Europapokal der Pokalsieger
Cup der Cupsieger
Vorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Logoformat
AbkürzungPokal der Pokalsieger,
Cupsieger-Cup
VerbandUEFA
Erstaustragung1960/61
Mannschaften49 (bei letzter Austragung)
RekordsiegerSpanien FC Barcelona (4 Siege)
RekordspielerNiederlande Ed de Goey (44)
RekordtorschützeNiederlande Rob Rensenbrink (25)
WebsiteUEFA-Archiv (engl.)
SaisonSieger des
Europapokal der Pokalsieger
1960/61  AC Florenz
1961/62  Atlético Madrid
1962/63  Tottenham Hotspur
1963/64  Sporting Lissabon
1964/65  West Ham United
1965/66  Borussia Dortmund
1966/67  FC Bayern München
1967/68  AC Mailand
1968/69  ŠK Slovan Bratislava
1969/70  Manchester City
1970/71  FC Chelsea
1971/72  Glasgow Rangers
1972/73  AC Mailand (2)
1973/74  1. FC Magdeburg
1974/75  Dynamo Kiew
1975/76  RSC Anderlecht
1976/77  Hamburger SV
1977/78  RSC Anderlecht (2)
1978/79  FC Barcelona
1979/80  FC Valencia
1980/81  Dinamo Tiflis
1981/82  FC Barcelona (2)
1982/83  FC Aberdeen
1983/84  Juventus Turin
1984/85  FC Everton
1985/86  Dynamo Kiew (2)
1986/87  Ajax Amsterdam
1987/88  KV Mechelen
1988/89  FC Barcelona (3)
1989/90  Sampdoria Genua
1990/91  Manchester United
1991/92  Werder Bremen
1992/93  AC Parma
1993/94  FC Arsenal
1994/95  Real Saragossa
1995/96  Paris Saint-Germain
1996/97  FC Barcelona (4)
1997/98  FC Chelsea (2)
1998/99  Lazio Rom

Der Europapokal der Pokalsieger (in Österreich und in der Schweiz auch als Cup der Cupsieger bekannt) war ein von der UEFA organisierter europäischer Wettbewerb für Fußballvereine, der zwischen 1960 und 1999 ausgetragen wurde. Der Wettbewerb, bei dem die Pokalsieger der europäischen Länder im K.-o.-System in Hin- und Rückspielen den Gewinner ermittelten, wurde 1960/61 erstmals ausgetragen und war ursprünglich nach dem Europapokal der Landesmeister (seit 1992 UEFA Champions League) der zweithöchste europäische Fußballpokal, noch vor dem 1971 eingeführten UEFA-Cup. Ab der Saison 1971/72 qualifizierte sich der Titelträger für den UEFA Super Cup. Da der Wettbewerb vor allem in den 1990er Jahren deutlich an Renommee verloren hatte, wurde der Europapokal der Pokalsieger im Zuge der Reformierung des Europapokals der Landesmeister und des UEFA-Cups ab der Saison 1999/2000 abgeschafft und mit dem UEFA-Cup zusammengelegt. Die nationalen Pokalsieger qualifizieren sich nun für den UEFA-Cup bzw. seit der Saison 2009/10 für die UEFA Europa League, seit der Saison 2021/22 teilweise auch für die UEFA Europa Conference League. Allerdings sind seit Einführung der Gruppenphase in der Europa League zur Saison 2004/05 nur die Pokalsieger einiger Verbände automatisch für die Endrunde qualifiziert.

Rekordsieger ist mit vier Titeln der FC Barcelona. Deutsche Titelgewinner sind Borussia Dortmund, FC Bayern München, 1. FC Magdeburg, Hamburger SV, Werder Bremen.

Geschichte

Der Präsident des SC Wacker Wien, Alfred Frey, der zu diesem Zeitpunkt auch die Stellung des ÖFB-Vizepräsidenten einnahm, machte am 18. März 1956 der UEFA erstmals bei einer Sitzung den Vorschlag, einen solchen Wettbewerb auszutragen. Da er auf starke Gegenwehr stieß, entschied er gemeinsam mit dem ÖFB und dem Mitropapokalkomitee diesen Wettbewerb selbst auszutragen. So kam es am 13. Februar 1960 zur Geburtsstunde des Europapokals der Pokalsieger, bereits nach einer Saison wurde das Turnier von der UEFA übernommen und auch die erste Saison mit dem Sieger AC Florenz als offiziell anerkannt.

Teilnehmer

Teilnehmer waren neben dem Titelverteidiger die jeweiligen nationalen Pokalsieger Europas der Vorsaison. Für die Bundesrepublik Deutschland waren dies regelmäßig die Sieger des DFB-Pokals, für die DDR die FDGB-Pokal-Sieger, für Österreich die Gewinner des ÖFB-Cups und für die Schweiz die Sieger des Schweizer Cups. Wenn ein nationaler Pokalsieger sich für den Europapokal der Landesmeister (ab 1991/92 UEFA Champions League) qualifizieren konnte, nahm der unterlegene Pokalfinalist den Platz im Europapokal der Pokalsieger ein.

Niemals gelang es einem Pokalgewinner, den Titel zu verteidigen. Mit der AC Florenz (1962), Atlético Madrid (1963), der AC Mailand (1974), dem RSC Anderlecht (1977), Ajax Amsterdam (1988), der AC Parma (1994), FC Arsenal (1995) und Paris Saint-Germain (1997) standen zumindest acht Vereine im Jahr nach ihrem Titelgewinn erneut im Finale.

Mit dem AC Florenz (1961), den Glasgow Rangers (1972), dem RSC Anderlecht (1978) und dem FC Barcelona (1997) gewann viermal der unterlegene Pokalfinalist des jeweiligen nationalen Verbandes den Wettbewerb, da der eigentliche Pokalsieger als Meister am Europapokal der Landesmeister teilgenommen hatte.

Deutsche Vereine gewannen den Pokal fünfmal. Erster deutscher Titelträger war Borussia Dortmund 1966. Damit war Borussia Dortmund auch der erste deutsche Verein, der einen europäischen Titel errang. Die anderen deutschen Gewinner waren FC Bayern München (1967), 1. FC Magdeburg (1974, damit einziger EP-Sieger der DDR), Hamburger SV (1977) und Werder Bremen (1992). Weitere deutsche Finalisten waren TSV 1860 München (1965), Hamburger SV (1968), Fortuna Düsseldorf (1979), FC Carl Zeiss Jena (1981), 1. FC Lokomotive Leipzig (1987, beide DDR) und der VfB Stuttgart (1998). Obwohl Österreich dreimal einen Finalisten (FK Austria Wien 1978 bzw. SK Rapid Wien 1985 und 1996) stellte, konnte von einem österreichischen Vertreter nie ein Titel errungen werden.

Deutscher Rekordteilnehmer ist der 1. FC Magdeburg, der für den DFV der DDR siebenmal im Wettbewerb vertreten war und dabei 36 Spiele absolvierte. Auf die meisten EC-Einsätze aller deutschen Mannschaften kann der FC Bayern München verweisen, der bei fünf Starts insgesamt 39 Partien bestritt.

Die einzige deutsch-deutsche Begegnung gab es in der 1. Runde der Saison 1992/92 als Titelverteidiger Werder Bremen auf den DFB-Pokalsieger Hannover 96 traf und sich mit 4:3 nach Hin- und Rückspiel durchsetzte.

Trophäe

Insgesamt gab es vier verschiedene Trophäen, welche allesamt Eigentum der UEFA sind und nicht Eigentum eines Vereins werden konnten. Die erste Trophäe wurde nur in der ersten Saison 1960/61 vergeben. Die zweite Trophäe unterschied sich im Aussehen wesentlich von den Nachfolgeversionen. Die dritte und vierte Version unterschieden sich lediglich in der Art des Sockels. Die dritte Variante (mit einem runden Holzsockel) wurde in den 1990ern verliehen, jedoch nicht 1993. Hier wurde zum einzigen Mal die vierte und letzte Variante (die im Gegensatz zur dritten Variante einen Metallsockel hatte) an den AC Parma verliehen. In der letztmals ausgetragenen Saison 1998/99 wurde wiederum die dritte Pokalvariante verliehen.

Statistik

Ranglisten

In der Geschichte des Europapokals der Pokalsieger errangen 31 verschiedene Vereine den Titel. Der erfolgreichste Verein des Wettbewerbs ist der FC Barcelona mit vier Erfolgen und zwei weiteren Finalteilnahmen. Auf Rang zwei folgen mit dem RSC Anderlecht, der AC Mailand, dem FC Chelsea und Dynamo Kiew vier weitere Vereine mit je zwei Titeln und danach 27 Vereine mit je einem Sieg. Anderlecht ist die einzige Mannschaft, die dreimal nacheinander das Finale erreicht hat und neben Sampdoria Genua die einzige Mannschaft, die nach einer Finalniederlage im folgenden Jahr den Titel gewinnen konnte. London stellt mit dem FC Chelsea (2 Siege), dem FC Arsenal, West Ham United und Tottenham Hotspur die meisten Titelträger aller Städte.

Betrachtet man eine Länderwertung so konnten Vereine aus zwölf Ländern den Wettbewerb gewinnen. Die Klubs aus England führen mit insgesamt acht Erfolgen diese Wertung an, dicht gefolgt von den italienischen und spanischen Klubs mit insgesamt je sieben Titeln gemeinsam auf Rang zwei. Auf dem vierten Rang liegt Deutschland mit vier Erfolgen seiner Klubs. Der einzige Europapokalsieg für einen Klub aus der DDR überhaupt gelang 1974 in diesem Wettbewerb dem 1. FC Magdeburg mit einem 2:0-Finalsieg über die AC Mailand. Deutschland stellte in den Jahren 1965 bis 1968 als einziger Verband viermal nacheinander einen Finalisten.

Die meisten Tore in Endspielen erzielten Kurt Hamrin und Rob Rensenbrink, die in drei (1961, 1962 und 1968) bzw. zwei Endspielen (1976 und 1978) je insgesamt vier Treffer erzielen konnten. Hamrin gelang dies für zwei verschiedene Vereine (AC Florenz und AC Mailand). Ebenfalls für zwei Vereine erfolgreich war Hans Krankl, der 1979 für den FC Barcelona und 1985 für SK Rapid Wien je ein Tor erzielen konnte.

nach Vereinen
RangVereinTitelFinalt.
1 FC Barcelona46
2 RSC Anderlecht24
3   AC Mailand23
4 FC Chelsea22
  Dynamo Kiew22
6 Atlético Madrid13
FC Arsenal13
Glasgow Rangers13
8 AC Florenz12
West Ham United12
Hamburger SV12
Ajax Amsterdam12
Sampdoria Genua12
AC Parma12
Paris Saint-Germain12
15   Tottenham Hotspur11
Borussia Dortmund11
FC Bayern München11
ŠK Slovan Bratislava11
Manchester City11
  1. FC Magdeburg11
FC Valencia11
Dinamo Tiflis11
FC Aberdeen11
  Juventus Turin11
FC Everton11
KV Mechelen11
Manchester United11
  Werder Bremen11
Real Saragossa11
Lazio Rom11
nach Ländern
RangLandSiege
1  England8
2  Italien7
Spanien7
4  Deutschland4
5  Belgien3
 Sowjetunion3
7  Schottland2
8  Portugal1
 Tschechoslowakei1
 DDR1
 Niederlande1
 Frankreich1

Rekorde

Rekordspieler
RangSpielerSpiele
1  Ed de Goey44
2  Arie Haan38
3  Rob Rensenbrink36
4  Gianluca Vialli35
5  Hans Krankl33
6  Arnold Mühren32
 Michel Preud’homme32
8  François Van der Elst30
 Wolfgang Seguin30
10  Hugo Broos29
11  Christo Stoitschkow28
12  Gianfranco Zola27
 Manfred Zapf27
14  Gianni Rivera26
15  John Bosman25
 Sepp Maier25
 Gerd Müller25
Rekordspieler
RangSpielerSpiele
18  Migueli24
 Gianluca Pagliuca24
 John Toshack24
21  Franz Beckenbauer23
 Roger Claessen23
 Kurt Hamrin23
 Jorge Alberto Mendonça23
25  Jürgen Pommerenke22
26  Danny Blind21
 Martin Hoffmann21
 Tore André Flo21
 Carles Rexach21
 Andoni Zubizarreta21
31  Paul Breitner20
 Ray Clemence20
 Alain Roche20
Rekordtorschützen
RangSpielerTore
1  Rob Rensenbrink25
2  Gerd Müller20
3  Gianluca Vialli19
4  François Van der Elst18
5  Roger Claessen17
 Hans Krankl17
7  Jorge Alberto Mendonça16
8  Kurt Hamrin15
 Włodzimierz Lubański15
 Alon Mizrahi15
 Christo Stoitschkow15
12  Klaus Allofs14
 Lothar Emmerich14
 Dimitar Milanow14
 Peter Osgood14

Höchste Siege

RundeSaisonSiegerErgebnisVerlierer
Vorrunde / Quali.1964/65Sparta Prag10:0Anorthosis Famagusta
1. Runde1963/64Sporting Lissabon16:1APOEL Nikosia
2. Runde *1961/62SC Motor Jena7:0CS Alliance Dudelange
1993/94FC Arsenal7:0Standard Lüttich
Viertelfinale1960/61Glasgow Rangers8:0Borussia Mönchengladbach
Halbfinale1969/70Manchester City5:1FC Schalke 04
1982/83FC Aberdeen5:1KSV THOR Waterschei
Endspiel1962/63Tottenham Hotspur5:1Atlético Madrid
* 1961/62 – 1962/63, 1966/67 – 1998/99

Die erfolgreichsten Trainer

Vier Trainer konnten den Wettbewerb zweimal gewinnen, zwei davon mit verschiedenen Vereinen. Nereo Rocco mit der AC Mailand (1968 und 1973), Walerij Lobanowskyj mit Dynamo Kiew (1975 und 1986), Alex Ferguson mit dem FC Aberdeen und Manchester United (1983 und 1991) und Johan Cruyff mit Ajax Amsterdam und dem FC Barcelona (1987 und 1989).

Varia

Für den Europapokal der Pokalsieger wird pro Saison jeweils der gesamte Wettbewerb betrachtet.

Saison Klubs Spiele Zuschauer
1960/611018583,22511.45928.414
1961/6223441713,89
1962/6325481593,31
1963/6429622023,261.246.38320.103
1964/6530611652,70
1965/6631591883,19
1966/6732611702,79
1967/6832642003,13
1968/6932511563,06
1969/7033641742,72
1970/7134672073,09
1971/7234651922,95
1972/7332611742,85
1973/7432611692,77
1974/7532591803,05
1975/7632611923,15
1976/7733631943,08
1977/7833631832,90
1978/7931591602,71
1979/8034631852,94
1980/8134651762,71
1981/8233631772,811.718.80027.283
1982/8334651983,051.497.58523.040
1983/8433631993,161.499.72223.805
1984/8532611632,731.174.96419.262
1985/8631591913,241.423.93024.134
1986/8732611722,821.174.66719.257
1987/8833631312,08957.27315.195
1988/8933631522,41917.26914.560
1989/9033631652,621.006.43215.975
1990/9133631602,541.112.48417.658
1991/9234651662,551.049.88416.152
1992/9336691832,65949.70513.764
1993/9443832372,861.232.56215.031
1994/9544852613,072.196.49214.076
1995/9648932542,731.285.21413.820
1996/9749952522,651.346.29514.172
1997/9847912733,00826.9449.087
1998/9949952662,80998.39610.509
Jeweilige Rekordmarke

Siehe auch

Commons: Europapokal der Pokalsieger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.