Die St.-Johannis-Kirche in Bannesdorf auf Fehmarn ist eine evangelisch-lutherische Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Sie gehört zu einer Kirchengemeinde zusammen mit der St.-Johannis-Kirche in Petersdorf auf Fehmarn im Kirchenkreis Ostholstein in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland.
Bau
Wahrscheinlich wurde die Kirche wie andere Pfarrkirchen der Insel Fehmarn im 13. Jahrhundert gebaut. Schriftliche Nachweise gibt es keine. Die Kirche ist nach Johannes dem Täufer benannt.
Das einschiffige, flachgedeckte Langhaus wurde teilweise aus Feldsteinen errichtet und 1875 mit Backsteinen erneuert. Der später ergänzte eingewölbte Chor der Kirche ist einfach und klar gestaltet. Die Architektur folgt der norddeutschen Backsteingotik mit reich verziertem Ostgiebel. Der „wohlig proportionierte Raum“ ist durch große Fenster hell erleuchtet. Der mit einem Boden aus Backsteinen ausgelegte Chor hebt sich durch einen gotischen Spitzbogen deutlich vom Kirchenschiff ab. Von der spätgotischen Wandmalerei hat sich nur wenig erhalten, darunter eine Darstellung der Gregorsmesse und des heiligen Hieronymus an der Nordwand und eines unbekannten Bischofsheiligen an der Südwand des Chores.
Ungewöhnlich für Fehmarn ist der komplett aus Holz gebaute Glockenturm, der 1701 hinzugefügt wurde. Ähnliche, an die Westwand des Kirchenschiffs angelehnte hölzerne Glockentürme kommen in Schleswig-Holstein bei vielen Kirchen in Angeln vor.
Ausstattung
Ältestes Ausstattungsstück der Kirche ist eine Kalksteintaufe gotländischer Herkunft aus der Zeit um 1240. Die Logen an der Nordwand wurden im 18. Jahrhundert von angesehenen Familien errichtet, deren Wappen sie tragen. Sie sind untereinander mit Gängen verbunden. In der mittleren Loge hat sich eine Goldledertapete erhalten. Der von H. J. Mittelhäuser 1777 geschaffene Rokoko-Altaraufsatz trägt als Mittelbild eine Kreuzigungsdarstellung von 1890. Er befindet sich heute an der Südseite des Kirchenschiffs.
Orgel
Die Orgelbauwerkstatt Marcussen & Sohn erbaute 1880 eine Orgel mit einem Manual und Pedal. Allerdings ist das Instrument nicht mehr im Originalzustand erhalten; die inzwischen neobarock veränderte Disposition lautet heute:
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- Koppeln: I/P
- Traktur: Schleifladen, vollmechanisch
Literatur
- Richard Haupt: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Schleswig-Holstein. II. Band, Kiel 1888, Auszug S. 67 ff., PDF-Datei, abgerufen am 22. April 2016
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Hamburg, Schleswig-Holstein. 3. überarbeitete und aktualisierte Auflage, Deutscher Kunstverlag, München 2009, ISBN 978-3-422-03120-3, S. 261f.
- Martin Grahl: St.-Johanniskirche Bannesdorf auf Fehmarn. Die mittelalterlichen Fresken. (online [PDF]).
Weblinks
Koordinaten: 54° 28′ 9,34″ N, 11° 12′ 59,66″ O
Einzelnachweise
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Hamburg, Schleswig-Holstein. 3. überarbeitete und aktualisierte Auflage, Deutscher Kunstverlag, München 2009, S. 261.
- ↑ Dirk Jonkanski und Lutz Wilde: Dorfkirchen in Schleswig-Holstein. Wachholtz, Neumünster 2000, S. 28.
- ↑ Vgl. Bannesdorf im Organindex. Für eine Orgel der Hochromantik ist eine „Helle Zimbel“ im Manual ebenso ausgeschlossen wie ein Choralbass 4′ im Pedal, so dass diese Register später ergänzt sein müssen; andererseits fehlen heute typisch romantische Register wie ein Bordun 16′ und ein Streicher (Viola di Gamba 8′, Salicional 8′) im Manual.