Spielothek-Cup
Voller Name Casino Merkur-Spielothek-Cup
AbkürzungSpielo-Cup
Erstaustragung1986
Mannschaften4
SpielmodusK.-o.-System
Titelträger SC DHfK Leipzig
Rekordsieger TuS N-Lübbecke (9)
Websitewww.spielocup.deVorlage:InfoboxHandballwettbwerb/Wartung/Webseite

Der Spielothek-Cup (auch Spielo-Cup, aktuell Casino Merkur-Spielothek-Cup, früher Merkur-Spielothek-Cup) ist ein seit 1986 jährlich stattfindendes Handball-Einladungsturnier, das an einem Wochenende mit vier teilnehmenden Männermannschaften im Sommer ausgetragen wird. Bisher nahmen 39 Handball-Mannschaften aus elf Nationen teil. Elf Vereine konnten das Turnier bislang gewinnen. Ständige Teilnehmer sind der TuS N-Lübbecke und GWD Minden als Gastgeber. Bei der ersten Auflage fungierte auch der VfL Hameln als weiterer Ausrichter. Der als Siegerpokal überreichte Spielothek-Cup war bis 1998 ein Wanderpokal. Danach ging er in den Besitz der Mannschaft vom TBV Lemgo über, die ihn als erstes Team dreimal gewinnen konnte. Seitdem gibt es jedes Jahr einen neuen Pokal, dessen Aussehen jedoch gleich bleibt. Durch einen 31:30-Sieg gegen die TSV Hannover-Burgdorf im Finale 2021 ist der SC DHfK Leipzig aktueller Titelträger. Der Torschützenkönig erhält ebenfalls einen Pokal, den Stephan Just und Christoffer Rambo als bislang einzige Spieler zweimal gewannen. Namensgeber und Hauptsponsor der Veranstaltung ist die Casino Merkur-Spielothek der Gauselmann-Gruppe.

Austragung / Austragungsmodus

Bei den ersten fünf Auflagen wurde von 1986 bis 1990 im Modus „Jeder gegen Jeden“ gespielt. Die punktbeste der vier teilnehmenden Mannschaften wurde Sieger. Von 1991 bis 1994 sowie von 1996 bis 2011 und seit 2017 wurde und wird das Turnier mit vier Mannschaften im K.-o.-System mit zwei Halbfinalspielen, dem Spiel um Platz drei sowie dem Finale gespielt. 1995 und von 2013 bis 2015 traten sechs Mannschaften in zwei Gruppen mit jeweils drei Teams an. 1995 trugen die jeweiligen Gruppensieger und -zweiten überkreuz die Halbfinals aus und ermittelten so die Finalteilnehmer, während die jeweils Gruppendritten direkt das Spiel um Platz fünf erreichten. Von 2013 bis 2015 erreichten die jeweiligen Gruppensieger direkt das Finale, die Gruppenzweiten das Spiel um den dritten Platz und die Gruppendritten das Spiel um den fünften Platz.

Spieltage waren von 1986 bis 1990 freitags, samstags und sonntags. Von 1991 bis 2015 sowie seit 2020 wird freitags und samstags gespielt. Lediglich in den Jahren 2017 und 2019 wurde samstags und sonntags gespielt. Bei der Auslosung wird seit 1991 darauf geachtet, dass direkte Duelle zwischen den Gastgebern Lübbecke und Minden (siehe: Mühlenkreis-Derby) frühestens am Finaltag möglich sind. Alle Spiele werden aktuell nach Möglichkeit entweder in der Merkur Arena in Lübbecke oder der Kampa-Halle in Minden ausgetragen. Weitere Austragungsorte waren bislang unter anderem Hameln, Blomberg oder Porta Westfalica. Derzeit beträgt die Spielzeit bei allen Spielen 2 × 30 Minuten. Bei unentschiedenem Ausgang nach Ablauf der regulären Spielzeit gibt es eine Verlängerung von 2 × 5 Minuten. Bei Unentschieden nach Ablauf der Verlängerung gibt es ein Siebenmeterwerfen.

Eine Besonderheit stellt das Jahr 1987 dar. Da die ersten fünf Turniere zu Jahresbeginn stattfanden, 1988 aber kein Termin gefunden werden konnte, wurden 1987 sowohl im Januar als auch im Dezember gleich zwei Auflagen ausgetragen. Zur besseren Übersichtlichkeit wurde das im Dezember 1987 ausgespielte Turnier fortan als Spielothek-Cup 1988 bezeichnet. Seit 1991 wird ausschließlich im Sommer gespielt.

Viermal wurde das Turnier ausgesetzt. 2010 wegen des Hallenumbaus der Merkur-Arena in Lübbecke, 2012 sowie 2016 wegen der Olympischen Sommerspiele in London bzw. Rio de Janeiro und 2018 wegen einer Sanierungsmaßnahme an der Merkur-Arena.

Die Turniere im Überblick

JahrSiegerFinal-ErgebnisVize3. Platz4. Platz5. Platz6. PlatzTorschützenkönig
1986 TuS Nettelstedt kein Finale VfL Hameln HSG TuRU Düsseldorf TSV GWD Minden / / Radisav Pavićević (HSG TuRU Düsseldorf) 21/5 Tore
1987 TSV GWD Minden kein Finale VfL Hameln Kolding IF TuS Nettelstedt / / Velibor Nenadić (TSV GWD Minden) 25/10 Tore
1988 TuS Hofweier kein Finale TSV GWD Minden TUSEM Essen TuS Nettelstedt / / Bernd Seehase (TSV GWD Minden) 22/9 Tore
1989 TuS Hofweier kein Finale TSV GWD Minden TuS Nettelstedt HSG TuRU Düsseldorf / / Richard Ratka (HSG TuRU Düsseldorf) 21/11 Tore
1990 ČH Bratislava kein Finale TSV GWD Minden Bányász Tatabánya TuS Nettelstedt / / László Marosi (Bányász Tatabánya) 30/? Tore
1991 VfL Fredenbeck 26:25 (15:14) TSV GWD Minden TuS Nettelstedt SC Leipzig / / Rüdiger Borchardt (TSV GWD Minden) 16/8 Tore
1992 VfL Fredenbeck 27:26 (21:21; 10:11) n.S. SC Magdeburg TSV GWD Minden /
TuS Nettelstedt1
/ / / Oleg Gagin (TuS Nettelstedt) 11/3 Tore2
1993 TuS Nettelstedt 29:26 (12:13) TSV GWD Minden SC Magdeburg VfL Fredenbeck / / Robert Hedin (TSV GWD Minden) 15/4 Tore
1994 TuS Nettelstedt 30:29 (26:26; 11:16) n. V. TBV Lemgo SC Magdeburg TSV GWD Minden / / Marc Baumgartner (TBV Lemgo) 20/7 Tore
1995 TBV Lemgo 33:27 (18:14) TuS Nettelstedt SKA Minsk SG VfL/BHW Hameln TSV GWD Minden TSG Bielefeld Andrej Sinjak (SKA Minsk) 21/5 Tore
1996 TBV Lemgo 34:31 (18:16) TSV GWD Minden TuS Nettelstedt SG VfL/BHW Hameln / / Stéphane Stoecklin (TSV GWD Minden) 19/6 Tore
1997 TuS Nettelstedt 28:27 (14:14) TSV GWD Minden TBV Lemgo US Ivry HB / / Stéphane Joulin (US Ivry HB) 21/7 Tore
1998 TBV Lemgo 35:30 (15:14) TuS Nettelstedt TSV GWD Minden THW Kiel / / Zoran Mikulić (TuS Nettelstedt) 21/2 Tore
1999 TBV Lemgo 24:21 (10:9) TSV GWD Minden SG Flensburg-Handewitt TuS Nettelstedt / / Lars Christiansen (SG Flensburg-Handewitt) 15/7 Tore
2000 TSV GWD Minden 29:22 (17:8) TuS Nettelstedt SG VfL/BHW Hameln HSG Nordhorn / / Nedeljko Jovanović (SG VfL/BHW Hameln) ?/? Tore
2001 TBV Lemgo 30:25 (17:13) Team Helsinge TSV GWD Minden TuS N-Lübbecke / / Harald Johnsen (TuS N-Lübbecke) 15/7 Tore
2002 TSV GWD Minden 24:23 (12:10) TuS N-Lübbecke HSG Nordhorn HSV Hamburg / / Jan Filip (HSG Nordhorn) 20/4 Tore
2003 HSG Nordhorn 38:30 (15:11) TuS N-Lübbecke TSV GWD Minden Stralsunder HV / / Lars Rasmussen (TSV GWD Minden) 16/9 Tore
2004 VfL Gummersbach 35:28 (21:13) TuS N-Lübbecke GWD Minden-Hannover Grasshopper Club Zürich / / Michael Spatz (VfL Gummersbach) 17/2 Tore
2005 TuS N-Lübbecke 30:20 (15:8) GWD Minden-Hannover HSG Düsseldorf TuS Spenge / / Stephan Just (GWD Minden-Hannover) 14/3 Tore2
2006 TuS N-Lübbecke 31:26 (16:13) GWD Minden Eintracht Hildesheim HSG Düsseldorf / / Stephan Just (GWD Minden) 21/4 Tore
2007 Wilhelmshavener HV 27:26 (11:12) GWD Minden TuS N-Lübbecke HSG Düsseldorf / / Christian Köhrmann (Wilhelmshavener HV) 12/6 Tore
2008 GWD Minden 27:26 (14:13) TuS N-Lübbecke Eintracht Hildesheim Ystads IF HF / / Michael Hoffmann (Eintracht Hildesheim) 19/9 Tore
2009 VfL Gummersbach 30:26 (17:12) TuS N-Lübbecke GWD Minden HSG Düsseldorf / / Aljoscha Schmidt (GWD Minden) 21/8 Tore
2011 TuS N-Lübbecke 35:31 (18:12) GWD Minden VfL Gummersbach RK Celje / / Tomasz Tłuczyński (TuS N-Lübbecke) 15/8 Tore
2013 KS Vive Kielce 31:20 (13:8) Dunkerque HBGL Eintracht Hildesheim TV Emsdetten TuS N-Lübbecke GWD Minden Aleksandar Svitlica (GWD Minden) 16/2 Tore
2014 TuS N-Lübbecke 28:24 (15:13) RK Croatia Zagreb IFK Skövde HK Eintracht Hildesheim GWD Minden TV Emsdetten Zlatko Horvat (RK Croatia Zagreb) 19/11 Tore
2015 GWD Minden 33:28 (17:13) TBV Lemgo TuS N-Lübbecke HSG Nordhorn-Lingen TV Emsdetten Eintracht Hildesheim Lothar von Hermanni (Eintracht Hildesheim) 19/12 Tore
2017 TBV Lemgo 30:27 (14:16) TSV Hannover-Burgdorf GWD Minden TuS N-Lübbecke / / Lars Lehnhoff (TSV Hannover-Burgdorf) 13/11 Tore
2019 TuS N-Lübbecke 25:24 (16:10) HSC 2000 Coburg GWD Minden SC DHfK Leipzig / / Christoffer Rambo (GWD Minden) 15/2 Tore
2020 SC DHfK Leipzig 28:26 (15:12) GWD Minden Bergischer HC TuS N-Lübbecke / / Christoffer Rambo (GWD Minden) 13/2 Tore
2021 SC DHfK Leipzig 31:30 (14:17) TSV Hannover-Burgdorf GWD Minden TuS N-Lübbecke / / Jóhan Hansen (TSV Hannover-Burgdorf) 14/5 Tore
1 
1992 gab es einen geteilten dritten Platz zwischen TSV GWD Minden und TuS Nettelstedt
2 
Zbigniew Tłuczyński (VfL Fredenbeck, 1992) und Stian Tønnesen (TuS N-Lübbecke, 2005) hatten die gleiche Treffer-Anzahl wie der Torschützenkönig, allerdings mehr davon per Strafwurf erzielt. Mittels der mehr erzielten Feldtore wird bei Torgleichheit der Sieger dieser Ausschreibung ernannt.

Rangliste

Erfolgreichster Verein ist der TuS N-Lübbecke, der den Pokal insgesamt neunmal gewinnen konnte. Ebenso weist die Mannschaft die häufigsten Finalteilnahmen (16) auf. Als TuS Nettelstedt gewann man auch die erste Austragung 1986. Vier Mannschaften gelang es jede ihrer bisherigen Teilnahmen mit dem Turniersieg abzuschließen: TuS Hofweier (1988 und 1989), ČH Bratislava (1990), Wilhelmshavener HV (2007) sowie KS Vive Kielce (2013). In der folgenden Übersicht sind die Vereine unter dem Vereinsnamen angegeben, wie er zum Zeitpunkt der letzten Teilnahme lautete.

RangVereinTitelVize3. PlatzTotalTeilnahmen
1 TuS N-Lübbecke A 9 8 6 23 32
2 TBV Lemgo 6 2 1 9 9
3 GWD Minden B 5 13 9 27 32
4 VfL Gummersbach 2 - 1 3 3
5 TuS Hofweier 2 - - 2 2
VfL Fredenbeck 2 - - 2 3
SC DHfK Leipzig 2 - - 2 3
8 HSG Nordhorn-Lingen C 1 - 1 2 4
9 ČH Bratislava 1 - - 1 1
Wilhelmshavener HV 1 - - 1 1
KS Vive Kielce 1 - - 1 1
12 SG VfL/BHW Hameln D - 2 1 3 5
13 TSV Hannover-Burgdorf - 2 - 2 2
14 SC Magdeburg - 1 2 3 3
15 Team Helsinge - 1 - 1 1
Dunkerque HBGL - 1 - 1 1
RK Croatia Osiguranje Zagreb - 1 - 1 1
HSC 2000 Coburg - 1 - 1 1
19 Eintracht Hildesheim - - 3 3 5
20 Kolding IF - - 1 1 1
TUSEM Essen - - 1 1 1
Bányász Tatabánya - - 1 1 1
SKA Minsk - - 1 1 1
SG Flensburg-Handewitt - - 1 1 1
IFK Skövde HK - - 1 1 1
Bergischer HC - - 1 1 1
HSG TuRU Düsseldorf - - 1 1 2
HSG Düsseldorf - - 1 1 4
29 SC Leipzig - - - - 1
TSG Bielefeld - - - - 1
US Ivry HB - - - - 1
THW Kiel - - - - 1
HSV Hamburg - - - - 1
Stralsunder HV - - - - 1
Grasshopper Club Zürich - - - - 1
TuS Spenge - - - - 1
Ystads IF HF - - - - 1
RK Celje - - - - 1
TV Emsdetten - - - - 3
Gesamt323233197136
Stand: 24. August 2021
1 
1992 gab es einen geteilten dritten Platz zwischen TSV GWD Minden und TuS Nettelstedt
A 
einschließlich TuS Nettelstedt
B 
einschließlich TSV GWD Minden und GWD Minden-Hannover
C 
einschließlich HSG Nordhorn
D 
einschließlich VfL Hameln
RangLandTitelVereine mit TitelnVize3. PlatzTotalTeilnahmen
1  Deutschland /
BR Deutschland
30 TuS N-Lübbecke, TBV Lemgo, GWD Minden,
VfL Gummersbach, TuS Hofweier, VfL Fredenbeck,
SC DHfK Leipzig, HSG Nordhorn-Lingen, Wilhelmshavener HV
29 29 88 123
2  Tschechoslowakei 1 ČH Bratislava - - 1 1
 Polen 1 KS Vive Kielce - - 1 1
4  Dänemark - - 1 1 2 2
5  Kroatien - - 1 - 1 1
6  Frankreich - - 1 - 1 2
7  Ungarn - - - 1 1 1
 Belarus - - - 1 1 1
9  Schweden - - - 1 1 2
10  Schweiz - - - - - 1
 Slowenien - - - - - 1
Gesamt323233197136
Stand: 24. August 2021
1 
1992 gab es einen geteilten dritten Platz zwischen TSV GWD Minden und TuS Nettelstedt

TV-Präsenz

Da bei der 13. Auflage 1998 mit dem THW Kiel und dem TBV Lemgo zwei Favoriten auf die deutsche Meisterschaft antraten, zeigte das Deutsche Sportfernsehen (DSF) Interesse an einer Übertragung des Turniers. Zudem komplettierten mit dem TuS Nettelstedt sowie mit dem TSV GWD Minden zwei Mannschaften das Teilnehmerfeld, die zum erweiterten Kreis der Meisterschaftsanwärter zählten. Das zweite Halbfinale zwischen TSV GWD Minden und dem TBV Lemgo sowie das Finale TuS Nettelstedt gegen TBV Lemgo sind somit die bislang einzigen Spielothek-Cup-Begegnungen der Geschichte, die live im Fernsehen übertragen wurden.

Einzelnachweise

  1. Reichmann, Marcus: Vier statt sechs. Spielothek-Cup startet im August. In: Mindener Tageblatt, Nr. 109, 11. Mai 2017, S. 37.
  2. westfalen-blatt.de (Krusche, Volker): Spielothek-Cup fällt erneut aus. Merkur-Arena steht wegen Sanierungsmaßnahme nicht zur Verfügung. 28. Januar 2018, Stand 8. August 2018.
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