Talsperre Ettenhausen | |||
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Der Damm des Stausees Ettenhausen | |||
Lage | Thüringen | ||
Zuflüsse | Suhl | ||
Abfluss | Suhl → Werra → Weser | ||
Größere Orte am Ufer | Lindigshof | ||
Größere Städte in der Nähe | Eisenach | ||
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Koordinaten | 50° 53′ 11″ N, 10° 13′ 15″ O | ||
Daten zum Bauwerk | |||
Bauzeit | 1988–1990 | ||
Höhe über Talsohle | 13,10 | ||
Kronenlänge | 250 m | ||
Daten zum Stausee | |||
Höhenlage (bei Stauziel) | 262,05 | ||
Wasseroberfläche | 15 ha | ||
Speicherraum | 0,314 Mio. m³ |
Die Talsperre Ettenhausen ist ein Stausee in Marksuhl und Ettenhausen an der Suhl im Wartburgkreis in Thüringen.
Lage und Daten
Die Talsperre Ettenhausen liegt etwa 15 Kilometer südlich von Eisenach zwischen den Orten Ettenhausen an der Suhl (Ortsteil von Bad Salzungen) und Lindigshof (Gemeinde Gerstungen). An einem bis zu 13,10 m hohen Erddamm wird das Gewässer II. Ordnung Suhl zu einem See mit einem Stauvolumen von 314.000 m³ bis zu einem Höchststau von 5,22 m aufgestaut. Auf Grund der Stauhöhe wird der Stausee nach den in Thüringen geltenden Vorschriften als Talsperre der Kategorie 2 klassifiziert und ist der größte Stausee im Wartburgkreis.
Geschichte
Die Talsperre wurde 1988 bis 1990 im Auftrag des Rates des Kreises Eisenach mit finanziellen Mitteln des Bezirkes Erfurt errichtet und sollte vorwiegend als Bewässerungsspeicher dienen. Infolge der Wende im Jahr 1990 konnte die Anlage jedoch keinem Rechtsträger, Eigentümer oder Unterhaltungspflichtigen übergeben werden. Die Bauwerke zur Hochwasserentlastung blieben zunächst unvollendet. Der Ersteinstau im Probebetrieb erfolgte im Dezember 1990. Infolge des Strukturwandels in der Landwirtschaft nach 1990 bestand für den Stausee als Beregnungsspeicher kein Bedarf mehr. Somit blieb der Stausee nach Beginn des Probestaus ungenutzt. Nach dem Frühjahrshochwasser 1994, bei dem die unvollendete Hochwasserentlastung erstmals geflutet wurde, veranlasste die zuständige Stauanlagenaufsicht die Fertigstellung der Anlage, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Die Gemeinde Marksuhl sieht in der Talsperre eine regionale Hochwasserschutzfunktion und versuchte ab 2003 durch eine Klage vor dem Verwaltungsgericht zu erwirken, dass die Talsperre nach Maßgabe des Thüringer Wassergesetzes als herrenlose Anlage in die Trägerschaft des Freistaates Thüringen übernommen wird, was aber erst Anfang 2015 geschah. Im August 2004 wurde der Stausee durch einen Unbekannten illegal abgelassen und anschließend auf Anordnung des Thüringer Landesverwaltungsamtes wieder eingestaut. Aktuell (2012) wird der Stausee von einem örtlichen Angelverein genutzt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Allgemeine vom 1. Februar 2003, - Lokalteil Eisenacher Allgemeine, Seite 1
- 1 2 3 Thüringische Landeszeitung vom 28. Februar 2003, - Lokalteil Eisenach Seite 1
- ↑ Mitteldeutsche Allgemeine vom 6. Januar 1994, - Lokalteil Eisenach Seite 21
- ↑ Thüringische Landeszeitung vom 7. August 2008, - Lokalteil Eisenach Seite 1
- ↑ Thüringer Landtag, 6. Wahlperiode, Antwort auf Kleine Anfrage 88 vom 12. Januar 2015
- ↑ Thüringer Allgemeine vom 27. August 2004, - Lokalteil Eisenacher Allgemeine, Seite 1
- ↑ Thüringer Allgemeine vom 8. Januar 2011, - Lokalteil Eisenacher Allgemeine, Seite 1