Stefan Pichler (* 11. Dezember 1911 in Faschendorf bei Spittal an der Drau; † 1944 im Kurland), fallweise auch Stephan Pichler, war ein österreichischer Maler, der während der NS-Herrschaft aus der Wehrmacht desertierte.
Leben
Über Stefan Pichler ist nur wenig bekannt. Er stammte aus Kärnten, war Schüler von Herbert Boeckl und wurde als außerordentlich begabt beschrieben.
Zumindest eine seiner Zeichnungen befand sich in der Sammlung des Industriellen Otto Brill. Sie ist jetzt in der Graphischen Sammlung Albertina in Wien.
Er wurde zum Kriegsdienst eingezogen, verweigerte 1944 als Pazifist die Rückkehr an die Front und wurde verhaftet. Er wurde in Lienz vor Gericht gestellt und sollte zum Tode verurteilt werden. Sein Lehrer Boeckl kam zur Verhandlung und intervenierte für ihn. Auch die Kulturberichterstatterin Trude Polley soll sich für ihn eingesetzt haben. Anstelle eines Todesurteils wurde er zu Frontbewährung verurteilt. Er fiel im selben Jahr.
Literatur
- Helmut Rumpler, Ulfried Burz (Hg.): Kärnten: von der deutschen Grenzmark zum österreichischen Bundesland. Böhlau Verlag Wien 1998, S. 613
- KuNSt des Vergessens. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung in der Galerie Freihausgasse, Villach, 26. Juni bis 22. August 2015, hg. von Werner Koroschitz, Uli Vonbank-Schedler, Verein Industriekultur und Alltagsgeschichte
Weblinks
- „Verstrickungen wurden konsequent weggeblendet“, Interview mit dem Historiker Michael Koschat
Einzelnachweise
- ↑ Geburtsdatum laut Allgemeines Künstlerxikon Online
- ↑ dorotheum.com, abgerufen am 8. September 2021