Film
Originaltitel So weit die Füße tragen
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch, Russisch
Erscheinungsjahr 2001
Länge 158 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Hardy Martins
Drehbuch Bernd Schwamm,
Bastian Clevé,
Hardy Martins
Produktion Jimmy C. Gerum,
Bastian Clevé
Musik Eduard Nikolajewitsch Artemjew
Kamera Pawel Lebeschew
Schnitt Andreas Marschall
Besetzung

So weit die Füße tragen ist ein deutscher Spielfilm. Er entstand 2001 unter der Regie von Hardy Martins und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Josef Martin Bauer.

Ebenfalls auf der Romanvorlage beruhte der 1959 entstandene Fernsehmehrteiler So weit die Füße tragen von Fritz Umgelter.

Handlung

1944, während des Zweiten Weltkriegs, steigt der Oberleutnant Clemens Forell in einen Zug, um an der Front in der Sowjetunion zu kämpfen. Er verabschiedet sich von seiner Frau Kathrin und seiner Tochter in der Hoffnung, zu Weihnachten wieder zuhause zu sein. Aber als sowjetischer Kriegsgefangener wird Forell zu 25 Jahren Zwangsarbeit in einem ostsibirischen Bleibergwerk am Kap Deschnjow verurteilt. Nach einem ersten Fluchtversuch wird er von seinen Kameraden in einem Spießrutenlauf halbtot geprügelt, weil diese für seinen Fluchtversuch mit Nahrungsentzug bestraft worden sind.

Forell lernt den deutschen Arzt Heinz Stauffer kennen, der sich selbst für eine Flucht vorbereitet, aber weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. So vermacht Dr. Stauffer Forell seine Ausrüstung und informiert ihn über einen möglichen Fluchtweg. Als der sowjetische Kommandant Kamenew Forells zweite Flucht bemerkt, findet er Stauffer tot in seinem Zimmer. Kamenew verfolgt Forell durch die Sowjetunion, doch dieser kann mehrfach entwischen. Als Forell sich mit Hilfe des armenischen Juden Igor, den er in Kasalinsk kennenlernt, einen Pass beschaffen kann und über die Grenzbrücke geht, kommt es zum Zusammentreffen von Forell und Kamenew auf „Westernart“. Kamenew lässt Forell mit den Worten „Ich hab’ dich besiegt!“ passieren.

In Teheran wird Forell im Dezember 1952 unter dem Verdacht, ein sowjetischer Spion zu sein, inhaftiert, doch sein Onkel Erich Baudrexel, der seit mehreren Jahren in der Türkei arbeitet, kann ihn identifizieren. Schließlich kommt Forell am Heiligabend nach Hause zu seiner Familie.

Hintergrund

Während sich Fritz Umgelters Fernsehmehrteiler von 1959 weitgehend an die Buchvorlage hält, weicht die Verfilmung von Hardy Martins deutlich davon ab. So betont die Neuverfilmung das Verhältnis zum sowjetischen Offizier Oberleutnant Kamenew, der Forell nachjagt. Diese Figur kommt weder im Roman noch in der Umgelter-Verfilmung vor. Da der Film zum großen Teil in Russland spielt, ließ der Regisseur in weiten Teilen des Films russische Schauspieler agieren, die auch Russisch sprachen. Der Film erhielt beim Filmfest in Mailand im Jahr 2002 einen Preis für das beste Produktionsdesign.

Kritiken

„Ex-Stuntman Hardy Martins bietet nach seinem leider vom Publikum nicht gewürdigten und deshalb an den Kinokassen misslungenen Kino-Debüt Cascadeur nun ein packendes Remake des legendären TV-Mehrteilers von Fritz Umgelter aus dem Jahr 1958. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Tatsachenroman von Josef Martin Bauer. Ebenso abenteuerlich wie die Geschichte gestalteten sich die Dreharbeiten an Originalschauplätzen. Auch hier mussten die Beteiligten oft an ihre Grenzen gehen. Das Ergebnis: spannende, aufwändig inszenierte Unterhaltung vor grandioser Naturkulisse!“

„Weniger am politischen Hintergrund als am Abenteuer-Potenzial der Geschichte interessiert, überzeugt der Film trotz einiger erzählerischer Redundanzen vor allem durch die großartigen Bilder und einen ausgesprochen präsent agierenden Hauptdarsteller.“

Siehe auch

Literatur

  • Josef Martin Bauer: So weit die Füße tragen. Roman. Ein Leben, eine Liebe, ein Weg. Ein Klassiker der Abenteuerliteratur – neu verfilmt fürs Kino. Vollständige Taschenbuchausgabe, Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2002, ISBN 3-404-14666-2.

Einzelnachweise

  1. So weit die Füße tragen. In: prisma. Abgerufen am 12. September 2017.
  2. So weit die Füße tragen. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 12. September 2017.
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