IPA-Zeichen | ŋ |
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IPA-Nummer | 119 |
IPA-Zeichen-Beschreibung | lateinische Minuskel Eng |
Unicode | U+014B |
X-SAMPA | N |
Kirshenbaum | N |
[ |
Der stimmhafte velare Nasal, nach der in europäischen Sprachen üblichen Schreibung mit dem Digraph ng auch ng-Laut genannt, ist ein in verschiedenen Sprachen der Welt vorkommender Konsonant. Der Laut ist egressiv, stimmhaft, velar, nasal und ein Verschlusslaut. Sein IPA-Zeichen ist [ŋ]. Neben dem Digraph ng werden auch eigene Zeichen für den Laut verwendet, z. B. Ŋ (Saami und Afrika-Alphabet), Ň (Turkmenisch) und G (Fidschi).
Silbenauslaut
Lautliche und orthographische Realisierung des stimmhaften velaren Nasals am Silbenende in verschiedenen Sprachen:
- Deutsch [ŋ]: Meist durch <ng>, vor /k/ und /g/ durch bloßes <n> gekennzeichnet.
- Beispiel: Ding [ˈdɪŋ], Fink [ˈfɪŋk], Singular [ˈzɪŋgulaɐ̯]
- Englisch [ŋ]: Gekennzeichnet durch <ng>, bzw. (vor /g/ und /k/) durch <n>.
- Italienisch [ŋ]: Jedes <n>, dem ein [g] oder ein [k] folgt.
- Beispiele: vengo [ˈvɛŋgo], cinquanta [tʃiŋˈkwanta]
- Persisch [ŋ]: Jedes <n>, dem ein [g] oder ein [k] folgt.
- Spanisch [ŋ]: Jedes silbenauslautende <n>, dem ein velarer Konsonant folgt.
- Beispiel: lengua [ˈleŋgwa]
In der griechischen und lateinischen Grammatik heißt der Laut Agma.
Wortanfang
In manchen Sprachen kann dieser Laut nicht am Wortanfang stehen; dies gilt für die meisten europäischen Sprachen (eine Ausnahme ist Irisch), aber auch beispielsweise für das Koreanische. (In der Koreanischen Schrift (Hangul) dient daher dasselbe Zeichen „ㅇ“ zur Darstellung des [ŋ] im Auslaut und zugleich zur Darstellung eines Silbenbeginns ohne Konsonant, eben weil ein [ŋ] im Anlaut sowieso nicht gesprochen werden könnte.)
Zahlreiche andere Sprachen – vor allem in Afrika, Ost- und Südostasien – haben den Laut aber als eigenständiges Phonem auch am Wortanfang. Beispiele:
- Indonesisch: ngarai [ŋarai] „Tal“
- Vietnamesisch: người [ŋɨɜ̀j] „Mensch“
- Kantonesisch: 鴨 [ŋaːp] „Ente“
- Birmanisch: ငါ [ŋà] „ich“
- Khmer: ងាវ [ŋieo] „Auster“
- Thai: งู [ŋuː] „Schlange“
- Swahili: ng’ombe [ˈŋɔˑmbɛ] „Rind“, ngoma [ˈŋgɔˑma] „Trommel“, nge [ˈŋ̩gɛ] „Skorpion“ (letzteres auf dem [ŋ] betont)
- Nganasanisch: ŋonənə „ich selbst“
- Pitjantjatjara: ngunytju [ˈŋuɲcu] „Mutter“
- Tagalog: hier erscheint ein „ng“ sogar als (orthographisch) eigenes Wort, dessen Funktion manchmal als „Genitivmarkierung“ beschrieben wird: Puti ang buhok ng matanda-ng babae. (= Wort für Wort: „Weiß (sind) die Haare der(=Gen.) alten Frau.“) Siehe unter Tagalog #ng-Phrase.
Fußnoten
- ↑ https://www.duden.de/rechtschreibung/Agma
- ↑ Gregory D.S. Anderson: Feature/Chapter 9: The Velar Nasal The World Atlas of Language Structures Online.
Pulmonale Konsonanten gemäß IPA (2005) |
bilabial | labio- dental |
dental | alveolar | post- alveolar |
retroflex | palatal | velar | uvular | pha- ryngal |
glottal | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
stl. | sth. | stl. | sth. | stl. | sth. | stl. | sth. | stl. | sth. | stl. | sth. | stl. | sth. | stl. | sth. | stl. | sth. | stl. | sth. | stl. | sth. | ||
Plosive | p | b | t | d | ʈ | ɖ | c | ɟ | k | ɡ | q | ɢ | ʔ | ||||||||||
Nasale | m | ɱ | n | ɳ | ɲ | ŋ | ɴ | ||||||||||||||||
Vibranten | ʙ | r | ʀ | ||||||||||||||||||||
Taps/Flaps | ⱱ | ɾ | ɽ | ||||||||||||||||||||
Frikative | ɸ | β | f | v | θ | ð | s | z | ʃ | ʒ | ʂ | ʐ | ç | ʝ | x | ɣ | χ | ʁ | ħ | ʕ | h | ɦ | |
laterale Frikative | ɬ | ɮ | |||||||||||||||||||||
Approximanten | ʋ | ɹ | ɻ | j | w¹ | ||||||||||||||||||
laterale Approximanten | l | ɭ | ʎ | ʟ | |||||||||||||||||||
¹Als stimmhafter velarer Approximant (Halbvokal) wurde hier die labialisierte Variante [w] eingefügt, anstatt der nicht labialisierten Variante [ɰ]. |