Śląsk Wrocław
Basisdaten
Name Wrocławski Klub Sportowy
Śląsk Wrocław SA
Sitz Breslau, Polen
Gründung 1947
Farben grün-weiß-rot
Präsident Piotr Waśniewski
Website slaskwroclaw.pl
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Piotr Tworek
Spielstätte Tarczyński Arena
Plätze 45.105
Liga Ekstraklasa
2022/23 15. Platz
Heim
Auswärts

Śląsk Wrocław (voller Name: Wrocławski Klub Sportowy Śląsk Wrocław SA, deutsch „Breslauer Sportklub Schlesien Breslau“), im deutschen Sprachraum auch Slask Breslau, ist ein Sportverein aus der polnischen Stadt Breslau (polnisch Wrocław). Śląsk Wrocław steht auf dem achten Platz der Ewigen Tabelle der Ekstraklasa.

Geschichte

Der Verein wurde 1946 als Pionier Wrocław gegründet und in den 1950er Jahren in OWKS Wrocław (Okręgowy Wojskowy Klub Sportowy, deutsch Kreis-Armeesportklub) und CWKS Wrocław (Centralny Wojskowy Klub Sportowy, deutsch Zentraler Armeesportklub) umbenannt, bevor er 1957 zum WKS Śląsk Wrocław (Wojskowy Klub Sportowy, deutsch Armeesportklub) wurde. Seit 1997 steht das WKS für Wrocławski Klub Sportowy (deutsch Breslauer Sportklub), was die Lösung von der Trägerschaft der Armee dokumentiert.

Die Farben des Vereins sind Grün-Weiß-Rot. Diese Farben bilden auch die Umrandung des Vereinswappens, in dessen Mitte das von 1948 bis 1990 gültige Stadtwappen zu sehen ist, das auf der linken Seite den polnischen und auf der rechten Seite den schlesischen Adler zeigt. Neben der Fußball- verfügte der Klub über eine bekannte Basketball-Abteilung und über eine Handball-Abteilung, deren erste Herren-Mannschaft 15-mal polnischer Meister wurde.

Fußballabteilung

Die Fußballer von Śląsk spielten von 1964 bis 1969, von 1973 bis 1993, von 1995 bis zum Rückzug nach 32 Spieltagen in der Saison 1996/97, von 2000 bis 2002 und wieder ab 2008 in der höchsten polnischen Liga. Spielstätte war bis 2011 das Stadion an der ul. Oporowska in Breslau-Gräbschen (Grabiszyn), das bis 1945 Spielstätte der Breslauer Sportvereinigung 02 (BSV 02) war, des damals in der Stadt dominierenden Vereins. Zu Europapokalspielen in den 1970er- und 1980er-Jahren wich der WKS Śląsk in das weitaus größere Breslauer Olympiastadion aus. Das im Hinblick auf die Fußball-Europameisterschaft 2012 erbaute neue Stadion Miejski (heute: Tarczyński Arena) wurde in der Hinserie der Saison 2011/12 vom Verein bezogen.

Da der Verein in der Spielzeit 2010/11 Vizemeister der Ekstraklasa geworden war, war man in der Saison 2011/12 für die Qualifikation der UEFA Europa League berechtigt. Nachdem man in der zweiten Runde den schottischen Vertreter Dundee United nach einem 1:0-Sieg daheim und einer 2:3-Niederlage auswärts ausgeschaltet hatte, bezwang der Klub auch in der dritten Runde nach Elfmeterschießen den bulgarischen Vertreter Lokomotive Sofia mit 4:3 und zog in die Play-offs des Wettbewerbs ein, in denen man auf den rumänischen Club Rapid Bukarest traf und nach einem 1:3 und einem 1:1 ausschied.

In der Saison 2011/12 wurde Śląsk nach dem Umzug ins Stadion Miejski in der Liga erstmals Tabellenführer. Die Führung wechselte bis Saisonschluss mehrfach. Am letzten Spieltag sicherte sich die Mannschaft durch ein 1:0 bei Vorjahresmeister Wisła Krakau (Torschütze Rok Elsner) den zweiten Meistertitel nach 1977, mit einem Punkt Vorsprung vor den schlesischen Nachbarn von Ruch Chorzów und drei Punkten vor dem lange führenden Hauptstadtklub Legia Warschau. Als Meister qualifizierte man sich für die Qualifikationsrunde zur Champions League. Nachdem man in der zweiten Qualifikationsrunde gegen FK Budućnost Podgorica gewonnen hatte, scheiterte man an Helsingborgs IF und trat in den Play-offs zur Europa League gegen Hannover 96 an. Nach einem 3:5 im Heimspiel verlor man das Rückspiel in Hannover mit 1:5 und schied aus dem Wettbewerb aus.

Śląsk Wrocław steht mit Ablauf der Saison 2017/18 auf dem achten Platz der Ewigen Tabelle der Ekstraklasa.

Fans

Die Fans von Śląsk Wrocław nennen sich Szlachta z Wrocławia. In den 1980er Jahren waren viele Fans des Vereins in der freien Gewerkschaft Solidarność und der extremeren Solidarność Walcząca aktiv, die gegen das kommunistische Regime in Polen kämpften. Es ist daher nicht ungewöhnlich, antikommunistische und patriotische Parolen auf den Tribünen zu sehen.

Die Fans hegen eine Fan-Freundschaft mit Lechia Gdańsk und Wisła Krakau (Drei Könige der großen Städte, polnisch Trzej Królowie Wielkich Miast). Zudem zu Motor Lublin, Miedź Legnica und dem tschechischen Verein SFC Opava.

Eine besonders große Rivalität wird hingegen zu dem benachbarten Verein Zagłębie Lubin gepflegt. Spiele gegen Lubin sind daher oftmals Risikospiele.

Statistik

Sportliche Erfolge

Europapokalbilanz

Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
1975/76UEFA-Pokal 1. Runde Schweden GAIS Göteborg5:41:2 (A)4:2 (H)
2. Runde Belgien Royal Antwerpen3:21:1 (H)2:1 (A)
3. Runde England FC Liverpool1:51:2 (H)0:3 (A)
1976/77Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Malta FC Floriana6:14:1 (A)2:0 (H)
2. Runde Irland Bohemians Dublin4:03:0 (H)1:0 (A)
Viertelfinale Italien SSC Neapel0:20:0 (H)0:2 (A)
1977/78Europapokal der Landesmeister 1. Runde Bulgarien 1971 DFS Lewski-Spartak Sofia2:50:3 (A)2:2 (H)
1978/79UEFA-Pokal 1. Runde Zypern 1960 AEK Larnaka7:32:2 (A)5:1 (H)
2. Runde Island ÍBV Vestmannaeyja4:12:1 (A)2:0 (H)
3. Runde Deutschland Bundesrepublik Borussia Mönchengladbach3:51:1 (A)2:4 (H)
1980/81UEFA-Pokal 1. Runde Schottland Dundee United2:70:0 (H)2:7 (A)
1982/83UEFA-Pokal 1. Runde Sowjetunion FK Dynamo Moskau3:22:2 (H)1:0 (A)
2. Runde Schweiz Servette FC Genève1:70:2 (H)1:5 (A)
1987/88Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Spanien Real Sociedad San Sebastián0:20:0 (A)0:2 (H)
2011/12UEFA Europa League 2. Qualifikationsrunde Schottland Dundee United(a)3:3(a)1:0 (H)2:3 (A)
3. Qualifikationsrunde Bulgarien Lokomotive Sofia0:0
(4:3 i. E.)
0:0 (H)0:0 n. V. (A)
Play-offs Rumänien Rapid Bukarest2:41:3 (H)1:1 (A)
2012/13UEFA Champions League 2. Qualifikationsrunde Montenegro FK Budućnost Podgorica2:12:0 (A)0:1 (H)
3. Qualifikationsrunde Schweden Helsingborgs IF1:60:3 (H)1:3 (A)
2012/13UEFA Europa League Play-offs Deutschland Hannover 9604:103:5 (H)1:5 (A)
2013/14UEFA Europa League 2. Qualifikationsrunde Montenegro FK Rudar Pljevlja6:24:0 (H)2:2 (A)
3. Qualifikationsrunde Belgien FC Brügge4:31:0 (H)3:3 (A)
Play-offs Spanien FC Sevilla1:91:4 (H)0:5 (A)
2015/16UEFA Europa League 1. Qualifikationsrunde Slowenien NK Celje4:11:0 (A)3:1 (H)
2. Qualifikationsrunde Schweden IFK Göteborg0:20:0 (H)0:2 (A)
2021/22UEFA Europa Conference League 1. Qualifikationsrunde Estland Paide Linnameeskond4:12:1 (A)2:0 (H)
2. Qualifikationsrunde Armenien FC Ararat Jerewan7:54:2 (A)3:3 (H)
3. Qualifikationsrunde Israel Hapoel Be’er Scheva2:52:1 (H)0:4 (A)

Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Wettbewerb Sp S U N T+ T-
UEFA Champions League6114512
Europapokal der Pokalsieger8422105
UEFA-Pokal / Europa League361111145370
UEFA Europa Conference League64111311
Gesamt562015218198

Stand: 12. August 2021

Trainer

  • 1955–1959 Władysław Suchoń
  • 1959–1960 Wilhelm Lugr
  • 1960–1962 Zygmunt Czyżewski
  • 1962–1965 Edward Metzger
  • 1965–1966 Marian Kurdziel
  • 1966–1967 Zdzisław Wolsza
  • 1967–1968 Franciszek Głowacki
  • 1969–1970 Artur Woźniak
  • 1970–1971 Jozef Stanko
  • 1971–1977 Władysław Żmuda
  • 1977–1979 Aleksander Papiewski
  • 1979–1980 Orest Lenczyk
  • 1980–1983 Jan Caliński
  • 1983–1984 Aleksander Papiewski
  • 1984–1988 Henryk Apostel
  • 1988 Alojzy Łysko
  • 1988 Ryszard Urbanek
  • 1989–1991 Romuald Szukiełowicz
  • 1991–1992 Ryszard Urbanek
  • 1992–1993 Tadeusz Pawłowski
  • 1993–1995 Stanisław Świerk
  • 1995–1996 Romuald Szukiełowicz
  • 1996 Waldemar Prusik
  • 1996 Jan Caliński
  • 1996–1997 Wiesław Wojno
  • 1997 Jerzy Kasalik
  • 1997 Jan Caliński
  • 1998 Edward Żugaj
  • 1998 Aleksander Papiewski
  • 1998 Grzegorz Kowalski
  • 1998–1999 Wojciech Łazarek
  • 1999–2000 Jan Caliński
  • 2000–2001 Władysław Łach
  • 2001 Janusz Wójcik
  • 2001 Marian Putyra
  • 2001–2002 Petr Němec
  • 2002–2003 Marian Putyra
  • 2004–2006 Ryszard Tarasiewicz
  • 2006–2007 Jan Żurek
  • 2007–2010 Ryszard Tarasiewicz
  • 2010–2012 Orest Lenczyk
  • 2012–2014 Stanislav Levý
  • 2014–2015 Tadeusz Pawłowski
  • 2015–2016 Romuald Szukiełowicz
  • 2016 Mariusz Rumak
  • 2017–2018 Jan Urban
  • 2018 Tadeusz Pawłowski
  • seit 2019 Vítězslav Lavička

Bekannte ehemalige Spieler

Basketballabteilung

Die 1. Basketballmannschaft des WKS Śląsk Wrocław (vorherige Namen: ASCO Śląsk Wrocław, Bergson Śląsk Wrocław, Era Śląsk Wrocław, Deichman Śląsk Wrocław, Idea Śląsk Wrocław, Zepter Śląsk Wrocław, Śląsk Wrocław, PCS Śląsk Wrocław) spielt in der Polska Liga Koszykówki. Śląsk Wrocław ist polnischer Basketball-Rekordmeister.

Erfolge

  • Polnischer Meister: 1965, 1970, 1977, 1979, 1980, 1981, 1987, 1991, 1992, 1993, 1994, 1996, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2022
  • Polnischer Basketballpokal: 1957, 1959, 1972, 1973, 1977, 1980, 1989, 1990, 1992, 1997, 2004, 2005, 2014
  • Polnischer Basketballsuperpokal: 1999, 2000

Handballabteilung

WKS Śląsk Wrocław spielt in der I liga polska w piłce ręcznej mężczyzn, Polens zweithöchster Spielklasse unterhalb der PGNiG Superliga Mężczyzn. Mit 15 gewonnenen Meisterschaften und sieben Pokalsiegen war er lange Zeit der erfolgreichste polnische Klub auf nationaler Ebene und seit seinem fünften Titelgewinn 1965 bis 2018 polnischer Rekordmeister. Erst 2019 wurde Wrocław vom finanzkräftigen neuen Serienmeister Vive Kielce überholt. Zwischen 1957 und 2004 landete die Śląsk-Mannschaft 35-mal auf einem der ersten drei Plätze in der polnischen Meisterschaft. Die Glanzzeit des Vereins waren die 1970er-Jahre, in denen er, unter anderem mit dem späteren Göppinger Bundesligaspieler Jerzy Klempel, siebenmal nacheinander Meister wurde. 1978 erreichte die Mannschaft als erstes polnisches Team das Endspiel im Europapokal der Landesmeister, unterlag dort jedoch dem SC Magdeburg mit 22:28 (10:18). Mit den beiden Finalteilnahmen von Wybrzeże Gdańsk 1986 und 1987 im selben Wettbewerb stellte dies den größten Erfolg des polnischen Vereinshandballs dar und wurde erst 2016 von Kielces Champions-League-Sieg übertroffen. Im Jahr 2009 stieg der Verein nach längerer Abwesenheit unter dem Namen AS-BAU Śląsk Wrocław wieder in die höchste Spielklasse – damals noch unter dem Namen Ekstraklasa – auf, 2016 musste er als Tabellenletzter wieder in die Zweitklassigkeit zurück.

Erfolge

  • Polnischer Meister: 1958, 1961, 1962, 1963, 1965, 1967, 1972, 1973, 1974, 1975, 1976, 1977, 1978, 1982, 1997
  • Polnischer Pokalsieger: 1959, 1965, 1969, 1976, 1981, 1982, 1989
  • Europapokal-Finalist: 1978
Commons: Śląsk Wrocław – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Slasknet.com: Historia, abgerufen am 19. September 2013
  2. Śląsk Wrocław i Lechia Gdańsk zerwały zgodę kibicowską z Wisłą Kraków (pl.)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.