St. Michael ist die römisch-katholische Pfarrkirche des Hellenthaler Ortsteils Losheim im Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen.

Die Kirche ist dem hl. Erzengel Michael geweiht. Zur Pfarre zählt die Filiale Kehr mit der Kapelle St. Mariä Himmelfahrt.

Lage

Das Kirchengebäude befindet sich inmitten von Losheim an der Ecke Prümer Straße (Bundesstraße 265) / Hüllscheider Weg und ist nur wenige Meter von der deutsch-belgischen Grenze entfernt.

Allgemeines

Eine erste Kapelle wurde im Jahr 1486 in Losheim erbaut. Zu dieser Zeit war der Ort eine Filialgemeinde der Pfarre Manderfeld, zu der Losheim noch bis 1922 gehörte. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Losheim 1919 dem Königreich Belgien zugeschlagen, zu dem nun auch der Pfarrort Manderfeld gehörte. Aufgrund des erheblichen Protestes der Losheimer Bevölkerung und Petitionen an Papst Benedikt XV., den belgischen König Albert I. und den Präsidenten der USA fiel Losheim am 1. Oktober 1921 wieder an das Deutsche Reich. Dadurch ergab sich die Situation, dass die Pfarre Manderfeld in zwei Staaten geteilt war. So wurde Losheim schließlich im Januar 1922 von der Manderfelder Pfarrei abgetrennt und zur eigenständigen Pfarrei erhoben.

Baugeschichte

Die erste Kapelle in Losheim war vermutlich eine Stiftung vom Herrn zu Kronenburg Georg von Virneburg im Jahr 1486. Diese Kapelle war sehr wahrscheinlich eine einfache Saalkirche im Baustil der Gotik. Dieses Gotteshaus wurde zwischen 1690 und 1727 restauriert.

Im Jahr 1912 gründete der Pfarrer von Manderfeld, Johannes Bormacher, einen Kirchenbauverein zum Bau einer neuen Kirche in Losheim. Anfang der 1920er Jahre wurde die alte Kirche abgerissen und zwischen 1923 und 1924 die heutige Pfarrkirche errichtet. Die Pläne zum Neubau lieferte der preußische Regierungsbaurat Arthur Kickton. Die feierliche Konsekration fand erst vier Jahre später nach Vollendung, nämlich am 6. Juni 1928 durch den Aachener Weihbischof Hermann Joseph Sträter statt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche sehr stark beschädigt und die Inneneinrichtung komplett zerstört. Der originalgetreue Wiederaufbau wurde zwischen 1948 und 1949 vollzogen. Am 5. Dezember 1949 fand die Weihe der wiederaufgebauten Pfarrkirche durch den Aachener Bischof Johannes Joseph van der Velden statt.

Baubeschreibung

St. Michael ist eine einschiffige Saalkirche aus Bruchsteinen mit einem dreiseitigen Chorschluss und einem eingebauten dreigeschossigen Glockenturm, der von einer achtseitigen Turmhaube bekrönt wird. Das Gotteshaus verfügt über 126 Sitzplätze.

Ausstattung

Im Chorraum befindet sich ein Mosaik aus dem Jahr 1959. Es wurde vom Künstlerehepaar Georg Hoffmann und Elisabeth Hoffmann-Lacher aus München entworfen.

Orgel und Glocken

  • Die Orgel zu beiden Seiten der Empore im hinteren Bereich der Kirche ist ein Werk der Hellenthaler Firma Weimbs Orgelbau aus dem Jahr 1954. Das Instrument besitzt eine elektrische Traktur und 12 Register auf zwei Manuale und Pedal verteilt.
GlockeDurchmesserGewicht ca.Schlagton
(HT-116)
I1350 mm940 kge’
II1110 mm520 kgg’-1
III970 mm340 kga’

Pfarrer

Folgende Pfarrer wirkten bislang an St. Michael als Seelsorger:

von – bis Name
1926–1944 Johannes Wilms
1945–1947 Karl Schmelzer
1947–1948 Bernhard Rosenbaum
1948–1959 Josef Dohmen
1959–1964 Hans Weyhe
1964–1968 Julius Tries
1968–1969 Johannes Nießen
1969–1974 Josef Wickeler
1974–1989 Pater Hermann Joseph Hermes
1989–? Otto Stephan
Seit 2009 Philipp Cuck

Einzelnachweise

  1. Handbuch des Bistums Aachen 3. Ausgabe, herausgegeben vom Bischöflichen Generalvikariat, Aachen 1994, S. 535.
  2. Handbuch des Bistums Aachen 3. Ausgabe, herausgegeben vom Bischöflichen Generalvikariat, Aachen 1994, S. 536.
  3. Norbert Jachtmann (Bearb.), Glocken in der Region Eifel (Glockenbücher des Bistums Aachen), S. 84 ff.
Commons: St. Michael (Losheim) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 21′ 36,8″ N,  22′ 20,5″ O

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