Soleil Royal
Modell der Soleil Royal
Schiffsdaten
Flagge Frankreich Frankreich
Schiffstyp Linienschiff (Dreidecker)
Klasse Einzelschiff
Bauwerft Arsenal de Brest
Kiellegung Dezember 1668
Stapellauf 13. Dezember 1669
Indienststellung August 1670
Verbleib Im Juni 1692 verbrannt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge Geschützdeck: 53,27 m (Lüa)
Breite 14,46 m
Tiefgang max. 7,63 m
Vermessung 2500
 
Besatzung 859–909 Mann
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff
Anzahl Masten 3
Bewaffnung

106 Kanonen

  • 16 × 36-Pfünder
  • 14 × 24-Pfünder
  • 30 × 18-Pfünder
  • 26 × 8-Pfünder
  • 16 × 6-Pfünder
  • 04 × 4-Pfünder

Die Soleil Royal (französisch Königliche Sonne) war ein 106-Kanonen-Linienschiff (Dreidecker) der französischen Marine, das von 1670 bis 1692 in Dienst stand.

Geschichte

Bau

Das Schiff wurde von dem Marinearchitekten Laurent Hubac entworfen und im Dezember 1668 im Marinearsenal von Brest auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 13. Dezember 1669 und die Fertigstellung, des zu Ehren von Ludwig XIV. Soleil Royal genannt Schiffes im August 1670.

Einsatzgeschichte

Sie war Flaggschiff der französischen Flotte du Ponant und von Admiral de Tourville. Am 12. Mai 1692 führte die Soleil Royal eine Flotte von 45 Schiffen an, die Kurs auf Barfleur nahm. Am 29. Mai trafen jene Schiffe auf die vereinigten Flotten der Engländer und Niederländer mit insgesamt 97 Schiffen. Nach einem zwölfstündigen Gefecht ergriffen die vereinigten Flotten mit großen Verlusten die Flucht. Von der Schlacht beschädigt wurden drei französische Schiffe, unter ihnen die Soleil Royal, für Reparaturarbeiten auf den Strand von Cherbourg gezogen. Am 2. und 3. Juni 1692 wurden die wehrlosen Schiffe von den Engländern und Niederländern in Brand gesetzt und zerstört.

Technische Beschreibung

Die Soleil Royal war als Batterieschiff mit drei durchgehenden Geschützdecks konzipiert und hatte eine Länge von 53,27 Metern (Geschützdeck), eine Breite von 14,46 Metern und einen Tiefgang von 7,63 Metern bei einer Verdrängung von 2.400/2.500 Tonnen. Sie war ein Rahsegler mit drei Masten (Fockmast, Großmast und Kreuzmast). Auf der Spitze des Bugspriets war zudem noch eine Mars und ein weiterer kleiner Mast, der Sprietmast angebracht, an dem ebenfalls noch ein kleines Rahsegel gesetzt werden konnte. Der Rumpf schloss im Heckbereich mit einem Heckspiegel, in den Galerien integriert waren, die in die seitlich angebrachten Seitengalerien mündeten. Die Besatzung hatte eine Stärke von 859 bis 909 Mann. Die Bewaffnung der Klasse bestand bei Indienststellung aus 104 Kanonen, die sich aber im Laufe ihrer Dienstzeit in Anzahl und Kaliber veränderte.

Unteres
Batteriedeck
Mittleres
Batteriedeck
Oberes
Batteriedeck
Backdeck Achterdeck Kanonen
(Geschossgewicht)
Design 16 × 36-Pfünder
14 × 24-Pfünder
30 × 18-Pfünder 26 × 8-Pfünder 6 × 6-Pfünder 10 × 6-Pfünder
4 × 4-Pfünder
106 Kanonen
(434 kg)
1690 8 × 48-Pfünder
20 × 36-Pfünder
30 × 18-Pfünder 30 × 12-Pfünder 6 × 6-Pfünder 14 × 6-Pfünder
4 × 4-Pfünder
110 Kanonen
(518 kg)
1692 28 × 36-Pfünder 30 × 18-Pfünder 30 × 12-Pfünder 12 × 6-Pfünder
4 × 4-Pfünder
104 Kanonen
(488,5 kg)

Literatur

  • Bernd Monath: Versailles der Meere: Die barocken Segelschiffe Ludwigs XIV. im Kontext ihrer Zeit. Frank & Timme, 2016.
  • Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786: Design, Construction, Careers and Fates. Seaforth Publishing, Barnsley 2017, ISBN 978-1-4738-9351-1 (englisch).
Commons: Soleil Royal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786., S. 60.
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