St. Barbara ist eine römisch-katholische Filialkirche in Schophoven, Gemeinde Inden, im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen. Zur Gemeinde gehört auch Viehöven mit der Kapelle St. Mariae Regine Pacis. Die Kirche ist der hl. Barbara von Nikomedien geweiht und wurde 1859 nach Plänen von Kreisbaumeister Kriescher erbaut.

Geschichte

Im Liber valoris aus der Zeit um 1300 wurde eine Pfarrkirche in Müllenark erwähnt. Über den Ort Müllenark und seine Kirche verlieren sich jedoch die Spuren. Erhalten geblieben ist das Haus Müllenark, welches heute zu Schophoven gehört. In Schophoven selber ist eine Barbarakapelle für das Jahr 1533 belegt, die zur Pfarre Pier gehörte. Pfarrlich selbstständig wurde Schophoven mit der Pfarrerhebung am 7. März 1855. Zum 1. Januar 2013 verlor Schophoven seinen Status als Pfarre und wurde mit weiteren 13 ehemaligen Pfarreien zur Pfarre Heilig Geist Jülich fusioniert.

Die im 16. Jahrhundert erwähnte Kapelle musste im Jahr 1857 abgerissen werden. Diese alte Kapelle wurde 1859 durch die heutige Kirche nach Plänen von Kreisbaumeister Kriescher ersetzt. Als Vorbild diente die romanische Bartholomäuskapelle in Paderborn. Die Idee dazu hatte der damalige Pfarrer Johann Jakob Hubert Wirtz. Die feierliche Kirchweihe war am 4. Juni 1868.

Die Schäden des Zweiten Weltkriegs waren bis 1954 behoben. Ebenfalls in den 1950er Jahren wurde an den Turm eine moderne Taufkapelle als Rundbau angebaut.

Baubeschreibung

St. Barbara ist eine dreischiffige und vierjochige Hallenkirche aus Backstein in klassizistisch-neuromanischen Formen mit halbkreisförmiger Apsis im Osten und vorgebautem Glockenturm im Westen.

Ausstattung

In der Apsis befindet sich ein Sgraffito von Heribert Reul aus dem Jahr 1956, welches Christus als Weltenherrscher darstellt. Die Fenster entwarf Paul Franz Bonnekamp vermutlich in den 1950er Jahren.

Glocken

Im Turm von St. Barbara befindet sich ein dreistimmiges Geläut aus Bronze-Glocken der Fa. Feldmann & Marschel aus dem Jahr 1958. Dieses Geläut ersetzt ein ebenfalls dreistimmiges Geläut aus dem Jahr 1928, das von Werner Hüesker, Fa. Petit & Gebr. Edelbrock gegossen wurde und im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken beschlagnahmt und eingeschmolzen worden ist.

Nr.
 
Name
 
Durchmesser
(mm)
Masse
(kg, ca.)
Schlagton
(HT-1/16)
Gießer
 
Gussjahr
 
1---e′Josef Feldmann und Georg Marschel, Fa. Feldmann & Marschel, Münster1958
2---g′Josef Feldmann und Georg Marschel, Fa. Feldmann & Marschel, Münster1958
3--a′Josef Feldmann und Georg Marschel, Fa. Feldmann & Marschel, Münster1958

Motiv: Te Deum

Pfarrer

Folgende Priester wirkten bis zur Auflösung der Pfarre als Pastor an St. Barbara:

von – bis Name
1913–1933 Josef Tenbusch
1933–1949 Wilhelm Hafels
1949–1955 Heinrich Jakobs
1955–1963 Wilhelm Houben
1963–1968 Karl Graafen
1968–1975 Karl Heinrich Haus
1975–1978 Hubert Peters
1979–1982 Hans Peter Merche
1982–2008 Richard Kurth
2008–2013 Heinz Portz (2013 Auflösung der Pfarre)
Commons: St. Barbara – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bischöfliches Generalvikariat (Hrsg.): Handbuch des Bistums Aachen 3. Ausgabe, Aachen 1994, S. 423.
  2. http://altehomepage.heribert-reul.de/arbeiten/pier.html (abgerufen am 27. November 2021)
  3. http://www.glasmalerei-ev.de/pages/b2863/b2863.shtml (abgerufen am 26. August 2014)
  4. Norbert Jachtmann: Glocken in der Region Düren, S. 149 f.
  5. Bischöfliches Generalvikariat (Hrsg.): Handbuch des Bistums Aachen 3. Ausgabe, Aachen 1994, S. 423.

Koordinaten: 50° 52′ 38,1″ N,  23′ 47,9″ O

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