Sprewitz, auch Sprevitz, ist der Name eines aus Mecklenburg stammenden Adelsgeschlechts.

Geschichte

Die Stammreihe des Geschlechts beginnt mit dem Juristen Johann Christoph Sprewitz aus Güstrow, Fiskalrat bei der herzoglichen Justizkanzlei in Rostock.

Dessen Sohn Joachim Jacob Sprewitz († 1819) schlug nach Studium in Rostock, für das er im November 1787 immatrikuliert wurde die Offizierslaufbahn ein. 1795 trat er als Sekondeleutnant in das Herzoglich Mecklenburgische Infanterie-Regiment von Pressentin (ab 1797: Regiment Erbprinz) ein. Als Capitain (Hauptmann) und Quartiermeister wurde er mit Diplom vom 10. August 1803, ausgestellt in Rudolstadt, von Fürst Ludwig Friedrich II. zu Schwarzburg-Rudolstadt in Kraft der seinem Hause zustehenden großen Comitive, unter Verleihung von vier Ahnen väterlicher und mütterlicher Seite, in den erblichen Adelstand erhoben. Er diente auch in den Feldzügen von 1812 bis 1815 als Quartiermeister und nahm 1819 seinen Abschied. Jacob von Sprewitz heiratete die reiche Holländerin Helene Zimmermann (1772–1826) aus Bergen op Zoom, während er mit mecklenburgischen Truppen im holländischen Sold stand. Von den sieben Kindern aus dieser Ehe schlugen drei Söhne ebenfalls eine Offizierslaufbahn ein. Vermutlich ist mit Wilhelm Johannes Paul Christian von Sprewitz (* 1. Oktober 1833 in Rostock; † am 13. September 1890 in Neustadt-Glewe) der letzte männliche Abkömmling verstorben.

Ein anderer Sohn von Johann Christoph Sprewitz, Daniel Friedrich Heinrich Sprewitz (getauft 6. September 1773 in St. Jakobi Rostock), kam 1795 als Klavierlehrer nach St. Petersburg, wo er 1798 zusammen mit einem weiteren Bruder, Wilhelm Ludwig Heinrich Sprewitz, den Musikalien-Handel und -verlag Gebrüder Sprewitz gründete. Von 1799 bis 1829 ist er als hochgeehrter Klavierlehrer in Moskau nachweisbar. Ab 1832 lebte er in Hamburg. Er war ein bedeutender Sammler orientalischer Münzen. Mit der Verleihung des Russischen Ordens der Heiligen Anna erhielt er 1828 den persönlichen russischen Adelsstand.

Wappen

Das Wappen ist gespalten. Es zeigt vorn im silbernen Feld auf grünem Boden eine stehende, vorwärts gekehrte, schwarzgekleidete Jungfrau, die in jeder etwas erhobenen Hand eine Sense hält. Das Eisen der rechten Sense ist nach unten und außen, das der linken nach oben und innen gekehrt. Hinten im roten Feld ist ein balkenförmig gezogener Wasserstrom natürlich blauer und weißer Farbe. Auf dem gekrönten Helm befindet sich ein wachsender gekrönter goldener Löwe, der in der rechten Pranke ein blankes Schwert, in der linken drei übereinander gelegte silberne Pfeile hält. Die Decken sind blau und rot.

Die linke Schildhälfte, sowie der Helmschmuck erinnern an die Familie von Criwitz, aus der der Geadelte in mütterlicher Linie stammte, da seine Mutter Magdalene, geb. von Criwitz (getauft 6. Oktober 1729 in Güstrow, † 4. November 1818 in Bützow) eine Schwester des letzten von Criwitz war.

Angehörige

Literatur

  • H. K. Eggers: Aus dem Familienkreise der Eggers: Die Detmering, Nyholm, von Sprewitz, Oersted, Hudtwalker. In: Vierteljahrsschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde. 8 (1880), S. 99–116, hier S. 104–106
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XIII, Band 128 der Gesamtreihe, S. 488–489, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2002, ISSN 0435-2408
  • Gustav von Lehsten: Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche (1755). Rostock 1864, S. 257
  • George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch, VI. Band, 10. Abteilung, Ausgestorbener Mecklenburgischer Adel, Nürnberg: Bauer & Raspe, 1902, S. 135, Tafel 78
  • Martha Müller: Mecklenburger in Osteuropa: ein Beitrag zu ihrer Auswanderung im 16. bis 19. Jahrhundert. Marburg (Lahn): J. G. Herder-Institut 1972 (Wissenschaftliche Beiträge zur Geschichte und Landeskunde Ostmitteleuropas 91), S. 405

Einzelnachweise

  1. Immatrikuliert 1743 an der Universität Rostock, siehe Eintrag im Rostocker Matrikelportal
  2. Eintrag im Rostocker Matrikelportal
  3. Paul von Wrochem: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90 (1788–1906). E.S. Mittler & Sohn. Berlin 1907, S. 335
  4. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser: Alter Adel und Briefadel; zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Band 20 (1928) Seite 740
  5. Siehe dazu Bernd von Below
  6. Eintrag in der Erik-Amburger-Datenbank
  7. Tobias Mayer, Stefan Heidemann, Gert Rispling: Sylloge der Münzen des Kaukasus und Osteuropas im Orientalischen Münzkabinett Jena. Wiesbaden: Harrassowitz 2005 ISBN 9783447048934 (Orientalisches Münzkabinett Jena ISSN 1613-9682 1), S. XIX Anm. 54
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