Prinzessin Sophie Friederike Dorothea Henriette von Thurn und Taxis (* 20. Juli 1758 in Regensburg; † 31. Mai 1800) war eine deutsche Adlige aus dem Hause Thurn und Taxis.

Leben

Ihre Eltern waren der Fürst Karl Anselm von Thurn und Taxis und dessen Ehefrau, seine Cousine Auguste von Württemberg. Sie heiratete am 31. Dezember 1775 in Regensburg den polnisch-litauischen Fürsten Hieronim Wincenty Radziwiłł, mit dem sie anschließend überwiegend auf dem Schloss der Familie in Biała Podlaska lebte. Über die Hintergründe der Trauung meldete eine Zeitung:

„Man sagt, der Prinz Carl von Radzivill werde seinem Bruder Hieronymus, so 18 Jahre alt ist, die ansehnliche Ländereyen, die er in Polen hat, und welche jährlich 200 000 Polnische Gulden einbringen, überlassen; dieser werde die Prinzeßinn Sophia, Tochter des Kaiserl. Herrn Principal-Commissarii zu Regensburg, Fürsten von Thurn und Taxis Hochfürstl. Durchlaucht, heyrathen, und zu dem Ende nächstens in Regensburg eintreffen, und nach vollzogener Vermählung mit seiner Gemahlin nach Italien reisen, und von da nach Polen zurückkehren.“

Zu den Höhepunkten der Hochzeitsfeierlichkeiten, die sich über mehrere Tage hinzogen, gehörte eine Aufführung des Singspiels Zemire und Azor in italienischer Übersetzung.

Für großes Aufsehen sorgte ihre Liaison mit dem Komponisten und Pianisten Jan Ladislav Dussek, der seit etwa 1782 Kapellmeister bei Radziwiłłs älterem Bruder, dem Fürsten Karol Stanisław Radziwiłł, auf dem Schloss der Familie in Nieśwież war. Am 17. Januar 1784 floh sie mit Dussek von dort über die preußische Grenze bis nach Tilsit. Karol Stanisław Radziwiłł berichtet darüber am 25. Januar in einem Brief. Von dort reisten sie weiter nach Hamburg, von wo die Fürstin jedoch allein nach Regensburg ging und sich mit ihrem Gatten wieder versöhnte.

In zweiter Ehe heiratete sie um 1795 den Fürsten André Kazanowski, in dritter Ehe um 1797 den Grafen Nikolaus Ostroróg.

Einzelnachweise

  1. Reichs-Post-Reuter, Nr. 200 vom 16. Dezember 1775, S. 3f. (Digitalisat)
  2. Wiener Zeitung, Nr. 4 vom 13. Januar 1776, S. [7] (Digitalisat)
  3. Howard A. Craw, A Biographiy and Thematic Catalog of the Works of J. L. Dussek, Ann Arbor, Michigan, 1964, S. 31–34
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