Die Kirche St. Meinrad ist eine römisch-katholische Kirche in Radolfzell. Sie ist Sitz der gleichnamigen Pfarrgemeinde in der Seelsorgeeinheit St. Radolt Radolfzell, die zum Dekanat Konstanz der Erzdiözese Freiburg gehört.

Geschichte

Auf Grund starken Zuwachses der Bevölkerung wurde 1938 die Kuratie St. Meinrad errichtet. Wegen des Zweiten Weltkriegs konnte ein Kirchenbau erst in den 1950er Jahren verwirklicht werden. Die Grundsteinlegung fand im Jahr 1957 statt. Die Kirchweihe erfolgte am 4. Oktober 1959 durch den Freiburger Erzbischof Hermann Schäufele. Am 1. August 1964 wurde St. Meinrad eine selbständige Pfarrei.

Beschreibung

Äußeres

Der von Osten nach Westen ausgerichtete Kirchenbau hat einen trapezförmigen Grundriss mit abgerundeten Ecken und halbrundem Chorraum im Westen; er ist mit einem flach geneigten Satteldach gedeckt. Der Kirchenraum bietet im Innern etwa 700 Personen Platz. Der schlanke, 48 Meter hohe Kirchturm aus Stahlbeton auf der Nordseite mit rechteckigem Grundriss ist nur durch die niedrige Sakristei mit dem Kirchengebäude verbunden und wirkt daher wie ein frei stehender Campanile.

Glocken

Im Turm befindet sich ein fünfstimmiges Glockengeläut aus Bronze, das 1962 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg gegossen wurde. Die Tabelle zeigt die Daten der einzelnen Glocken im Überblick.

GlockeNameDurchmesserGewichtSchlagton
1Christkönigsglocke1304 mm1538 kges′+4
2Marienglocke1224 mm1243 kgf′+4
3Meinradsglocke1093 mm907 kgg′+2
4Bernhardsglocke1023 mm824 kgb′+4
5Maria-Goretti-Glocke893 mm551 kgc″+4

In den Uhrschlag der Turmuhr, die über Zifferblätter auf zwei Seiten des Turms die Uhrzeit anzeigt, sind die Glocken 1 (Stundenschlag), 2, 3 und 4 (Viertelstundenschlag) einbezogen.

Im Jahr 2017 war eine Turmsanierung wegen Korrosionsschäden am Beton notwendig geworden. Bei dieser Gelegenheit wurde nach Aufforderung des erzbischöflichen Glockeninspektors auch der stählerne Glockenstuhl durch eine Konstruktion aus Holz ersetzt.

Inneres

Im Innern finden sich große geschnitzte Skulpturen des Bildhauers Siegfried Fricker, unter anderem ein den Chorraum beherrschendes Kruzifix. Die abstrakten Glasfenster entwarf der Kunstmaler Beck aus Mimmenhausen (Salem).

Orgel

Auf der Empore über dem Eingangsbereich befindet sich eine Orgel mit 2772 Pfeifen der Orgelbaufirma E. Pfaff aus Überlingen. Sie verfügt über 38 Register auf drei Manualen und Pedal.

Commons: St. Meinrad (Radolfzell) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Eine noch junge Kirchengemeinde
  2. Glockeninspektion Erzbistum Freiburg: Kath. Pfarrkirche St. Meinrad in Radolfzell
  3. Für die Namen der Glocken: Hegau-Geschichtsverein, Heimat-Chronik 1962
  4. Radolfzell, St. Meinrad auf organindex.de; hier auch die Disposition

Koordinaten: 47° 44′ 42,1″ N,  58′ 1,6″ O

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