Klassifikation nach ICD-10
Q66.8 Sonstige angeborene Deformitäten der Füße
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Talusspalte (lateinisch Talus bipartitus, englisch talus cleft, split talus oder bipartite talus) ist eine seltene Ossifikationsstörung mit einer bei Geburt vorliegenden Spaltbildung im Sprungbein (Talus), nicht zu verwechseln mit dem außerhalb der Gelenkflächen liegenden Os trigonum.

Grundsätzlich kann ein Spalt in der Sagittalebene oder sehr selten koronar in der Frontalebene verlaufen.

Eine Talusspalte kann beim Osebold-Remondini-Syndrom vorkommen.

Kommt es im Verlaufe des Wachstums zur Fusion mit Auffüllen dieses Spaltes, ist diese Auffälligkeit als Normvariante anzusehen, treten jedoch Beschwerden auf, ist hauptsächlich die Osteochondrosis dissecans der Talusrolle differentialdiagnostisch abzugrenzen.

Diagnose

Bildgebend wird die Veränderung bereits im Röntgenbild ersichtlich und kann mittels Kernspintomographie oder Computertomographie genauer dargestellt werden.

Differentialdiagnose

Abzugrenzen ist ein üblicherweise lateral oder medial lokalisierter OD-Herd der Talusrolle.

Behandlung

Sollte sich im Verlauf des Wachstums nicht eine Ausheilung mit Fusion ergeben, kommen gegebenenfalls auch operative Maßnahmen infrage.

Literatur

Einzelnachweise

  1. W. Blauth, K. Harten, A. Kirgis: Frontale Talusspalte - Talus bipartitus. In: Zeitschrift für Orthopädie und ihre Grenzgebiete. Bd. 125, Nr. 3, 1987 May-Jun, S. 302–307, ISSN 0044-3220. doi:10.1055/s-2008-1044731. PMID 3673180.
  2. F. Hefti: Kinderorthopädie in der Praxis. Springer 1998, ISBN 3-540-61480-X, S. 392
  3. A. Köhler, E. A. Zimmer, J. Brossmann, C. Czerny, J. Freyschmidt: Grenzen des Normalen und Anfänge des Pathologischen in der Radiologie des kindlichen und erwachsenen Skeletts. Thieme 2011, ISBN 3-13-362214-5, S. 795
  4. B. Rose, C. Southgate, L. Louette: Bipartite talus: a case series and algorithm for treatment. In: Foot and ankle surgery : official journal of the European Society of Foot and Ankle Surgeons. Bd. 19, Nr. 2, Juni 2013, S. 96–102, ISSN 1460-9584. doi:10.1016/j.fas.2012.11.011. PMID 23548450.

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