Europapokal der Pokalsieger 1960/61
PokalsiegerItalien AC Florenz (1. Titel)
Beginn31. Juli 1960
Finale27. Mai 1961
FinalstadionComunale, Florenz
Mannschaften10
Spiele18
Tore58   3,22 pro Spiel)
Torschützenkönig Schweden Kurt Hamrin (6)

Der Europapokal der Pokalsieger 1960/61 war die erste Ausspielung des Wettbewerbs für europäischer Fußball-Pokalsieger. Diese hatte noch inoffiziellen Charakter, da sie noch nicht von der UEFA organisiert wurde, sondern von einem Komitee, das aus Funktionären der teilnehmenden Vereine bestand. Die Finalspiele fanden am 17. und 27. Mai 1961 zwischen dem AC Florenz und den Glasgow Rangers statt. Florenz gewann durch ein 2:0 in Glasgow und einen 2:1-Heimsieg mit 4:1 in der Addition die erste Austragung. Torschützenkönig wurde Kurt Hamrin mit sechs Treffern, der bei den siegreichen Italienern unter Vertrag stand.

Lediglich 10 Klubmannschaften nahmen teil, darunter 6 amtierende Pokalsieger, 2 Pokalfinalisten und 2 Vizemeister. Der tschechoslowakische Vertreter Spartak ZJŠ Brno stand zu diesem Zeitpunkt erst im Finale des nationalen Pokalwettbewerbs, Italien sandte mit dem AC Florenz den Pokalfinalisten, da Juventus Turin als italienischer Double-Gewinner bereits für den Europapokal der Landesmeister 1960/61 qualifiziert war. In Ungarn gab es zu diesem Zeitpunkt keinen nationalen Pokalwettbewerb, Teilnehmer Ferencváros Budapest war Vizemeister. Der Fußballverband der DDR entsandte statt des Pokalsiegers Dynamo Berlin den Vizemeister der Saison 1959 ASK Vorwärts Berlin, weil dieser als geeigneterer Vertreter der DDR angesehen wurde.

Aus Westdeutschland waren der DFB-Pokalsieger Borussia Mönchengladbach, aus Österreich der ÖFB-Cupsieger FK Austria Wien und aus der Schweiz Pokalsieger FC Luzern am Start.

Modus

Die Teilnehmer spielten im reinen Pokalmodus mit Hin- und Rückspielen (einschließlich Finale) den Sieger aus. Bei Torgleichstand nach Verlängerung im Rückspiel wäre es zu einem Entscheidungsspiel auf neutralem Platz gekommen, da ein Elfmeterschießen noch nicht vorgesehen war. Die Auswärtstorregel galt ebenfalls noch nicht.

1. Runde

Die Hinspiele fanden am 31. Juli und 28. September, die Rückspiele am 11. August und 12. Oktober 1960 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
ASK Vorwärts Berlin  Deutschland Demokratische Republik 1949 2:3 Tschechoslowakei Spartak Brno ZJŠ 2:1 0:2
Glasgow Rangers  Schottland 5:4 Ungarn 1957 Ferencváros Budapest 4:2 1:2

Viertelfinale

Die Hinspiele fanden vom 28. September bis zum 23. November, die Rückspiele vom 26. Oktober bis zum 28. Dezember 1960 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
Spartak Brno ZJŠ  Tschechoslowakei 0:2 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Dinamo Zagreb 0:0 0:2
FK Austria Wien  Osterreich 2:5 England Wolverhampton Wanderers 2:0 0:5
Borussia Mönchengladbach  Deutschland Bundesrepublik 00:11 Schottland Glasgow Rangers 0:3 0:8
FC Luzern  Schweiz 2:9 Italien AC Florenz 0:3 2:6

Halbfinale

Die Hinspiele fanden am 22./29. März, die Rückspiele am 12./19. April 1961 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
AC Florenz  Italien 4:2 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Dinamo Zagreb 3:0 1:2
Glasgow Rangers  Schottland 3:1 England Wolverhampton Wanderers 2:0 1:1

Finale

Hinspiel

Glasgow Rangers AC Florenz
17. Mai 1961 in Glasgow (Ibrox Park)
Ergebnis: 0:2 (0:1)
Zuschauer: 80.000
Schiedsrichter: Carl Erich Steiner (Osterreich Österreich)


Billy RitchieBobby Shearer, Eric Caldow (C)Harold Davis, Bill Paterson, Jim Baxter – Davie Wilson, Ian McMillan, Alex Scott, Ralph Brand, Robert Hume
Cheftrainer: Scott Symon
Enrico AlbertosiEnzo Robotti, Sergio Castelletti – Piero Gonfiantini, Alberto Orzan (C), Claudio Rimbaldo – Kurt Hamrin, Dante Micheli, Dino da Costa, Luigi Milan, Gianfranco Petris
Cheftrainer: Nándor Hidegkuti (Ungarn 1957 Ungarn)
0:1 Luigi Milan (12.)
0:2 Luigi Milan (88.)

Rückspiel

AC Florenz Glasgow Rangers
27. Mai 1961 in Florenz (Comunale)
Ergebnis: 2:1 (1:0)
Zuschauer: 27.000
Schiedsrichter: Vilmos Hernádi (Ungarn 1957 Ungarn)


Enrico AlbertosiEnzo Robotti, Sergio Castelletti – Piero Gonfiantini, Alberto Orzan (C), Claudio Rimbaldo – Kurt Hamrin, Dante Micheli, Dino da Costa, Luigi Milan, Gianfranco Petris
Cheftrainer: Nándor Hidegkuti (Ungarn 1957 Ungarn)
Billy RitchieBobby Shearer, Eric Caldow (C)Harold Davis, Bill Paterson, Jim BaxterAlex Scott, Ian McMillan, Jimmy Millar, Ralph Brand, Davie Wilson
Cheftrainer: Scott Symon
1:0 Luigi Milan (12.)

2:1 Kurt Hamrin (86.)

1:1 Alex Scott (60.)

Beste Torschützen

RangSpielerKlubTore
1  Kurt HamrinAC Florenz6
2  Jimmy MillarGlasgow Rangers5
 Ralph BrandGlasgow Rangers5
4  AntoninhoAC Florenz4
 Luigi MilanAC Florenz4
 Alex ScottGlasgow Rangers4
7  Peter BroadbentWolverhampton Wanderers3

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Jörn Luther, Frank Willmann: Der Meisterclub. Das Neue Berlin, 2004, ISBN 3-360-01227-5, S. 28.
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