Das Grab TT33 (englisch Theban Tomb 33) befindet sich in der Nekropole von al-Asasif in Theben-West in Ägypten. Es wurde von dem Obersten Vorlesepriester Petamenophis kurz vor oder während der Regierung des Pharaos Psammetich I. (26. Dynastie) angelegt.
Erforschung
Im 19. Jahrhundert wurde das Grab entdeckt. Johannes Dümichen hatte es untersucht und plante, seine Forschungen in sieben Bänden zu veröffentlichen. Er starb jedoch 1894 kurz vor der postum von seinem Schüler Wilhelm Spiegelberg zur Veröffentlichung gebrachten 3. Bandes. Die Untersuchungen wurden deshalb abgebrochen und das Grab verschlossen. Am 7. Dezember 2005 ist es erneut geöffnet worden und wird von einem Team um den Straßburger Ägyptologen Claude Traunecker untersucht.
Beschreibung
Dieses Grab befindet sich unweit der Gräber der Pharaonen im Tal der Könige, doch es übertrifft alle sowohl an Größe als auch an der Ausgestaltung. Dem Eingang sind zwei Vorhöfe mit Pylonen vorgelagert. Seine gesamte Länge beträgt über 100 Meter und die 22 Räume verteilen sich auf drei Stockwerke bis auf 20 Meter unter der Erde.
Die Wände sind mit einer außergewöhnlich umfangreichen Sammlung von „klassischen“ Jenseitswerken bedeckt:
- nahezu alle Unterweltsbücher aus dem Neuen Reich:
- Amduat,
- Pfortenbuch,
- Höhlenbuch,
- Buch-von-der-Erde-Szenen,
- Sonnenlitanei,
- Buch von der Nacht,
- Pyramidentext-, Sargtext- und Totenbuch-Sprüche,
Darüber hinaus:
- Mundöffnungsritual,
- Erweckung des Osiris,
- Astronomische Decken, inklusive Dekanlisten C,
- „Der König als Sonnenpriester“ .
Siehe auch
Literatur
- Claude Traunecker, Isabelle Régen: La tombe du prêtre Padiaménopé: éclairages nouveaux. In: Bulletin de la Société française d'Égyptologie. (BSFE). Band 193–194, 2016, S. 52–83 (französisch, Academia.edu [abgerufen am 16. Juli 2017]).
Weblinks
- Webseite der "Mission épigraphique française dans la tombe TT 33" (fr)
- Plan und Beschreibung des Grabes.
- Graböffnung im Dezember 2005. (englisch)
- Ägypten – Das Rätsel um Grab 33. (Memento vom 20. April 2010 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- ↑ Johannes Dümichen: Der Grabpalast des Patuamenap in der thebanischen Nekropolis. 3 Bände (1884–1894). Hinrichs, Leipzig, doi:10.11588/diglit.3360.
- ↑ Tombe thébaine n° 33. Abgerufen am 6. Juli 2019 (französisch).
- ↑ Alexandre Piankoff: Les grandes compositions religieuses dans la tombe de Pédéménope. In: BIFAO. Band 46, 1947, S. 73–92 (französisch, BIFAO en ligne [abgerufen am 16. Juli 2017]). Daniel A. Werning: Das Höhlenbuch. Textkritische Edition und Textgrammatik (= Göttinger Orientforschungen, IV. Reihe: Ägypten. Band 1, Nr. 48). Harrassowitz, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-447-06635-8, S. 323.
- ↑ Daniel A. Werning: Das Höhlenbuch im Grab des Petamenophis (TT33): Szenen, Texte, Wandtafeln (= Berlin Studies of the Ancient World. Nr. 66). Edition Topoi, Berlin 2019, ISBN 978-3-9820670-0-1, doi:10.17171/3-66. ; Daniel A. Werning: Das Höhlenbuch. Textkritische Edition und Textgrammatik (= Göttinger Orientforschungen, IV. Reihe: Ägypten. Band 1, Nr. 48). Otto Harrassowitz, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-447-06635-8, S. 42–45.
- ↑ Joshua A. Roberson: The Ancient Egyptian Books of the Earth (= Wilbour Studies in Egypt and Ancient Western Asia. Nr. 1). Lockwood, Atlanta 2012, ISBN 978-1-937040-00-0.
- ↑ Silvia Einaudi: Le Livre des Morts dans les deux salles hypostyles de la tombe de Padiaménopé (TT33). Étude en cours. In: Julia Budka, Roman Gundacker, Gabriele Piecke (Hrsg.): Florilegium Aegyptiacum. Eine wissenschaftliche Blütenlese von Schülern und Freunden für Helmut Satzinger zum 75. Geburtstag am 21. Jänner 2013 (= Göttinger Miszellen. Beihefte. Band 14). Seminar für Ägyptologie und Koptologie der Georg-August-Universität Göttingen, Göttingen 2013, S. 59–74.
Koordinaten: 25° 44′ 4,4″ N, 32° 36′ 44″ O