Die Synagoge in Plauen wurde 1930 als vorletzte größere Synagoge in Deutschland vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 geweiht. Bereits 1938 wurde sie in der Pogromnacht zerstört.

Geschichte

Die Synagoge wurde nach Plänen des aus Augsburg stammenden jüdischen Architekten Fritz Landauer erbaut und stand auf dem Eckgrundstück Engelstraße / Senefelderstraße. Am 7. Juli 1929 fand die Grundsteinlegung statt. Trotz der beginnenden Weltwirtschaftskrise konnte das Gotteshaus bereits am 6. April 1930 geweiht werden. Im Zuge der Novemberpogrome brannten die Nationalsozialisten den Bau am 10. November 1938 nieder. Seit 1988 erinnert eine Gedenktafel an den Standort der zerstörten Synagoge.

Baubeschreibung

Der Bau wurde im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet. Die bis dahin übliche Raumkonzeption, bei der auf eine strenge Trennung zwischen Kult- und Gemeinderäumen geachtet wurde, kam in Plauen nicht zum Tragen. Die Unterscheidung der beiden Raumarten wurde nur dadurch ausgedrückt, dass der Sakralraum weiß verputzt war und auf einem rotbraunen Klinkerbau ruhte. Der Innenraum war weitestgehend schlicht. Lediglich die Ostwand wurde durch ein Sgraffito mit jüdischen Symbolen geschmückt.

Siehe auch

Literatur

  • Sabine Klotz: Fritz Landauer (1883–1968). Leben und Werk eines jüdischen Architekten. (= Schriften des Architekturmuseums Schwaben. Band 4). Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2001, ISBN 978-3-496-01247-4.
  • Carol Herselle Krinsky: Europas Synagogen. Architektur, Geschichte und Bedeutung. Stuttgart 1988, S. 298 f.
  • Harold Hammer-Schenk: Die Architektur der Synagoge von 1780–1933. In: Hans-Peter Schwarz (Hrsg.): Die Architektur der Synagoge. (Ausstellungskatalog des Deutschen Architekturmuseums Frankfurt am Main) Stuttgart 1988, S. 281 f.

Einzelnachweise

  1. Walter G. Tümpner (Hrsg.): Stadtchronik – Aus der Geschichte der Stadt Plauen. 4. Auflage. Sachsendruck Plauen, Plauen 2014, S. 23.
  2. Übersicht zu Mahnmalen auf der Internetseite der Stadt Plauen. Abgerufen am 20. Oktober 2014.
  3. Technische Universität Darmstadt und andere (Hrsg.): Synagogen in Deutschland. Eine virtuelle Rekonstruktion. Birkhäuser, Basel 2004, ISBN 3-7643-7034-3, S. 138–144 (Online-Ausgabe).

Koordinaten: 50° 29′ 49,6″ N, 12° 7′ 26,2″ O

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