Eine Spleiß-Stelle (englisch splice site) stellt beim Spleißen die Grenzen der Exons und Introns dar. Ihre Sequenz ist nur teilweise konserviert, was eine Voraussage der Exons nur anhand der DNA-Sequenz erschwert und eine Herausforderung in der Bioinformatik darstellt.
Eigenschaften
Spleiß-Stellen werden durch das Spliceosom spezifisch erkannt und herausgespleißt. In jedem Intron finden sich drei Sequenzbereiche, die für die Prozessierung durch das Spliceosom wichtig sind:
Ein Standard Intron beginnt an der 5' splice site meist mit GU
und endet an der 3' splice site meist auf AG
, hierbei ist die Betrachtung auf der RNA Ebene. Es kommen jedoch Abweichungen von dieser Sequenz vor. Insbesondere bei Introns, die durch das so genannte Minor-Spliceosom bearbeitet werden, tritt die Sequenz 5' AU – AC 3'
auf, weshalb sie auch als AUAC-Introns bezeichnet werden.
Wirbeltiere besitzen in der 5' splice site die Konsensussequenz AGGUAAGU
, sowie als 3' splice site einen Poly-Pyrimidin-Trakt (10 U
oder C
, gefolgt von einer beliebigen Base und C
) sowie ein endständiges AG
. Im Intron liegt die branch site etwa 20 bis 50 Nukleotide oberhalb der 3' splice site, welche in Hefen meistens die Sequenz UACUAAC
ist (in Vertebraten gibt es mehrere Varianten).
Einzelnachweise
- 1 2 3 Jeremy M. Berg, John L. Tymoczko, Lubert Stryer: Biochemie. 6 Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2007. ISBN 978-3-8274-1800-5. (freier Volltextzugriff).