Die Synagoge in Gernsbach, einer Stadt im baden-württembergischen Landkreis Rastatt, wurde 1927/28 errichtet. Die Synagoge in der Austraße 3 wurde während der Novemberpogrome 1938 zerstört.
Geschichte
Einen Betsaal der Gernsbacher jüdischen Gemeinde gab es spätestens in der Mitte des 19. Jahrhunderts in der Altstadt. 1860 entstand eine Synagoge in der Färbertorstraße. Deren Nachfolgebau wurde nach Plänen des Karlsruher Architekten Richard Fuchs (1887–1947) in einem Neubaugebiet errichtet. Die feierliche Einweihung fand am 15. Juli 1928 statt. Anwesend waren der Offenburger Bezirksrabbiner Isidor Zlociski, der die Festpredigt hielt, und der Konferenzrabbiner Julius Zimels aus Freiburg.
Am frühen Nachmittag des 10. November 1938 wurde die Gernsbacher Synagoge durch SA-Männer aus Gaggenau niedergebrannt.
Auf den Fundamenten der ehemaligen Synagoge wurde ein Wohnhaus errichtet, das 1944 durch einen Luftangriff zerstört wurde. Nach 1945 wurde das Grundstück wieder mit einem Wohnhaus bebaut.
Gedenken
Seit dem 10. November 1985 erinnert eine bronzene Gedenktafel an die Synagoge.
Siehe auch
Literatur
- Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 1: Aach – Groß-Bieberau. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08077-2 (Online-Ausgabe).
- Joachim Hahn und Jürgen Krüger: Synagogen in Baden-Württemberg. Band 2: Joachim Hahn: Orte und Einrichtungen. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1843-5, S. 150–152 (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland. Band 4).
Weblinks
Koordinaten: 48° 45′ 57″ N, 8° 20′ 18″ O