St. Barbara ist die römisch-katholische Pfarrkirche des Hellenthaler Ortsteils Rescheid im Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen.

Die Kirche ist der hl. Märtyrerin Barbara und dem hl. Nikolaus geweiht. Zur Pfarre zählen die Filialen Giescheid mit der Kapelle St. Bartholomäus und Schnorrenberg mit der Kapelle St. Antonius sowie die Orte Kamberg, Neuhaus und Schwalenbach.

Lage

Das Kirchengebäude liegt in der Ortsmitte von Rescheid an der Ostseite der Kreisstraße 68. Das Gebäude liegt auf einer Höhe von über 630 Metern.

Allgemeines

1624 ist bereits eine Kapelle mit eigenem Vikar für Rescheid bezeugt. Bis zur Franzosenzeit war Rescheid eine Filiale der Pfarre Reifferscheid und wurde 1803 zur eigenständigen Pfarrei erhoben. Zu dieser Zeit gehörte Rescheid zum Bistum Trier und wurde 1825 dem Erzbistum Köln zugeteilt. Seit 1930 gehört die Pfarre nun zum Bistum Aachen. 1995 wurde das Pfarrgebiet durch die Erhebung der vormaligen Filialgemeinde Wolfert zur eigenständigen Pfarre am 3. Dezember deutlich verkleinert.

Baugeschichte

Die 1624 erwähnte Kapelle wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts baufällig und ein Neubau erforderlich. Zwischen 1881 und 1882 wurde eine neue Kirche in Formen der Neugotik erbaut, von dem heute noch Turm und Chor erhalten ist. Durch die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs wurde die Pfarrkirche zwischen 1944 und 1945 stark beschädigt.

Der Wiederaufbau erfolgte bis 1949 nach Plänen des Architekten Peter Hensen. Hensen erhielt lediglich Chor, nördlichen Nebenchor und Glockenturm des Vorkriegsbaus und errichtete das Langhaus in modernen Formen neu. 1975 und 1985 erfolgten Renovierungen der Kirche unter der Leitung von Peter Lenzen, Hellenthal.

Baubeschreibung

St. Barbara ist eine dreischiffige Hallenkirche in modernen Formen mit Resten der Vorgängerkirche. Der geostete Chor ist einjochig und dreiseitig geschlossen und wird von einem Kreuzrippengewölbe überspannt. An der Südwand ist der dreigeschossige Glockenturm mit achtseitiger Haube angebaut und an der Nordseite ein dreiseitig geschlossener Nebenchor. Diese Bauteile aus 1881/1882 sind im neugotischen Baustil erbaut. Daran schließt sich das dreijochige und dreischiffige Langhaus aus Ende der 1940er Jahre an, welches mit einer verputzen Flachdecke überspannt wird. Der Bau wird vor allem durch äußere Strebepfeiler und rundbogige Zwillingsfenster gegliedert. Die Kirche ist außen verputzt und weiß getüncht, wie es typisch für die Kirchengebäude in dieser Region ist.

Geläut

Von den vier im Kirchturm hängenden Glocken aus Bronze wurden drei im Jahre 1958 von Johannes Mark in der Eifeler Glockengießerei in Brockscheid gegossen. Die zweitgrößte Glocke (namenlos) goss Karl (I) Otto von der Glockengießerei Otto in Hemelingen bei Bremen im Jahr 1898.

Glocke Name Durchmesser Gewicht Schlagton
(HT-116)
1Maria1169 mm1000 kgf′-3
21013 mm700 kgas′-1
3Cäcilia865 mm380 kgb′-1
4Antonius763 mm280 kgdes″-5

Ausstattung

In der Kirche befindet sich eine moderne Ausstattung. Die Orgel ist ein Werk des Hellenthaler Orgelbauers Weimbs, Opus 4, aus dem Jahr 1934. Das Instrument besitzt eine pneumatische Traktur und 10 Register auf zwei Manuale und Pedal verteilt.

Pfarrer

Folgende Pfarrer wirkten bislang an St. Barbara als Seelsorger:

  • 1922–1932: Reiner Klein
  • 1932–1937: Anton Theissen
  • 1937–1940: Wilhelm Haerten
  • 1940–1944: Johann Meurer
  • 1953–1985: Josef Wolter
  • 1985–1987: Josef Witt
  • 1987–1989: Winfried Reidt
  • 1989–?: Otto Stephan
  • 1989–2009: Lothar Tillmann
  • seit 2009: Philipp Cuck

Einzelnachweise

  1. Handbuch des Bistums Aachen 3. Ausgabe, herausgegeben vom Bischöflichen Generalvikariat, Aachen 1994, S. 539.
  2. Kirche wurde 1933 geweiht. In: Kölner Stadt-Anzeiger. Abgerufen am 2. September 2009.
  3. Handbuch des Bistums Aachen 3. Ausgabe, herausgegeben vom Bischöflichen Generalvikariat, Aachen 1994, S. 540.
  4. Norbert Jachtmann (Bearb.), Glocken in der Region Eifel (Glockenbücher des Bistums Aachen), S. 91 ff.
Commons: St. Barbara – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 26′ 1″ N,  26′ 6,1″ O

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