов Lwow, polnisch Lwów, jiddisch לעמבערג Lemberg oder dialektal לעמבעריק Lemberik, armenisch Լվով Lwow, ungarisch Ilyvó, deutsch Lemberg, französisch Léopol und italienisch Leopoli, beide aus lateinisch Leopolis (früher auch Livovia, Leopolya), im Türkischen Ili, Ilbo, Libot, Ilibow oder Ilbadir, im Armenischen Ilof. Vor 1945 war Lemberg und einige Dutzend angeschlossene Dörfer eine mehrheitlich polnische Sprachinsel (vgl. Lemberger Dialekt) in vorwiegend ukrainischsprachiger Umgebung.
Wappen
Beschreibung: In Blau eine goldene Mauer mit drei Zinnentürmen, der höchste in der Mitte, und einem laufenden goldenen Löwen unter dem spitzen Torbogen.
Geschichte
Altrussisches Lwow 1256–1349
1256 errichtete Rurikiden-Fürst Daniel Romanowitsch, der die Macht über das Rus-Fürstentum Galizien-Wolhynien hatte, an der Stelle des heutigen Lwiw eine Burg für seinen Sohn Lew (Leo I.). Von Lew (altostslawisch für Löwe) hat die Stadt ihren Namen Lwow – „Lew bzw. dem Löwen gehörend“. Auch im Wappen und in zahlreichen Steinskulpturen der Stadt taucht der Löwe immer wieder auf. Die Burg Wyssokyj samok musste auf Befehl der Mongolen bald wieder geschleift werden, wurde später jedoch wiedererrichtet. Neben der Burg gab es einen weiteren befestigten Stadtteil sowie eine unbefestigte Vorstadt (Possad). Es entstand der gleichnamige Vorläufer der heutigen Sankt-Georgs-Kathedrale.
Die günstige Lage an der Kreuzung der Handelswege, der Via Regia und Verbindungen von der Ostsee zum Schwarzen Meer, ließ die Stadt schnell wachsen. Die Verwüstungen der Rus durch die Mongolen sowie Tributzahlungen untergruben jedoch bald die Macht Galizien-Wolhyniens. Nachdem die lokale Linie der Rurikiden-Dynastie ausgestorben war, fiel Lwow 1340 zunächst an das Großfürstentum Litauen, 1349 an Polen.
Polnisches Lwów 1349–1772
1356 erhielt die Stadt vom polnischen König Kasimir dem Großen das Magdeburger Stadtrecht; deutsche Bürger, Juden sowie auch Christen siedelten sich an. Im selben Jahr erhielten die Armenier Privilegien Kasimirs. Die Amtssprache war nun fast 200 Jahre lang Deutsch. Das Siegel des Stadtrates lautete lateinisch S(igillum): CIVITATIS LEMBVRGENSIS. 1387, nach kurzer ungarischer Herrschaft, kam die Stadt wieder an das Königreich Polen. Zunächst war das Regnum Russiae mit der Hauptstadt Lwów ein formal gleichberechtigtes Königreich, dessen Krone der polnische König in Personalunion führte. 1434 wurde es jedoch abgeschafft und Lwów blieb bis 1772 lediglich die Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Ruthenien und des Lemberger Landes (Ziemia lwowska), seit 1569 in der Adelsrepublik Polen-Litauen. Während polnische, deutsche, jüdische und armenische Zuwanderer Privilegien genossen, wurde die ostslawische Bevölkerung in dieser Zeit als orthodoxe „Schismatiker“ stark diskriminiert, ihr wurde die Teilnahme an der Verwaltung der Stadt verwehrt, ihre Vertreter durften lediglich in einem Ghetto entlang der Ruska-Straße siedeln und hatten keinen Zugang zu vielen Zünften.
In der frühen Neuzeit entwickelte sich die Stadt zu einem wichtigen Handelsplatz und – neben Krakau, Wilna und Warschau – zu einem Zentrum polnischen Kultur- und Geisteslebens. Das Umland Lwóws war überwiegend ruthenischsprachig. Im 16. Jahrhundert war in Lwów der Russe Iwan Fjodorow tätig, einer der ersten ostslawischen Buchdrucker nach dem Belarussen Francysk Skaryna. Im Kampf gegen die katholische Diskriminierung entstand die orthodoxe Mariä-Entschlafens-Bruderschaft.
Während des Chmelnyzkyj-Aufstandes und des Russisch-Polnischen Krieges 1654–1667 wurde Lwów 1648 und 1655 von den Saporoger Kosaken belagert. Die Stadt erhielt das Prädikat semper fidelis („immer treu“), weil sie sich während des 17. Jahrhunderts wiederholt gegen Belagerer verteidigte.
Die 1661 vom polnischen König Johann II. Kasimir gegründete Universität Lwów ist die älteste in der heutigen Ukraine.
Österreichisches Lemberg 1772–1918
1772 fiel die Stadt mit der ersten Teilung Polens an die Habsburgermonarchie. Lemberg wurde Hauptstadt des Königreichs Galizien und Lodomerien und viertgrößte Stadt im Vielvölkerstaat. Anfangs wollte Kaiser Joseph II., wie in seinem gesamten Herrschaftsbereich, die deutsche Sprache als Verwaltungssprache durchsetzen. Der Unterricht in den Haupt- und Trivialschulen fand seit der Schulreform Maria Theresias bis etwa 1850 ausschließlich auf Deutsch statt, was problematisch war, da – wie sich der polnische Autor Kazimierz Brodziński erinnerte – die polnischen Kinder sich den Unterrichtsstoff nur durch Auswendiglernen aneignen konnten, ohne ihn zu verstehen.
1778 wurde eine deutsche evangelisch-lutherische Gemeinde in Lemberg gegründet. Ihr aktivster Vertreter war der Kaufmann Johann Friedrich Preschel.
Mitte des 19. Jahrhunderts änderte sich die Zusammensetzung des Beamtenapparats. Waren zuvor von den 800 Beamten 600 Deutsche gewesen, führte die relative Autonomie des Königreichs Galiziens ab 1867 dazu, dass schnell das Polnische als Zweitsprache hinzukam. Nun fungierten vor allem Polen als Beamte der Wiener k.k. Regierung in Galizien.
Von 1867 an, als die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn gebildet wurde, besaßen die Galizier die einheitliche österreichische Staatsbürgerschaft und waren mit polnischen und nach der Erweiterung des Wahlrechts auch ruthenischen Abgeordneten im Reichsrat, dem Parlament Cisleithaniens in Wien, vertreten. Das in Wien herausgegebene Reichsgesetzblatt erschien seit 1867 auch in polnischer und seit 1870 auch in ruthenischer Sprache.
Lemberg war Sitz des k.k. Statthalters (des Vertreters des Kaisers und seiner Regierung), des Sejms (Landesparlament), dreier Erzbischöfe (römisch-katholisch, griechisch-katholisch, armenisch-katholisch), die kraft ihres Amtes Mitglieder des Herrenhauses des österreichischen Reichsrats waren, und eines Oberrabbiners. Von 1804 bis 1870 war die Stadt zudem Sitz der Evangelischen Superintendentur A. B. Galizien. In Lemberg befanden sich Konsulate von Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Russland und Dänemark. Die galizische Landeshauptstadt verfügte über eine Universität und ein Polytechnikum, beide mit polnischer Unterrichtssprache, vier polnische, ein deutsches und ein ruthenisches Gymnasium.
Um 1900 waren etwa die Hälfte der Einwohner Polen, ein Viertel Juden und 30.000 Ruthenen (damalige Bezeichnung für Ukrainer). Letztere wurden von der polnischen Bevölkerung diskriminiert. 1908 töteten drei polnische k.k. Gendarmen einen ruthenischen Bauern, worauf der ukrainische Philosophiestudent Miroslaw Siczynski den Statthalter Graf Andrzej Kazimierz Potocki erschoss. Blutige Auseinandersetzungen zwischen polnischen und ruthenischen Studenten folgten. Die geschlossene polnische Sprachinsel von Lemberg umfasste über 30 Gemeinden im Bezirk Lemberg.
Lemberg war vor dem Ersten Weltkrieg – mit Krakau und der Festung Przemyśl – eine der größten Garnisonen der k.u.k. Armee im Osten der Doppelmonarchie. Der Standort war Eckpfeiler zum Schutz der Grenze Österreich-Ungarns gegen das Russische Kaiserreich. Die russische Armee eroberte Lemberg am 2. September 1914 und drang weit nach Westen vor. Die russischen Besatzer erklärten die Region zum Teil des Zarenreichs, die Russifizierung des öffentlichen Lebens setzte ein. Dazu gehörten Schulpläne, die auf die Verdrängung des Ukrainischen und Polnischen als Unterrichtssprache im Bildungswesen abzielte. Der griechisch-katholische Metropolit Andrej Scheptyzkyj, den die zaristischen Behörden als Förderer der ukrainischen Nationalismus ansahen, wurde nach Russland deportiert. Das Moskauer Patriarchat schickte Geistliche, die die dem Vatikan unterstehende griechisch-katholische Kirche liquidieren sollten. Aus Anlass des Besuchs von Zar Nikolai II. Anfang April 1915 wurden zahlreiche Vertreter ukrainischer Vereine und Gesellschaften verhaftet. In Folge der Schlacht bei Gorlice-Tarnów eroberten die Mittelmächte Lemberg am 22. Juni 1915 zurück. Bis zur Februarrevolution 1917 in Russland rückten mehrmals zaristische Verbände auf die Stadt vor, konnten sie aber nicht erreichen.
Polnisches Lwów 1918–1939
Zum Ende des Ersten Weltkriegs wurde in Lemberg am 1. November 1918 die Westukrainische Volksrepublik gegründet, doch errang Polen nach teilweise heftigen Kämpfen im Polnisch-Ukrainischen Krieg die Herrschaft. Polnische Truppen besetzten die Stadt am 21./22. November 1918. Bei einem Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung, das vom 22. bis zum 24. November andauerte, wurden laut dem Bericht von Henry Morgenthau senior 64 Menschen getötet. Viele wurden verletzt oder ausgeraubt. Es wurde nachgewiesen, dass ein Teil der polnischen Offiziere, Soldaten und Zivilisten die Verantwortung trug. Auch waren Mitglieder der jüdischen Miliz (ein Dutzend wurde verhaftet) und Deserteure aus der galizischen Armee beteiligt. Zu den Opfern der Plünderungen gehörten auch Teile der polnischen und ukrainischen Bevölkerung. Der Gewaltakt erschütterte das bis dahin recht harmonische Zusammenleben der verschiedenen Volksgruppen und Religionen im Lwów der Zwischenkriegszeit nachhaltig.
Die Stadt hatte damals 361.000 Einwohner, die meisten davon Polen (1912 zwischen 50 und 53 Prozent, ab 1925 über 55 Prozent), ein Drittel mehrheitlich polonisierte Juden, außerdem Ukrainer, Deutsche und polnische Armenier. Im Umland der Stadt lebten mehrheitlich Ukrainer (je nach Landkreis etwa vier bis fünf Sechstel der Bevölkerung), obwohl viele Dörfer in der Umgebung polnische Mehrheit hatten. 1931 wurde die Stadt durch Eingemeindungen der Dorfgemeinden Zamarstynów, Hołosko Małe, Kleparów, Sygniówka, Kulparków und Zniesienie sowie Teile von Biłohorszcze, Kozielniki und Krzywczyce vergrößert (insgesamt 3106 Hektar mit um 50.000 Einwohnern). So entstand die drittgrößte Stadt Polens. In den Zwischenkriegsjahren blieb Lwiw sowohl eine Hochburg polnischer Kultur als auch ein Brennpunkt ukrainischen Nationalgefühls; es blieb jedoch auch die habsburgische, übernationale Identität im Hintergrund präsent. Weltrang auf dem philosophischen Gebiet der Logik hatte die Lemberg-Warschau-Schule.
Verwaltungstechnisch war die Stadt als Teil der Zweiten Polnischen Republik ab 1921 die Hauptstadt der gleichnamigen Woiwodschaft Lwów.
Zweiter Weltkrieg
Im September 1939 wurde Lwów bis 1941 aufgrund des Hitler-Stalin-Pakts durch die sowjetische Besetzung Ostpolens 1939 in die Ukrainische Sowjetrepublik eingegliedert. Die polnische Armee hatte deutschen Truppen trotz Artillerie- und Luft-Bombardement erbitterten Widerstand geleistet, da das Gebiet als Versorgungsroute für die Alliierten via Rumänien geplant gewesen war. In diesem Plan war nicht berücksichtigt gewesen, dass Deutschland und die Sowjetunion hätten alliiert sein können. Drei Tage nach dem Erscheinen sowjetischer Truppen wurden die Kämpfe am 22. September 1939 eingestellt. Die Deutschen überließen den sowjetischen Truppen wie im Pakt vereinbart die Stadt und zogen sich zurück. Wie überall in der Sowjetunion erfolgten nun auch im sowjetisch besetzten Lwow Zwangskollektivierungen von Wirtschaftsverbänden und Bauernwirtschaften. Zu dieser Zeit lebten in der Stadt etwa 160.000 Polen, 150.000 Juden und 50.000 Ukrainer.
Vom deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 beflügelt gab es einen Aufstand ukrainischen Nationalisten gegen die Sowjetmacht. Deren Einsatzkräfte (vor allem der NKWD) begannen umgehend mit der Verschleppung der Aufständischen nach Osten. Als die Wehrmacht näher rückte, verteilten sie etwa 5300 Ukrainer auf die vier Gefängnisse von Lwiw. Es kam zu Folterungen und Massenhinrichtungen. Am Ende zündeten sie die Gefängnisse an. Fast alle Insassen kamen ums Leben. In 22 ostgalizischen Orten fand man später Massengräber dieser Aktion. Die Sowjets verließen Lwiw panikartig in der Nacht zum 28. Juni.
Am frühen Morgen des 30. Juni nahmen die 1. Gebirgs-Division unter Generalmajor Hubert Lanz und das Baulehrbataillon z. b. V. 800 „Die Brandenburger“, unterstützt durch das ukrainische Freiwilligenbataillon „Nachtigall“, die Stadt ohne Widerstand ein. Noch am selben Tag kam es zu Schikanierungen der Juden in der Stadt durch die einheimische Bevölkerung. Ihnen wurde unterstellt, mit den „Bolschewiki“ kollaboriert zu haben. Ebenfalls am selben Tag riefen Mitglieder der Organisation Ukrainischer Nationalisten-Banderisten (OUN-B) um Jaroslaw Stezko vom Balkon des Lubomirski-Palasts die Wiederherstellung der ukrainischen Unabhängigkeit aus. Sie wurden jedoch wenige Tage später von der Gestapo, deren Chef in Lemberg Kurt Stawizki war, verhaftet, da die deutsche Seite keinen ukrainischen Staat wünschte. Lwow wurde Teil des deutschen Generalgouvernements und fungierte nun wieder unter dem Namen Lemberg als Hauptstadt des Distrikts Galizien.
Das Massaker des NKWD an ukrainischen Nationalisten wurde von den Verbänden der Wehrmacht, dem Bataillon „Nachtigall“ und der ukrainisch-nationalistischen und antisemitischen Miliz der OUN-B propagandistisch ausgeschlachtet. Dadurch wurde eine Pogromstimmung angeheizt, die sich gegen die jüdische Zivilbevölkerung richtete. Bei Massenmorden an den ersten Tagen der deutschen Besatzung starben etwa 4000 Juden, teils bei „spontanen“ Ausschreitungen ukrainischer Milizen und Zivilisten in der Stadt, die meisten aber bei einer organisierten Massenexekution durch die Einsatzgruppe C am 4. Juli 1941 am Stadtrand. In der Nacht vom 3. zum 4. Juli 1941 verhaftete zudem die Gestapo unter dem damaligen SS-Oberführer Karl Eberhard Schöngarth 22 polnische Professoren, gemäß einer mit Hilfe ukrainischer Studenten angefertigten Liste, und ermordete sie, zum Teil auch ihre Angehörigen.
Kreishauptmann und damit oberster ziviler Herrscher in Lemberg war anschließend der Krefelder Joachim Freiherr von der Leyen. Fast alle jüdischen Lemberger wurden in der Folgezeit ermordet, unter anderem im von den Nationalsozialisten eingerichteten Ghetto Lemberg, im städtischen Zwangsarbeitslager Lemberg-Janowska und im Vernichtungslager Belzec. Nahezu alle Synagogen wurden zerstört. Lediglich zwei Gebäude existieren noch heute. Insgesamt wurden in Lemberg und der Lemberger Umgebung während der Zeit des Nationalsozialismus ca. 540.000 Menschen in Konzentrations- und Gefangenenlagern umgebracht, davon 400.000 Juden, darunter etwa 130.000 Lemberger. Die restlichen 140.000 Opfer waren russische Gefangene.
Im Rahmen der deutschen Euthanasie-Politik kam es zwischen 1941 und 1944 zu Krankenmorden an 2000 Patienten der Anstalt Kulparkow. Daneben befand sich in Lemberg auch das Institut für Fleckfieber- und Virusforschung des Oberkommandos des Heeres.
Die Besatzer betrieben von Dezember 1942 bis zum Januar 1944 in der Zitadelle von Lemberg zwei Kriegsgefangenenlager: Stalag 328 für sowjetische Kriegsgefangene und Stalag 325 für französische, belgische und (ab September 1943) italienische Kriegsgefangene. Von 284.000 Kriegsgefangenen starb etwa die Hälfte durch Hunger, Krankheit, Folter oder Erschießungen.
In Lemberg bestand später das Kriegsgefangenenlager 275 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs. In der Nähe des Lagers gab es einen Kriegsgefangenenfriedhof mit über 800 Gräbern. Schwer Erkrankte wurden im Kriegsgefangenenhospital 1241 versorgt.
Sowjetisches Lwow 1945–1991
Als die Stadt im Zuge der Lwiw-Sandomierz-Operation 1944 wieder unter sowjetische Herrschaft kam, wurden die meisten dort ansässigen Polen im Zuge der Zwangsumsiedlung von Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten 1944–1946 vertrieben. Ein Teil der Bevölkerung wurde nach der Vertreibung der dort lebenden Deutschen in Niederschlesien, vor allem in Breslau, angesiedelt. Viele Ukrainer, die zuvor im polnischen Westgalizien und in Zentralpolen gelebt hatten, wurden gleichzeitig aus Polen zwangsumgesiedelt und von der UdSSR in oder bei Lwow angesiedelt. Dadurch veränderte sich die ethnische und kulturelle Zusammensetzung der Stadt grundlegend. An die Stelle der traditionellen polnischen, jüdischen und armenischen Bevölkerung traten Ukrainer.
Die Sowjetbehörden begannen mit dem Wiederaufbau der Stadt, der vom Zuzug von Fachkräften aus der ganzen UdSSR und der Industrialisierung Lwows begleitet wurde. Bis zu den 1980er Jahren waren 137 Großfabriken entstanden, die Busse (LAS), Lastkraftwagen, Fernsehgeräte und Maschinen produzierten. Die Stadtbevölkerung wuchs von 330.000 auf 760.000 Einwohner. Gleichzeitig wurden nationalistische Strömungen unter den Westukrainern unterdrückt.
Volksgruppe | 1900 | 1931 | 1959 | 2001 |
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Ukrainer | 19,9 | 15,9 | 60,0 | 88,1 |
Russen | 0 | 0,2 | 27,0 | 8,9 |
Juden | 26,5 | 31,9 | 6,0 | 0,3 |
Polen | 49,4 | 50,4 | 4,0 | 0,9 |
Lwiw seit der Unabhängigkeit 1991
Seit 1991 ist Lwiw Teil der unabhängigen Ukraine. Die 1990er Jahre waren geprägt vom Zusammenbruch großer Unternehmen und der anhaltenden Wirtschaftskrise. Lwiw behielt seine Bedeutung als bedeutendes kulturelles, religiöses, pädagogisches und wissenschaftliches Zentrum und entwickelte den Dienstleistungssektor, einschließlich des Tourismus. Die Stadt veranstaltet seit 1994 ihr jährliches Book Forum Lviv, die größte Buchmesse der Ukraine. Bedeutende Ereignisse der frühen 2000er Jahre waren der Besuch von Papst Johannes Paul II. im Jahr 2001 (ein Gottesdienst in Lwiw, an dem mehrere hunderttausend Gläubige teilnahmen) und die Sknyliw-Tragödie während der Flugshow 2002, bei der 77 Menschen ums Leben kamen.
Die Einwohner von Lwiw nahmen aktiv an der Orange Revolution und am Euromaidan teil. Am 1. Dezember 2013 nahmen mehr als 50.000 Menschen an der Kundgebung vor dem Taras-Schewtschenko-Denkmal, einem traditionellen Austragungsort von Stadtkundgebungen, teil. Lwiw versammelte die zweitgrößten Kundgebungen unter allen ukrainischen Städten (nach Kiew).
Von Galizien gehen seither immer wieder Autonomiebestrebungen aus, nicht zuletzt wegen der Geschichte Lwiws als Hauptstadt eines eigenen Königreiches. Die Stadt feierte im Herbst 2006 das 750. Jubiläum ihres Bestehens.
Der Bahnhof der Stadt ist seit dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 Ende Februar 2022 Ausgangspunkt vieler Züge mit Flüchtlingen in die westlichen Nachbarländer.
In Lwiw u. a. westukrainischen Städten wurden seit 1992 Denkmäler und Gedenktafeln für Anführer der nationalistischen OUN und UPA aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges errichtet und Straßen nach ihnen benannt, was international kritisiert wird, weil sie zeitweilig mit der NS-Besatzung kollaboriert hatten und Verbrechen an Zivilbevölkerungen begingen. Dem Andenken in der Westukraine, wo sie aktiv waren, liegt eine beschönigte, teilweise verfälschte Wertung als Vorkämpfer ukrainischer Unabhängigkeit, die gleichermaßen gegen die Sowjetunion und auch gegen die deutsche Besatzung gekämpft haben sollen, zugrunde, die ihre Verbrechen häufig minimiert oder deutschen Einheiten zuweist und die Kollaborationen nicht als Überzeugungstaten, sondern Kalkül hinstellt. Sie hatten 1936 bis nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion mit dem Dritten Reich gegen Polen und die Sowjetunion zusammengearbeitet. Nachdem sie im Juni–August 1941 (OUN-B) und Anfang 1942 (OUN-M) von den NS-Besatzern verboten und ihre Führer inhaftiert wurden, vermieden sie im Untergrund Konfrontationen, begrüßten teilweise Kollaborationen, weil sie hofften, so geschultes Personal für den späteren ukrainischen Nationalstaat zu gewinnen, und kämpften erst spät (nach Stalingrad) auch gegen die Deutschen, mehr aber gegen die Polnische Heimatarmee, und begingen dabei auch Verbrechen an polnischer, ukrainischer, jüdischer (schon im Sommer 1941) u. a. Zivilbevölkerungen (siehe dazu Artikel OUN, UPA, Stepan Bandera, Andrij Melnyk).
Der Kult ist, wie fast alle Erinnerungen der Ukraine, nicht vom Zentralstaat organisiert, sondern wird von westukrainischen regionalen und städtischen Behörden getragen (Straßenumbenennungen und einige Gedenkplaketten), die der idealisierten Wertung der OUN und UPA im westukrainischen Diskurs folgen. Oder er geht von nationalistischen, rechtsextremen Parteien, wie Swoboda, Asow oder KUN aus (einige Gedenktafeln, die Denkmäler und Aufmärsche), die im Laufe der 2010er Jahre aber im gesamtukrainischen Maßstab Splitterparteien wurden. Regional wird in der Zentralukraine eher anderer Vordenker der ukrainischen Nationalbewegung, der Ukrainischen Volksrepublik oder der Schlacht bei Kruty gedacht, im Süden und Osten auch der Befreiung vom Faschismus. Dem regionalen Gedächtnis an OUN und UPA stand der erste ukrainische Präsident Krawtschuk (1991–94) nahe, nach der orangen Revolution versuchte Präsident Juschtschenko (2005–10) sie zum zentralen Gedächtniskult zu erheben, die jeweiligen Nachfolger Kutschma (1994–2005) und Janukowytsch (2010–14) drängten seine gesamtstaatliche Bedeutung wieder zurück. Nach dem Euromaidan wurde er nicht mehr zentralstaatlich gefördert, sondern die Erinnerung an den sowjetukrainischen Widerstand gegen die NS-Besatzung verstärkt (der 9. Mai, Tag der Befreiung vom Faschismus, wurde erstmals nationaler Feiertag) und das Gedenken an den Holocaust gefördert, neben dem Gedächtnis aller regional bekannten ukrainisch-nationalen Persönlichkeiten, was eine vielfältige, zwiespältige Erinnerungskultur ergibt.
Die Wertung der OUN und UPA allein als „Kollaborateure“ und „Faschisten“, die besonders ihrem späteren Widerstand gegen die NS-Besatzung und späten demokratischen Programmen nicht gerecht wird, geht auf eine sowjetische Feindbildkampagne gegen die damals erfolgreiche UPA in den 1950er Jahren zurück. Sie ist besonders in der russischsprachigen Öffentlichkeit verankert, aber durch politische Kampagnen in damals sozialistischen Ländern auch international verbreitet. Auf ihr fußt eine russische Kampagne seit den 2000er Jahren (gegen die Orange Revolution 2004), die die OUN und UPA, oft die ukrainische Nationalidentität auch demokratischer Parteien als „Nazis“ diskreditiert. Dass für beide Kampagnen auch gefälschte Dokumente verwendet wurden und ihnen auch Verbrechen zur Last gelegt wurden, die nicht-ukrainische SS-Divisionen (besonders die SS-Division „Wiking“), deutsche Sicherheitspolizei und ukrainische Kollaborateure ohne Verbindung zu OUN und UPA begingen, erschwerte den kritischen Diskurs in der Westukraine über ihre tatsächlichen Verbrechen zusätzlich.
Jüdisches Leben
Siehe auch: Geschichte der Juden in Lemberg
Seit dem Mittelalter war Lemberg ein Zentrum jüdischen Lebens. Die erste urkundliche Erwähnung über die Existenz einer jüdischen Gemeinde in Lemberg stammt aus dem späten 14. Jahrhundert. Die älteste Synagoge der Stadt wurde im Jahr 1582 errichtet. Im 19. Jahrhundert waren ungefähr ein Drittel der Bevölkerung Juden. Es gab verschiedene jüdische Friedhöfe und zahlreiche Synagogen wie die Tempel-Synagoge, die Goldene-Rosen-Synagoge, die Große Stadtsynagoge und die Große Vorstadt-Synagoge. Gegenwärtig genutzte Synagogen sind die Chassidische Synagoge und die Tsori-Gilod-Synagoge. Ab dem 19. Jahrhundert gab es in Lemberg zwei getrennte jüdische Gemeinden: Konservative und liberal gesinnte Juden, die getrennt voneinander lebten, kaum Kontakt miteinander hatten und jeweils ihre eigenen Rechte, Privilegien, Verwaltungen, Synagogen und Schulen besaßen. Die Juden Lembergs sprachen Jiddisch und Deutsch. Die in Lemberg lebenden jüdischen Philosophen und Schriftsteller, wie Nachman Krochmal, Moritz Rappaport oder Joseph Roth, schrieben auf Deutsch.
1908 wurde Hasmonea Lwów als erster jüdischer Sportverein in Österreich-Ungarn gegründet. Bekannte in der Stadt lebende Juden waren unter anderem der Rabbiner Jehoschua Falk, der Zionist Ruben Bierer, der Gelehrte Salomon Buber, der Historiker Majer Balaban und der Fußballspieler Zygmunt Steuermann.
Jahr | Ges.-Bev. | Juden | Anteil in Prozent |
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1857 | 55.800 | 22.586 | 40,5 |
1880 | 110.000 | 30.961 | 28,2 |
1890 | 128.000 | 36.130 | 28,2 |
1900 | 160.500 | 44.258 | 27,6 |
1910 | 206.500 | 57.387 | 27,8 |
Politik
Im Stadtparlament von Lwiw mit 64 Deputierten (Stadträten/Stadtverordneten) sind nach der Kommunalwahl im November 2020 fünf Fraktionen vertreten. Die größte Fraktion bildet die wirtschaftliberal-konservative Partei Europäische Solidarität mit 40,6 % der Stimmen (26 Stadträte), gefolgt von der liberalkonservativ-proeuropäischen Partei Selbsthilfe, ukrainisch: Samopomitsch (26,6 % der Stimmen, 17 Stadträte), deren Gründer und Vorsitzender auch der gewählte Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowyj ist. Kleinere Fraktionen bilden die proeuropäisch-linksliberale Stimme, ukrainisch: Holos (12,6 %, 8 Stadträte), die eher regionale Mitte-Rechts-Partei Warta (10,9 % der Stimmen, 7 Stadträte) und schließlich die nationalistisch-rechtsextreme Swoboda (9,3 %, 6 Stadträte), die früher, in den 1990er und 2000er Jahre bis 2010 in der Region Lwiw eine Hochburg hatte.
Wirtschaft
Lwiws Wirtschaft ist relativ diversifiziert. Von besonderer Bedeutung ist die IT-Industrie, die etwa 12.000 Arbeitnehmer beschäftigt. Damit arbeiten rund 15 Prozent aller ukrainischen IT-Fachkräfte in der Stadt. Zu den in Lwiw ansässigen IT-Konzernen gehört auch das mit etwa 4000 Mitarbeitern größte ukrainische IT-Unternehmen SoftServe. Ein weiteres Standbein ist der Tourismus. Insbesondere vor der Fußball-Europameisterschaft 2012 eröffneten zahlreiche neue Hotels und Restaurants in der Stadt.
Sehenswürdigkeiten
Altstadt
Lwiws Altstadt und die um die Wende zum 20. Jahrhundert entstandenen Quartiere in der Umgebung weisen eine von Kriegszerstörungen und nachkriegszeitlichen Eingriffen verschont gebliebene und fast einmalige geschlossene Bebauung der Renaissance, des Barocks, des Klassizismus, Historismus, Jugendstils und Art déco auf. 1998 wurde das historische Zentrum der Stadt in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO eingetragen. Begründung: „Mit seiner städtischen Struktur und seiner Architektur ist Lwiw ein hervorragendes Beispiel der Verschmelzung von architektonischen und künstlerischen Traditionen Osteuropas mit denen von Italien und Deutschland. […] Die politische und wirtschaftliche Rolle von Lwiw zog eine Anzahl von ethnischen Gruppierungen mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Traditionen an, die unterschiedliche aber dennoch voneinander abhängige Gemeinschaften innerhalb der Stadt bildeten, die auch noch im modernen Stadtbild erkennbar sind.“
Sakralbauten
- Lateinische Kathedrale Mariae Himmelfahrt (1360–1481)
- Griechisch-katholische Sankt-Georgs-Kathedrale (Bernard Meretyn, 1744–1770)
- Mariä-Himmelfahrt-Kirche der Orthodoxen Kirche der Ukraine (Paolo Romano, 1591–1629)
- Armenische Marien-Kathedrale (1356–1363)
- Allerheiligenkirche (früheres Benediktinerinnenkloster, 1597–1616)
- Ehemalige Stavropihija-Kirche (Pawlo Rymlyanyn, 16. Jahrhundert)
- Boim-Kapelle (1609–1615)
- Ehemalige Dominikanerkirche Corpus Christi (Jan de Witte, 18. Jahrhundert)
- St.-Andreas-Kirche (früheres Bernhardinerkloster, 17. Jh.)
- Beit-Aaron-we-Israel-Synagoge, 1924
Museen
- Freilichtmuseum Museum für Volksarchitektur und Landleben Schewtschenko-Hain
- Nationalmuseum in Lwiw (Національний музей у Львові) mit einer großen Ikonensammlung
- Kornjakt-Palast mit königlichen Gemächern (1580)
- Lemberger Gemäldegalerie
- Lwiwer Museum für Religionsgeschichte
- Ethnografisches Museum (Museum für Volkskunde und Handwerk)
- Bandinelli-Palais („Museum historischer Schätze“, 16. Jh.)
- Museum für die Geschichte der Westukraine (Schwarzes Palais, 1588/1589)
- Lwiwer Biermuseum (Brauereimuseum)
- Waffenmuseum der Ukraine im ehemaligen „Königlichen Arsenal Lemberg“
- Gedenkmuseum der Opernsängerin Salome Kruschelnytska
Andere Bauten und Anlagen
- Rathaus am Marktplatz (19. Jahrhundert)
- Bürgerhäuser am Marktplatz (Rynok, 16. bis 18. Jahrhundert)
- Nationaloper und Balletttheater Lwiw (19. Jahrhundert)
- Marija-Sankowezka-Theater
- Palais Potocki
- Lytschakiwski-Friedhof (historisch-architektonisches Denkmal)
- Janiwskyj-Friedhof
- Friedhof der jungen Adler
- Hoher Schloßberg: Ruinen der Burg des Fürsten Daniel Romanowitsch von Galizien
- Wand der zerstörten Synagoge Goldene Rose
- Stryjskyj-Park (1887)
- Größtes Kreuzworträtsel der Welt (Januar 2009)
Kultur
In Lwiw gibt es zahlreiche Theater, Museen und Bibliotheken und die architektonisch prominente Nationaloper Lwiw im Stadtzentrum. Die größte ukrainische Buchmesse, das Lemberger Buchforum, findet jährlich statt. Das seit 2007 stattfindende Alfa Jazz Fest bzw. Leopolis Jazz Fest hat sich zu einem Publikumsmagneten entwickelt.
Am 28. April 2009 wurde Lwiw zur ukrainischen Kulturhauptstadt für das Jahr 2009 gewählt. Der Wettbewerb fand 2009 zum ersten Mal statt.
Eine Subkultur bilden die Lwiwer Batjaren.
Verkehr
Die Stadt besitzt einen (kleinen) internationalen Flughafen, der zur Fußball-Europameisterschaft 2012 ausgebaut und modernisiert wurde und der mehrmals wöchentlich von Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Memmingen, Athen, Istanbul, Prag, Rom und Wien angeflogen wird. Der von den k.k. österreichischen Staatsbahnen errichtete und 1904 eröffnete Hauptbahnhof bildet das Zentrum des Bahnverkehrs in der gesamten Westukraine und wird im Personenverkehr aus den Richtungen Moskau, Belgrad, Breslau, Krakau, Kiew, Charkiw, Odessa und Wien umsteigefrei bedient.
Der öffentliche Personennahverkehr der Stadt wird mit Straßenbahnen, Oberleitungsbussen und Autobussen durchgeführt. Ergänzend dazu stehen privatwirtschaftlich betriebene Marschrutki (Sammeltaxis) zur Verfügung. Das Straßenbahnnetz der Stadt wurde in den letzten Jahren mit finanzieller Unterstützung der EBRD grundlegend erneuert.
Bildung
Lwiw verfügt über folgende ukrainische Hochschulen:
- Nationale Iwan-Franko-Universität Lwiw, gegr. 1661
- Nationale Medizinische Danylo-Halyzkyj-Universität Lwiw, gegr. 1784
- Nationale Polytechnische Universität Lwiw, gegr. 1844
- Nationale Mykola-Lysenko-Musikakademie Lwiw, gegr. 1853
- Ukrainische Katholische Universität, gegr. 1994
Sport
Motorsport
In den Jahren 1930 bis 1933 fand im damals polnischen Lwów der Automobil-Grand Prix Großer Preis von Lemberg statt. Durchgeführt wurden die Rennen in den Straßen Witoskoho, Hwardijiska und Stryjska.
In Lwiw gibt es im 21. Jahrhundert eine bedeutende Speedway-Bahn mit einem bekannten Liga-Rennclub. Hier fanden bereits entscheidende Qualifikationsläufe zur Speedway-Einzel-Weltmeisterschaft statt. Ukrainische Speedwayfahrer wie Andriy Karpov, Oleksandr Loktaev, Igor Marko und Vladimir Trofimov erlernten hier das Speedwayfahren.
Fußball
Zwischen 1923 und 1939 existierte in der Stadt der deutsche Verein VIS Lwów.
Lwiw war einer der vier ukrainischen Austragungsorte der Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine. In der eigens für dieses Großereignis erbauten Arena Lwiw fanden drei Vorrundenspiele der Gruppe B statt.
Neben der Arena Lwiw befinden sich zwei weitere größere Sportstadien in Lwiw, nämlich das Stadion Ukrajina und das SKA-Stadion.
Erfolgreichste Fußballmannschaft der Stadt ist Karpaty Lwiw. Des Weiteren beheimatet die Stadt den FK Lwiw.
Städtepartnerschaften
Aktive Partnerschaften
Lwiw referenziert derzeit achtzehn Partnerstädte:
Stadt | Land | Jahr |
---|---|---|
Banja Luka | Bosnien und Herzegowina | 2004 |
Breslau | Polen | 2003 |
Budapest | Ungarn | 1993 |
Chengdu | Volksrepublik China | 2017 |
Freiburg im Breisgau | Deutschland | 1989 |
Krakau | Polen | 1995 |
Kutaissi | Georgien | 2002 |
Łódź | Polen | 2003 |
Lublin | Polen | 2004 |
Novi Sad | Serbien | 2005 |
Plowdiw | Bulgarien | 2016 |
Przemyśl | Polen | 1995 |
Rochdale | Vereinigtes Königreich | 1992 |
Rzeszów | Polen | 1992 |
Tiflis | Georgien | 2013 |
Vilnius | Litauen | 2014 |
Winnipeg | Kanada | 1973 |
Würzburg | Deutschland | 2023 |
Inaktive oder unbelegte
- Corning, New York, Vereinigte Staaten, seit 1987
- Eskilstuna, Schweden, seit 1994
- Grosny, Tschetschenien, Russland, seit 1998
- Rishon LeZion, Israel, seit 1993
- Samarkand, Usbekistan, seit 2000
- Sankt Petersburg, Russland, seit 2006
- Whitstable, Vereinigtes Königreich
Verwaltungsunterteilung
Zur Stadtgemeinde zählten bis Juli 2020 neben der eigentlichen Stadt, die in 6 Stadtrajone unterteilt ist auch noch die Stadt Wynnyky und die beiden Siedlungen städtischen Typs Brjuchowytschi und Rudne.
Die Stadtrajone sind:
- Rajon Franko (mit den Stadtteilen Na bajkach/На байках, Bohdaniwka/Богданівка, Kulparkiw/Кульпарків, Kasteliwka/Кастелівка und Wulka/Вулька)
- Rajon Halytsch (mit den Stadtteilen Seredmistja/Середмістя, Zytadel/Цитадель, Sofijiwka/Софіївка und Snopkiw/Снопків)
- Rajon Lytschakiw (mit den Stadtteilen Lytschakiw/Личаків/Lützenhof, Welyki Krywtschyki/Великі Кривчиці, Lysynytschi/Лисиничі, Majoriwka/Майорівка/Meier, Pohuljanka/Погулянка, Snesinnja/Знесіння, Kajserwald/Кайзервальд/Kaiserwald, Zetneriwka/Цетнерівка und Jaliwez/Ялівець)
- Rajon Salisnyzja (mit den Stadtteilen Rjasne/Рясне, Lewandiwka/Левандівка, Bilohorschtscha/Білогорща, Klepariw/Клепарів, Sknyliwok/Скнилівок, Syhniwka/Сигнівка und Bohdaniwka/Богданівка)
- Rajon Schewtschenko (mit den Stadtteilen Holosko/Голоско, Samarstyniw/Замарстинів, Sbojischtscha/Збоїща, Rjasne/Рясне, Klepariw/Клепарів, Hawryliwka/Гаврилівка oder Pidsamtsche/Підзамче)
- Rajon Sychiw (mit den Stadtteilen Sychiw/Сихів, Passiky/Пасіки, Pyrohiwka/Пирогівка, Koselnyky/Козельники, Bodnariwka/Боднарівка, Nowyj Lwiw/Новий Львів, Persenkiwka/Персенківка und Snopkiw/Снопків)
Am 18. Juli 2020 wurde die Stadtgemeinde um Teile der Rajone Schowkwa, Jaworiw und Pustomyty erweitert, dabei kamen die Stadt Dubljany sowie die Dörfer Hrjada (Гряда), Lyssynytschi (Лисиничі), Malechiw, Mali Hrybowytschi (Малі Грибовичі), Mali Pidlisky (Малі Підліски), Pidbirzi (Підбірці), Pidrjasne (Підрясне), Rjasne-Ruske (Рясне-Руське), Sarudzi (Зарудці), Saschkiw, Sawadiw (Завадів), Sbyranka (Збиранка), Sytychiw (Ситихів), Welyki Hrybowytschi (Великі Грибовичі) und Wolja-Homulezka (Воля-Гомулецька) zum Gemeindegebiet hinzu.
Folgende Orte sind neben dem Hauptort Lwiw Teil der Gemeinde:
Name | |||
---|---|---|---|
ukrainisch transkribiert | ukrainisch | russisch | polnisch |
Brjuchowytschi | Брюховичі | Брюховичи (Brjuchowitschi) | Brzuchowice |
Dubljany | Дубляни | Дубляны | Dublany |
Hrjada | Гряда | Гряда (Grjada) | Grzęda |
Lyssynytschi | Лисиничі | Лисиничи (Lissinitschi) | Lesienice |
Malechiw | Малехів | Малехов (Malechow) | Malechów |
Mali Hrybowytschi | Малі Грибовичі | Малые Грибовичи (Malyje Gribowitschi) | Grzybowice Małe |
Mali Pidlisky | Малі Підліски | Малые Подлески (Malye Podleski) | Podliski Małe |
Pidbirzi | Підбірці | Подборцы (Podborzy) | Podborce |
Pidrjasne | Підрясне | Подрясное (Podrjasnoje) | Podrzęsna |
Rjasne-Ruske | Рясне-Руське | Рясное-Русское (Rjasnoje-Russkoje) | Rzęsna Ruska |
Rudne | Рудне | Рудно (Rudno) | Rudno |
Sarudzi | Зарудці | Зарудцы (Sarudzy) | Zarudce |
Saschkiw | Зашків | Зашков (Saschkow) | Zaszków |
Sawadiw | Завадів | Завадов (Sawadow) | Zawadów |
Sbyranka | Збиранка | Збиранка (Sbiranka) | Zbieranka |
Sytychiw | Ситихів | Сытыхов (Sytychow) | Sieciechów |
Welyki Hrybowytschi | Великі Грибовичі | Великие Грибовичи (Welikije Gribowitschi) | Grzybowice Wielkie |
Wolja-Homulezka | Воля-Гомулецька | Воля-Гомулецкая (Wolja-Homulezkaja) | Wulka Hamulecka, Wólka Hamulecka |
Wynnyky | Винники | Винники (Winniki) | Winniki |
Persönlichkeiten
Klimatabelle
Lemberg | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Lemberg
Quelle: wetterkontor.de, Bezugszeitraum von 1961 bis 1990 |
Siehe auch
Literatur
Einschlägiges Nachschlagewerk ist die ab 2007 in ukrainischer Sprache erscheinende Lemberg-Enzyklopädie.
Weitere Literatur in der Reihenfolge des Erscheinens:
- Hugo Weczerka: Herkunft und Volkszugehörigkeit der Lemberger Neubürger im 15. Jahrhundert (mit 2 Karten). In: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung. Heft 1–4, Marsberg 1955, S. 506–530 (doi:10.25627/195544404).
- Philipp Ther: Chancen und Untergang einer multinationalen Stadt. Die Beziehungen zwischen den Nationalitäten in Lemberg in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In: Philipp Ther, Holm Sundhaussen (Hrsg.): Nationalitätenkonflikte im 20. Jahrhundert (= Forschungen zur osteuropäischen Geschichte. Band 59). Harrassowitz, Wiesbaden 2001, ISBN 3-447-04494-2, S. 123–146 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
- John Czaplicka (Hrsg.): Lviv. A City in the Crosscurrents of Culture (= Harvard Ukrainian Studies. Band 24). Harvard University Press, Cambridge, MA 2005, ISBN 0-916458-97-0.
- Hermann Simon, Irene Stratenwerth, Roland Hinrichs: Lemberg. Eine Reise nach Europa. Ch. Links, Berlin 2007, ISBN 978-3-86153-459-4 (Begleitband zur Ausstellung der Stiftung Neue Synagoge – Centrum Judaicum Berlin: „Wo ist Lemberg“? vom 2. September bis 2. Dezember 2007).
- Alexandra Binnenkade, Ekaterina Emeliantseva, Svjatoslav Pacholkiv: Vertraut und fremd zugleich: jüdisch-christliche Nachbarschaften in Warschau – Lengnau – Lemberg (= Jüdische Moderne. Band 8). Geleitwort von Heiko Haumann. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2009, ISBN 978-3-412-20177-7.
- Christoph Mick: Kriegserfahrungen in einer multiethnischen Stadt. Lemberg 1914–1947 (= Deutsches Historisches Institut Warschau: Quellen und Studien. Band 22). Harrassowitz, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-447-06193-3 (zugleich Habilitationsschrift, Universität Tübingen, 2004; Rezension von Felix Ackermann).
- Tarik Cyril Amar: The Paradox of Ukrainian Lviv. A Borderland City between Nazis, Stalinists, and Nationalists. Cornell University Press, Ithaca 2015, ISBN 978-0-8014-5391-5 (Vorschau in der Google-Buchsuche, Rezension von Karl Schlögel).
- Lutz C. Kleveman: Lemberg. Die vergessene Mitte Europas. Aufbau, Berlin 2017, ISBN 978-3-351-03668-3 (Rezensionsnotizen zu Lemberg bei Perlentaucher).
- Gregor Gatscher-Riedl: Lemberg: k. u. k. Sehnsuchtsort und Weltstadt in Galizien. Kral, Berndorf 2019, ISBN 978-3-99024-777-8.
- Thomas Schaufuß: Lemberg. Porträt und Lebensart einer faszinierenden, zauberhaften Stadt. Verlag Janos Stekovics, Wettin-Löbejün 2020, ISBN 978-3-89923-422-0.
- Weck, Nadja: Eisenbahn und Stadtentwicklung in Zentraleuropa am Beispiel der Stadt Lemberg (Lwów, Lʼviv). Harrassowitz, Wiesbaden 2020, ISBN 978-3-447-11416-5.
Weblinks
- Homepage der Stadtverwaltung (ukrainisch)
- Liebermann: Diese leere Muschel, die übrig geblieben ist… In: Die Zeit. 31. Dezember 2004, Nr. 1/2005 (Interview mit dem Lemberger Literaturwissenschaftler Jurko Prochasko über Galizien heute; Artikelanfang frei abrufbar)
- Iris Radisch: Weltverlorene Schönheit der Ukraine. In: Die Zeit. Nr. 18/2003 (Reportage über Lemberg)
- Lviv Foto-Blog – Fotos und Galerien über die antike und moderne Stadt Lviv (ukrainisch)
- Lwów. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 5: Kutowa Wola–Malczyce. Walewskiego, Warschau 1884, S. 496 (polnisch, edu.pl).
- 1945. Das Ende des Polnischen Lwów (Artikel von RADIOdienst POLSKA, frei abrufbar).
Einzelnachweise
- ↑ Die Bevölkerung der Region Lwiw am 1. März 2015, Головне управління статистики у Львівській області (Institut für Statistik in der Region Lwiw; PDF, 322 KB).
- ↑ World Heritage List L’viv (Ukraine) No 865. (PDF, 327 kB) L’viv – the ensemble of thehistoric centre. (Nicht mehr online verfügbar.) In: unesco.org. 30. Juni 1997, archiviert vom am 27. Juni 2006; abgerufen am 14. November 2018 (englisch, französisch, Beschreibung des Weltkulturerbes Altstadt Lemberg mit detaillierten Angaben).
- 1 2 Hermann Simon, Irene Stratenwerth, Ronald Hinrichs (Hrsg.): Lemberg. Eine Reise nach Europa. S. 96 ff. in der Google-Buchsuche
- 1 2 Лемберг, Leopolis, Леовіос, Ільбадір, або які назви мало наше місто (ukrainisch)
- ↑ Józef Bartłomiej Zimorowic: Pisma do dziejów Lwowa odnoszące się
- ↑ Anna Czapla: Nazwy miejscowości historycznej ziemi lwowskiej [Die Namen der Ortschaften des historischen Lemberger Landes]. Towarzystwo Naukowe Katolickiego Uniwersytetu Lubelskiego Jana Pawła II, Lublin 2011, ISBN 978-83-7306-542-0, S. 118–119 (polnisch).
- 1 2 Lwów (po rus. Lwiw, po niem. Lemberg, po franc. Leopol). In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 5: Kutowa Wola–Malczyce. Walewskiego, Warschau 1884, S. 496 (polnisch, edu.pl).
- ↑ Die Urkunden und Akten der Land- und Obervogteien. B.III. in der Google-Buchsuche
- ↑ Adam Szymski: Tajemnica nazwy Lwowa (nazwa miasta ukryta w jego herbie), 2022, S. 67, polnisch
- ↑ Monumenta Poloniae Historica. III 200.
- ↑ Die Urkunden und Akten der Land- und Obervogteien. Die Bände und Akten für den Zeitraum 14. Jh. bis 1772.
- ↑ Armenien. 5000 Jahre Kunst und Kultur. Ernst Wasmuth, Tübingen 1995, S. 466.
- ↑ Флоря Б. Н. У истоков польско-украинского конфликта // Славяноведение. 2004. № 4.
- ↑ Andreas R. Hofmann, Anna Veronika Wendland: Stadt und Öffentlichkeit in Ostmitteleuropa 1900–1939. Beiträge zur Entstehung moderner Urbanität zwischen Berlin, Charkiv, Tallinn und Triest (= Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa. Band 14). Steiner, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-07937-8, S. 158; Abbildung der Stadt 1617 in Civitates orbis terrarum von Georg Braun und Frans Hogenberg.
- ↑ Isabel Röskau-Rydel: Kultur an der Peripherie des Habsburger Reiches. Die Geschichte des Bildungswesens und der kulturellen Einrichtungen in Lemberg von 1772 bis 1848. Harrassowitz, Wiesbaden 1993, S. 80 in der Google-Buchsuche
- ↑ Gesetzblätter im Detail bei der Österreichischen Nationalbibliothek.
- ↑ N. N.: Das Corpsleben auf der Universität Czernowitz im Buchenland. Erinnerungen eines Czernowitzer Corpsstudenten. In: Einst und Jetzt. Band 8, 1963, S. 151–157.
- ↑ Martin Pollack: Nach Galizien. Christian Brandstätter, Wien 1984 und 1994, ISBN 3-85447-075-4, S. 194.
- ↑ Sean McMeekin: Russlands Weg in den Krieg. Der Erste Weltkrieg – Ursprung der Jahrhundertkatastrophe. Aus dem amerikanischen Englisch von Franz Leipold. Europa Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-944305-63-9, S. 140.
- ↑ Rosyjskie rządy we Lwowie. In: Do Rzeczy Historia, 11.2022, S. 70–73.
- ↑ Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz in Verbindung mit Markus Pöhlmann (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2014, ISBN 978-3-8252-8551-7, S. 516 f., 531 f., 675 f.
- ↑ Mission of The United States to Poland, Henry Morgenthau, Sr. Report in der englischsprachigen Wikisource.
- ↑ F. Czarnoski, zitiert nach Roger Moorhouse: The Devil’s Alliance: Hitler’s pact with Stalin. 1939–41. Bodley Head, London 2014, S. 50.
- ↑ Roger Moorhouse: The Devil’s Alliance: Hitler’s pact with Stalin. 1939–41. Bodley Head, London 2014, S. 49.
- 1 2 3 Hannes Heer: Blutige Ouvertüre. In: Zeit Online. Juni 2001 (über den Einmarsch der Wehrmacht in Lemberg im Juni 1941).
- ↑ Philipp-Christian Wachs: Der Fall Theodor Oberländer: (1905-1998) ; ein Lehrstück deutscher Geschichte. Campus, Frankfurt 2000, ISBN 978-3-593-36445-2.
- ↑ Lvov Ghetto. In: DeathCamps.org, zuletzt aktualisiert am 22. Juli 2006 (englisch).
- ↑ Walter Grode: Deutsche „Euthanasie“-Politik in Polen während des Zweiten Weltkriegs. In: Psychologie und Gesellschaftskritik. Band 16 (2), 1992, S. 5–13, urn:nbn:de:0168-ssoar-266493 (PDF; 674 kB; abgerufen am 14. November 2018).
- ↑ Willi Dreßen, Volker Rieß: Ausbeutung und Vernichtung. Gesundheitspolitik im Generalgouvernement. In: Norbert Frei (Hrsg.) Medizin und Gesundheitspolitik in der NS-Zeit. R. Oldenbourg Verlag, München 1991 (= Schriften der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Sondernummer), ISBN 3-486-64534-X, S. 157–171, hier: S. 170 f.
- ↑ Erich Maschke (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges. Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.
- ↑ Roman Szporluk: Russia, Ukraine, and the Breakup of the Soviet Union. Hoover Institution Press, 2000, ISBN 0-8179-9542-0, S. 304 in der Google-Buchsuche; Національний склад Львівського воєводства за переписом 1931 року. (Nicht mehr online verfügbar.) In: etno.uaweb.org. Archiviert vom am 31. Oktober 2010; abgerufen am 14. November 2018 (ukrainisch). ; Населення Східної Галичини за переписом 1900 року. (Nicht mehr online verfügbar.) In: etno.uaweb.org. Archiviert vom am 31. Oktober 2010; abgerufen am 14. November 2018 (ukrainisch).
- ↑ Bahnhof Lwiw: Nichts wie weg aus der Ukraine, euronews.de, 1. März 2022
- ↑ Kai Struve: Deutsche Herrschaft, ukrainischer Nationalismus, antijüdische Gewalt: der Sommer 1941 in der Westukraine. Berlin/Boston 2018, S. 6–32.
- ↑ Guido Hausmann: The Political Cult of the Dead in Ukraine. An Introduction. In: Guido Haussmann, Iryna Sklokina (Hrsg.): The Political Cult of the Dead in Ukraine: Traditions and Dimensions from the First World War to today. Göttingen 2021, ISBN 978-3-8471-1383-6, S. 9–28.
- ↑ Oksana Myshlovska: The Sacralization of the Ukrainian Statehood and the Nation: The Cult of Stepan Bandera and the Fighters for Ukrainian Independence in Western Ukraine. In: Guido Haussmann, Iryna Sklokina (Hrsg.): The Political Cult of the Dead in Ukraine: Traditions and Dimensions from the First World War to today. Göttingen 2021, ISBN 978-3-8471-1383-6, S. 239–272.
- ↑ Yulia Yurchuk: From Subversive Memory to the Cult of Heroes: The Memory of the OUN and UPA in the Case of Hurby Battle Commemoration. In: Guido Haussmann, Iryna Sklokina (Hrsg.): The Political Cult of the Dead in Ukraine: Traditions and Dimensions from the First World War to today. Göttingen 2021, S. 155–174.
- ↑ In der Parlamentswahl in der Ukraine 2019 erreichte das Wahlbündnis aller rechtsextrem-nationalistischen Parteien unter der Leitung von „Swoboda“ nur noch 2,4 % der Stimmen. Schon in der vorherigen Wahl Ende 2014 scheiterten sie mit 4,71 % an der 5-%-Hürde, in der letzten Wahl vor dem Euromaidan 2012 lag er noch bei 10,45 %. Nach dem Euromaidan schrumpfte der Zuspruch rechtsextrem-nationalistischer Parteien (auch der einst führenden prorussischen Parteien) also deutlich. Auch in der Westukraine, wo ihr Anteil traditionell größer ist, kamen sie in der Wahl 2019 nur noch in der Oblast Iwano-Frankiwsk und der Oblast Lwiw auf über 5 % der Stimmen, davon in der Oblast Lwiw auf 5,46 %, vgl. interaktive Regionskarte zu den Wahlergebnissen bei Ukrajinska Prawda, 21. Juli 2019. Im Stadtrat von Lwiw wo sie in der Kommunalwahl Ende 2020 9,3 % der Stimmen erhielten, stellen sie die kleinste von fünf Fraktionen mit 6 von 64 Stadträten, vgl. Vorstellung des Stadtrats bei Zaxid.net, 3. November 2020.
- ↑ Andrii Liubarets: How to exploit the Dead: Commemorating the Battle of Kruty from 1918 to the Persent. In: Guido Haussmann, Iryna Sklokina (Hrsg.): The Political Cult of the Dead in Ukraine: Traditions and Dimensions from the First World War to today. Göttingen 2021, S. 29–48.
- ↑ Kateryna Kobchenko: Soviet Heroines of the Second World War: The Making and Remaking in Ukraine. In: Guido Haussmann, Iryna Sklokina (Hrsg.): The Political Cult of the Dead in Ukraine: Traditions and Dimensions from the First World War to today. Göttingen 2021, S. 111–136.
- ↑ Gordon M. Hahn: Ukraine over the Edge: Russia, the West and the “New Cold War”. Jefferson/NC 2018, S. 142–145, 151–153.
- ↑ Kateryna Kobchenko: Soviet Heroines of the Second World War: The Making and Remaking in Ukraine. In: Guido Haussmann, Iryna Sklokina (Hrsg.): The Political Cult of the Dead in Ukraine: Traditions and Dimensions from the First World War to today. Göttingen 2021, S. 111–136.
- ↑ Gordon M. Hahn: Ukraine over the Edge: Russia, the West and the “New Cold War”. Jefferson/NC 2018, S. 286–295.
- ↑ Es gibt daneben im Gegenteil auch schon vor 2014 geweihte Denkmäler für die Opfer von OUN und UPA, beispielsweise seit 2007 in Simferopol, seit 2010 in Luhansk und anderen Orten, oder in Odessa ein Denkmal an die Ausschreitungen in Odessa am 2. Mai 2014, deren Opfer prorussische Anti-Maidan-Aktivisten waren.
- ↑ Kai Struve: Deutsche Herrschaft, ukrainischer Nationalismus, antijüdische Gewalt: der Sommer 1941 in der Westukraine. Berlin/Boston 2018, S. 5–8.
- ↑ Neben Kampagnen in anderen Ländern wurde die Bewertung im deutschen Sprachraum durch die DDR-Kampagne gegen Theodor Oberländer, der mit ihr kurzzeitig zusammengearbeitet hatte, bekannt. Vgl. Kai Struve: Deutsche Herrschaft, ukrainischer Nationalismus, antijüdische Gewalt: der Sommer 1941 in der Westukraine. Berlin/Boston 2018, S. 23–33.
- ↑ Kai Struve: Stepan Bandera: Geschichte, Erinnerung und Propaganda. In: Ukraine-Analysen 270 (22. 6. 2022), letzter Absatz des ersten Kapitels.
- ↑ Kai Struve: Stepan Bandera: Geschichte, Erinnerung und Propaganda. In: Ukraine-Analysen 270 (22. 6. 2022).
- ↑ Kai Struve: Deutsche Herrschaft, ukrainischer Nationalismus, antijüdische Gewalt: der Sommer 1941 in der Westukraine. Berlin/Boston 2018, S. 23–33.
- ↑ Ania Klijanienko-Birkmann: Lemberg. Das kulturelle Zentrum der Westukraine. 3. Auflage. Trescher, Berlin 2015, ISBN 978-3-89794-255-4, S. 59.
- ↑ Ergebnisse der Volkszählungen der K. K. Statistischen Central-Kommission u. a. bei Anson Rabinbach: The Migration of Galician Jews to Vienna. In: Austrian History Yearbook. Band 11, 1975, S. 44–54, hier 46 f. (Tabelle III).
- ↑ Sitzverteilung im Stadtparlament nach Zaxid.net, 22. November 2020 (über Internet Archive)
- ↑ Lwiw IT-Cluster (englisch).
- ↑ Einen Überblick über die Sammlungen der Museen in Lwiw gibt Kerstin Holm: Kronjuwelen brennen nicht : In den Lemberger Kunstmuseen entdeckt der Besucher wahre Schätze. Sie mussten gleich vor zwei Besatzungsmächten gerettet werden. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 3. Januar 2018 (online [abgerufen am 24. Februar 2018]).
- ↑ Lwiwer Gemäldegalerie im Detail (polnisch).
- ↑ Solomiya-Kruschelnytska-Gedenkmuseum in Lwiw : Illustrierter Führer, Redaktion: Iryna Kryworutschka, 2. Aufl., Lwiw, Apriori 2013, ISBN 978-617-629-181-7.
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- ↑ Weck, Nadja: Eisenbahn und Stadtentwicklung in Zentraleuropa am Beispiel der Stadt Lemberg (Lwów, Lʼviv). Harrassowitz, Wiesbaden 2020, ISBN 978-3-447-11416-5, S. 264ff.
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- ↑ Международные и межрегиональные связи. Архивная версия официального портала Администрации Санкт-Петербурга. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom am 22. Juli 2014; abgerufen am 3. Dezember 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.