Die Kirche St. Josef ist eine katholische Kuratiekirche in Heckendalheim, einem Ortsteil der saarländischen Gemeinde Mandelbachtal. Die zuständige Pfarrei ist Mariä Heimsuchung in Ommersheim. Kirchenpatron ist der heilige Josef. Das Gotteshaus liegt direkt am Jakobsweg.

Geschichte

Bis 1932 fand der Gottesdienst für die Katholiken in Heckendalheim im Nachbarort Ommersheim statt. Bis die Kirche St. Josef fertiggestellt war, dienten eine alte, frei gewordene Schule, dann ein Saal eines Gasthauses als Provisorium. Nachdem Heckendalheimer Bürger der Kirche Land zum Bauen schenkten, konnte am 15. Juli 1952 mit der Errichtung der Kirche begonnen werden. Die Pläne hierfür stammten vom Speyrer Diözesanbaumeister Wilhelm Schulte II. Der ortsansässige Architekt Heinrich Sand zeichnete für die örtliche Bauleitung verantwortlich. Als Baumaterial durften unentgeltlich 1200 m³ Steine in den nahe gelegenen Steinbrüchen Fuchs und Hellenthal gebrochen werden. Einheimische Landwirte und Transportunternehmen besorgten den kostenlosen Transport zum Bauplatz. Nach einer Bauzeit von 15 Monaten konnte die Kirche am 30. August 1953 durch den Speyrer Bischof Isidor Markus Emanuel eingeweiht werden.

Architektur und Ausstattung

Das Kirchengebäude entstand in einem Stil, der sich an der Neuromanik orientiert, und besitzt fünf Fensterachsen. Der Innenraum der Kirche wird von einem Rundbogen an der Wand des Altarraums dominiert, der den Rahmen für eine Kreuzigungsgruppe bildet. In der Mitte dieser Figurengruppe befindet sich ein holzgeschnitzter Corpus Jesu, der im Stil der Gotik ausgeführt wurde. Links und rechts davon befinden sich die Figuren der schmerzhaften Muttergottes und des Evangelisten Johannes. Beleuchtet wird die Figurengruppe von zwei großen Rundbogenfenstern in der Nordwand des Altarraums. Sehenswert im Altarraum ist auch der alte Tabernakel, der ursprünglich auf dem Altar stand und sich heute auf einer Sandsteinsäule befindet. Nachträglich wurde er mit einer Bronzeumhüllung versehen.

Links des Altarraums steht auf einem Sockel eine Figur des Kirchenpatrons St. Josef. Auf dem linken Arm trägt die Heiligenfigur ein segnendes Jesuskind und in der rechten Hand trägt sie das Modell der Kirche. Weiter Kunstwerke im Kircheninneren sind der gemalte Kreuzweg, der ein Werk einer Speyerer Dominikanerin ist, und zwei Fenster von 1953, die der Architekt und Glasmaler György Lehoczky (Saarbrücken) schuf.

Die Glocken für die Kirche stammen von der Gießerei Junker in Brilon (Westfalen).

Orgel

Die Orgel der Kirche wurde 1904 von der Firma Gebr. Späth Orgelbau (Mengen) erbaut und 1954 in die Heckendalheimer Kirche überführt. Bei der Aufstellung der Orgel in der Kirche erfolgte ein Austausch von Salicional 8′ gegen Waldflöte 2′ durch die Firma Späth. Das Instrument, das auf einer Empore aufgestellt ist, verfügt über fünf Register, verteilt auf einem Manual und Pedal.

I Manual C–g3

1.Principal8′
2.Lieblich Gedackt8′
3.Zartflöte4′
4.Waldflöte2′
Pedal C–f1
5.Subbaß16′

Literatur

  • Pfeiffer,Manfred: Triumph des Glaubens - Die Katholische Kirche St. Josef Heckendalheim. Hrsg.: Verkehrsverein Mandelbachtal e.V. Mandelbachtal 2012.
Commons: St. Josef (Heckendalheim) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. St. Josef, Heckendalheim (Memento vom 27. Januar 2016 im Internet Archive) Auf: cms.bistum-speyer.de, abgerufen am 8. Juli 2012
  2. 1 2 3 4 Informationen zur Kirche St. Josef. (PDF; 2,0 MB). In: Pfarrei Heilige Veronika Ensheim. Abgerufen am 5. Januar 2019.
  3. 1 2 3 Pfarrkirche St. Josef Heckendalheim. In: Pfarrei Heilige Veronika Ensheim. Abgerufen am 5. Januar 2019.
  4. Informationen zur Pfarrkirche St. Josef Auf: www.kunstlexikonsaar.de, abgerufen am 8. Juli 2012
  5. Orgel der Kirche St. Josef (kath.) (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive) Infoseite des Webangebots Orgeln im Saarland, abgerufen am 8. Juli 2012

Koordinaten: 49° 13′ 47,1″ N,  8′ 24,3″ O

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