Als Garnelen werden unterschiedliche Arten in der Bodenzone lebender oder freischwimmender Krebstiere bezeichnet. Der Begriff fasst als Formtaxon nicht direkt miteinander verwandte Krebse in einer Gruppe zusammen. Langusten, Hummerartige (beispielsweise „Scampi“ oder Kaisergranat) und in Süßwasser lebende Flusskrebse werden oft nicht zu den Garnelen gezählt (vgl. aber Süßwassergarnelen).

Beschreibung

Garnelen haben einen langgestreckten, mehr oder weniger zylindrischen und seitlich leicht zusammengedrückten Körper mit dünner Schale. Sie tragen lange Antennen („Fühler“; die zweite Antenne besitzt an der Basis eine große Schuppe: Exopodit) und haben lediglich zierliche Greiforgane („Scheren“); die Beine im hinteren Abschnitt des Körpers sind zu Schwimmorganen umgebildet. Der Kopf trägt meist einen nach vorne gerichteten, langgestreckten Fortsatz, das Rostrum.

Systematik

Früher wurden Garnelen in einer nicht-monophyletischen Unterordnung „Natantia“ innerhalb der Zehnfußkrebse zusammengefasst. Jedoch gehören nicht alle als „Garnelen“ bezeichneten Arten zu den Zehnfußkrebsen. „Garnelen“ finden sich heute unter anderem in den folgenden, teilweise nicht näher miteinander verwandten Krebs-Taxa:

Wirtschaftliche Bedeutung, Handelsbezeichnungen

Garnelen aus unterschiedlichen Verwandtschaftsgruppen werden als Delikatessen sehr geschätzt. Sie werden kommerziell befischt oder in Garnelenzuchten vermehrt. Die Handelsbezeichnungen beziehen sich meist auf Tiere einer bestimmten Größenklasse oder Herkunft, korrespondieren aber nicht unbedingt mit der Zugehörigkeit zu einer biologischen Gruppe.

Die am häufigsten gefangenen und gezüchteten Garnelen gehören zu den bis zehn Zentimeter langen Geißelgarnelen (Penaeidae), so zum Beispiel die japanische „Kuruma-Garnele“ (Marsupenaeus japonicus). Geißelgarnelen werden im Handel oft unter der englischen Bezeichnung „Shrimps“ (zuweilen auch „Schrimps“) oder, bei größeren Exemplaren, „Prawns“ angeboten; die Bezeichnung „Pazifikgarnelen“ bezieht sich auf unterschiedliche, zum Teil auch im Indischen Ozean beheimatete Penaeus-Arten, wie zum Beispiel „Black Tiger prawns“ (Penaeus monodon). „Eismeershrimps“ beziehungsweise -garnelen und „Grönlandkrabben“ aus dem Nordatlantik und Nordpazifik gehören überwiegend zur Art Pandalus borealis. Die großen „Party-Gambas“ und „Riesengarnelen“ (span. Handelsbezeichnung „Gambas“, engl. „Kingprawns“) sind meist der Art Litopenaeus vannamei zuzuordnen und stammen aus indonesischer oder thailändischer Zucht.

Nordseegarnelen gehören zur Art Crangon crangon. Sie stammen aus der Nord- und Ostsee und werden auch als „Nordseekrabben“, „Strandgarnelen“, „Granat“, „Krevetten“ (von franz. „crevette“ − dort auch allgemein für Garnelen), „Porren“, „Knat“ und „Graue Krabben“ angeboten. Sogenannte Speisekrabben, die eine bestimmte Mindestgröße aufweisen, gelangen als Lebensmittel in den Handel und sind in den Nordsee-Anrainerstaaten eine beliebte Delikatesse. In Norddeutschland wird Nordseekrabbenfleisch traditionell bei einer Reihe von Gerichten und Speisen verwendet.

Neben der Bedeutung als Nahrungsquelle erfreuen sich Garnelen auch in der Aquaristik wachsender Beliebtheit und werden zu teils sehr hohen Preisen gehandelt. Hier kommen insbesondere Arten aus der Teilordnung Caridea zum Einsatz.

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Wiktionary: Garnele – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Fischart­datenblatt Nordsee­garnele. In: fischbestaende.thuenen.de. Thünen-Institut für Ostseefischerei, 2016, abgerufen am 23. März 2018.
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