Die Duisburger Philharmoniker (bis 2001 Duisburger Sinfoniker) sind das städtische Orchester der Stadt Duisburg und eines von zwei Orchestern der Deutschen Oper am Rhein. Es wurde im Jahr 1877 unter dem Namen „Neue Städtische Kapelle“ und unter Leitung von Hermann Brandt in Duisburg gegründet.

Geschichte

Walter Josephson, Musikdirektor von 1899 bis 1920, setzte mit der deutschen Erstaufführung von Anton Bruckners neunter Symphonie die ersten großen Akzente. Berühmte Persönlichkeiten wie Richard Strauss, Paul Hindemith, Carl Schuricht, Max Reger, Hans Pfitzner, Aram Chatschaturjan und Bruno Walter leiteten das Orchester als Gastdirigenten.

Die Blütezeit des Orchesters waren die 1920er Jahre. Unter Leitung des Musikdirektors Paul Scheinpflug (1920–1928) und des Intendanten Saladin Schmitt feierte das Orchester Musikfeste und es gab zahlreiche Erst- und Uraufführungen.

Von 1930 bis 1932 hatte Generalmusikdirektor Eugen Jochum die Leitung der Duisburger Philharmoniker. Ihn löste Generalmusikdirektor Otto Volkmann 1933 ab. Er begleitete das Orchester auch während der Kriegswirren bis zum Jahr 1944.

In der Nachkriegszeit wurde die Aufbauarbeit von Georg Ludwig Jochum (1948–1970) geleistet. Es folgten Walter Weller (1971), Miltiades Caridis (1975–1981), Lawrence Foster (1982–1987), Alexander Lazarew (1988–1993) und Bruno Weil (1994–2002).

Zu Beginn der Saison 2002/2003 nahm der Brite Jonathan Darlington seine Tätigkeit als Generalmusikdirektor und Dirigent des Symphonieorchesters auf. Zum Ende der Saison 2010/2011 gab er diesen Posten ab, Nachfolger war von 2012/2013 bis 2016/2017 Giordano Bellincampi. Axel Kober, der langjährige GMD der Deutschen Oper am Rhein, übernahm für die Spielzeiten 2017/2018 und 2018/2019 die Position des Chefdirigenten. Im Februar 2019 wurde seine Berufung als Generalmusikdirektor bekanntgegeben; beginnend mit der Spielzeit 2019/2020 wurde er bis Juli 2022 verpflichtet, jeweils vier Philharmonische Konzerte pro Saison zu dirigieren. Sein Vertrag wurde im Juli 2021 bis 31. August 2025 verlängert. Ergänzend wurde der israelisch-amerikanische Dirigent Benjamin Shwartz als „Erster Gastdirigent“ eingeladen, der drei Konzerte leitet.

Seit 2006 ist der Musikwissenschaftler Alfred Wendel Intendant des Orchesters.

Spielstätten

Ihre wichtigste Spielstätte hatte das Orchester in der Duisburger Mercatorhalle bis zu den Vorbereitungen deren Abrisses im Jahre 2003. Seitdem fanden die Konzerte im Duisburger Theater am Marientor statt. Im April 2007 wurde die neue Mercatorhalle im City Palais fertiggestellt; sie dient seither als neue Residenz für die Duisburger Philharmoniker. Im August 2012 wurde die Mercatorhalle aufgrund massiver Brandschutzprobleme geschlossen. So spielten die Duisburger Philharmoniker von Beginn der Spielzeit 2012/2013 bis zum Ende der Spielzeit 2015/2016 erneut im Theater am Marientor. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten und Lösung der Brandschutzprobleme begrüßen die Duisburger Philharmoniker seit September 2016 ihre Besucher wieder in der Mercatorhalle.

Eine weitere Spielstätte ist das Theater Duisburg, an dem das Orchester als Opernorchester der Deutschen Oper am Rhein auftritt. Daneben tritt das Orchester auch an anderen Orten auf, so z. B. in der Haniel Akademie, dem Konzert-Theater-Coesfeld, der Rheinhausen-Halle und dem Lehmbruck-Museum.

Freiluftkonzerte

Beliebt bei der Bevölkerung sind die Freiluftkonzerte des Orchesters an wechselnden Orten in Duisburg: im Kantpark, auf dem Burgplatz, am Innenhafen, im Rahmen von sportlichen Großereignissen (World Games 2005, Kanu-Weltmeisterschaften 2007) auch im Sportpark Wedau. Im September 2022 fand zum fünften Mal das „Haniel Klassik Open Air“ auf dem Opernplatz vor dem Theater Duisburg statt.

Einzelnachweise

  1. Interview mit Darlington bei DerWesten
  2. Porträt bei DerWesten
  3. Axel Kober wird neuer GMD der Duisburger Philharmoniker. Abgerufen am 24. Mai 2019.
  4. Generalmusikdirektor Axel Kober. Abgerufen am 21. Oktober 2022.
  5. 5. Haniel Klassik Open Air. Abgerufen am 21. Oktober 2022.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.