Steinbrech-Felsennelke

Steinbrech-Felsennelke (Petrorhagia saxifraga)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Unterfamilie: Silenoideae
Gattung: Felsennelken (Petrorhagia)
Art: Steinbrech-Felsennelke
Wissenschaftlicher Name
Petrorhagia saxifraga
(L.) Link

Die Steinbrech-Felsennelke (Petrorhagia saxifraga) ist eine in Europa und Vorderasien verbreitete Art aus der Gattung der Felsennelken (Petrorhagia) innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).

Beschreibung

Die Steinbrech-Felsennelke ist eine überwinternd grüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 30 Zentimetern. Sie wächst dichtrasig mit niederliegenden bis aufsteigenden, reich verzweigten Stängeln. Die Laubblätter sind gegenständig am Stängel angeordnet. Die Blattspreite ist bei einer Länge von bis zu 1 Zentimeter schmal-linealisch.

Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Die Blüten stehen in rispigen Blütenständen zusammen. Je Blüte sind vier Außenkelchschuppen vorhanden. Eine Hochblatthülle fehlt. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind 4 bis 6 Millimeter lang und glockenförmig verwachsen. Die fünf Kronblätter sind 5 bis 10 Millimeter lang, rosafarben oder weißlich, dunkler gestreift und seicht ausgerandet. Es sind zehn Staubblätter vorhanden. Es sind zwei Griffel vorhanden.

Die Kapselfrucht ist vierzähnig und 5 bis 6 Millimeter lang.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 60.

Ökologie

Die Steinbrech-Felsennelke ist ein Chamaephyt.

Die verhältnismäßig kleinen Blüten bringen reichlich Nektar hervor. Sie werden vor allem von Fliegen und kleinen Bienen, gelegentlich auch von Schmetterlingen besucht.

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Steinbrech-Felsennelke erstreckt sich von Südeuropa bis Mitteleuropa, Osteuropa und Vorderasien. Ihre Hauptverbreitung liegt im Mittelmeergebiet und in Vorderasien. In Nordamerika ist sie ein Neophyt.

Sie besiedelt im Fränkischen und Schweizer Jura, vereinzelt in den Nördlichen Kalkalpen sowie in den zentral- und südalpinen Tälern an Orten mit besonders mildem Klima Trockenwiesen und lückige Rasen auf Felsschutthalden. Im Jura findet man sie sehr selten, in den Alpen selten. In Niederösterreich und im Burgenland tritt sie zerstreut auf.

Die Steinbrech-Felsennelke braucht kalkreiche oder doch kalkhaltige, sehr lockere Böden, die sandig oder steinig sein können, feinerdearm sein dürfen und trocken-warm sein müssen. Sie bevorzugt Höhenlagen zwischen 50 und 1500 Meter. Sie gedeiht in Gesellschaften der Ordnung Sedo-Scleranthetalia, kommt aber auch in lückigen Gesellschaften der Klasse Festuco-Brometea vor.

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 1+ (trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).

Taxonomie

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 durch Carl von Linné unter dem Namen (Basionym) Dianthus saxifragus. Die Neukombination zu Petrorhagia saxifraga (L.) Link wurde durch Heinrich Friedrich Link veröffentlicht. Ein weiteres Synonym für Petrorhagia saxifraga (L.) Link ist Tunica saxifraga (L.) Scopoli. Das Artepitheton saxifraga bedeutet „felsbrechend“.

Literatur

  • Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 1: Allgemeiner Teil, Spezieller Teil (Pteridophyta, Spermatophyta): Lycopodiaceae bis Plumbaginaceae. 2., ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1993, ISBN 3-8001-3322-9.
  • Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage, Band 2, Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Steinbrech-Felsennelke. FloraWeb.de
  2. 1 2 Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 367.
  3. 1 2 Petrorhagia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 5. September 2017.
  4. Petrorhagia saxifraga (L.) Link In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 28. März 2021.
  5. Datenblatt mit Fotos.
Commons: Steinbrech-Felsennelke (Petrorhagia saxifraga) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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