Marktgemeinde
Taiskirchen im Innkreis
WappenÖsterreichkarte
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Ried
Kfz-Kennzeichen: RI
Fläche: 34,53 km²
Koordinaten: 48° 16′ N, 13° 34′ O
Höhe: 475 m ü. A.
Einwohner: 2.411 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 70 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4753
Vorwahlen: 07764, 07765, 07750
Gemeindekennziffer: 4 12 31
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hofmarkt 29
4753 Taiskirchen im Innkreis
Website: www.taiskirchen.at
Politik
Bürgermeister: Johann Weirathmüller (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(25 Mitglieder)
Insgesamt 25 Sitze
Lage von Taiskirchen im Innkreis im Bezirk Ried
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Taiskirchen im Innkreis (Bairisch: Tåskira) ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Ried im Innkreis im Innviertel mit 2411 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Ried im Innkreis.

Geografie

Taiskirchen im Innkreis liegt auf 475 m Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,7 km, von West nach Ost 7,6 km. Die Gesamtfläche beträgt 34,53 km². 13,7 % der Fläche sind bewaldet, 79,4 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023):

Die Katastralgemeinden sind:

  • Taiskirchen (46159)
  • Arling (46102)
  • Brandstätten (46105)
  • Breitenried (46106)
  • Jederetsberg (46126)
  • Kleingaisbach (46130)
  • Untertiefenbach (46163)
  • Unterwietraun (46164)
  • Wiesenberg (46170)

Nachbargemeinden

Die Nachbargemeinden sind:

Lambrechten Zell an der Pram (SD) Riedau (SD)
Utzenaich

Andrichsfurt

Dorf an der Pram (SD)
Peterskirchen Pram (GR)

Geschichte

Seit Gründung des Herzogtums Bayern war der Ort bis 1779 bayrisch und kam nach dem Frieden von Teschen mit dem Innviertel (damals Innbaiern) zu Österreich. Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz königlich bayrisch, gehört er seit 1814 endgültig zu Österreich ob der Enns.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Im Jahr 1990 wurde Taiskirchen im Innkreis zur Marktgemeinde erhoben.

Einwohnerentwicklung

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 2.356 Einwohner. Wegen einer stark positiven Geburtenbilanz nahm die Bevölkerungszahl trotz negativer Wanderungsbilanz bis 2001 auf 2.406 Einwohner zu. Im nächsten Jahrzehnt stieg die Einwohnerzahl weiter auf 2.442 Personen im Jahr 2011.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Musik

Die Marktmusikkapelle aus Taiskirchen im Innkreis wurde 1849 mit einer Stärke von 14 Mann von Joseph Gramberger gegründet. 1999 ist sie in die neu errichtete Landesmusikschule Taiskirchen übersiedelt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Stausee Taiskirchen

Das Rückhaltebecken Pramtal – wie der Stausee offiziell genannt wird – wurde zwischen 1978 und 1980 auf den Gemeindegrenzen von Taiskirchen im Innkreis, Pram und Dorf an der Pram errichtet. Der Stausee befindet sich somit auf den Bezirksgrenzen der Bezirke Ried im Innkreis, Schärding und Grieskirchen. Das Rückhaltebecken hat eine Grundwasserfläche von 6 ha. Das Wasser der Badestellen entspricht bedingt den Anforderungen an ein Badewasser gemäß Bäderhygieneverordnung. Das Zelten und Grillen an den vorgegebenen Plätzen ist kostenlos.

Verkehr

Veranstaltungen

Taiskirchen ist eine sehr lebendige Gemeinde mit etlichen Freizeitangeboten. Durch das funktionierende Vereinswesen sind Feste entstanden, die weit über die Bezirksgrenzen bekannt sind:

Die bekanntesten Feste sind:

  • Seefest (Fronleichnam)
  • Free Tree Open Air (meist im August)

Jedes Jahr wird am Sportplatz ein Fußballhobbyturnier veranstaltet. Dabei spielen meistens 10 Mannschaften, mit je 6 Spielern.
2007 konnte sich die Mannschaft Wiats an Riad durchsetzen und im Finale die Mannschaft Team 7 5:0 schlagen.

Im Winter öffnet der Schlepplift am Kinzenberg.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.

Bürgermeister

  • seit 2002: Johann Weirathmüller (ÖVP)

Wappen

Blasonierung: Von Silber und Blau schräglinks gerautet; belegt mit einem roten Schrägbalken mit drei silbernen, an den Fängen gestümmelten Adlern. Die Gemeindefarben sind Rot-Weiß-Blau.

Taiskirchen führt seit 1978 das Gemeindewappen. Es sind das Wappen von Bayern (blau – weiß) als auch das Wappen von Lothringen (Alérion genanntes Banner mit Adler) vereinigt. Das zeugt davon, dass das Innviertel und somit auch Taiskirchen bis zum Frieden von Teschen 1779, bzw. bis 1816 dem Vertrag von München, mit dem die Grenzverhältnisse festgelegt worden sind, bayrisch war.

Persönlichkeiten

  • Makarius Falter (1762–1843), Klavierlehrer und Musikverleger
  • Georg Lindinger (1816–1880), Landwirt, Brauereibesitzer und Reichstagsabgeordneter; von 1850 bis 1858 Bürgermeister von Taiskirchen
  • Hans Winter (1850–1937), Arzt und Politiker, Mitglied des Abgeordnetenhauses 1901–1911
  • Alfred Webinger (1885–1956), Gymnasiallehrer und Volkskundler
  • Karl Schuster (1887–1970), Schmiedemeister, Abgeordneter zum Landtag und Mitglied des Bundesrates
  • Erwin Machtlinger (* 1965), Motocrossfahrer, 19-facher österreichischer Staatsmeister (Motocross)
  • Wolfgang Gaisböck (* 1972), Musiker
  • Ina Huemer (* 1998), Leichtathletin, 2-fache österreichische Staatsmeisterin (100-m- und 200-m-Sprint)

Trivia

Im Dezember 1936 wurde die Bäuerin Karolina Einböck aus Sittling durch ihren Ehemann Anton ermordet, anschließend legte er zur Vertuschung der Tat Feuer auf seinem Hof. Nach der Verhaftung Einböcks durch Beamte des Polizeipostens Taiskirchen konnte er während eines Lokalaugenscheins fliehen, wurde aber bald wieder aufgegriffen. Für seine Tat wurde Einböck am 20. Juli 1937 in Ried durch ein Schwurgericht unter Vorsitz von Kreisgerichtspräsident Hagen zum „Tod durch den Strang“ verurteilt und nach Bestätigung des Urteils schließlich am 13. Oktober 1937 durch den Scharfrichter Johann Lang in Ried hingerichtet.

Commons: Taiskirchen im Innkreis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Alfred Webinger: Flurnamen, Hofnamen und Familiennamen aus Taiskirchen. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Jahrgang 6, Linz 1952, S. 378 (ooegeschichte.at [PDF]).
  3. Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 127. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF); abgerufen am 8. Juni 2022
  4. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Taiskirchen im Innkreis, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 10. April 2019.
  5. https://orf.at/wahl/ooe21/ergebnisse/41231
  6. https://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/GE41200.htm?g=41231
  7. Land Oberösterreich, Ergebnisse der Wahlen 2015. Abgerufen am 10. April 2019.
  8. Land Oberösterreich, Geschichte und Geografie, Wappen. Abgerufen am 10. April 2019.
  9. Winter, Hans Dr. med. In: www.parlament.gv.at. Abgerufen am 6. Juni 2023.
  10. N.N., Schwere Sühne einer schrecklichen Tat. Der Gattenmörder Einböck hingerichtet, in: Rieder Volkszeitung (57. Jg., Nr. 41), 14. Oktober 1937, S. 10.
  11. Schilderungen der Straftat und der Hinrichtung, wie sie in der damaligen aktuellen Berichterstattung abgedruckt wurden, sind auch über ANNO - AustriaN Newspapers Online (1937) nachzulesen.
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