Tama New Town (jap. 多摩ニュータウン) ist eine japanische Stadtgründung nahe der Großstadt Tokio, um diese zu entlasten. Die Stadt liegt auf dem Gebiet der Städte Hachiōji, Machida, Tama und Inagi in der Präfektur Tokio.

Vorgeschichte

Seit dem wirtschaftlichen Aufschwung Japans in den 1970er Jahren und der wuchernden Suburbanisierung begann man mit der Neugründung von Städten "auf der grünen Wiese". Beispiele sind die Erweiterung von Ikoma, um Osaka zu entlasten, und „Tama New Town“, die sich zu Japans größter „Neustadt“ entwickelt hat.

Übersicht

Das Gebiet 1979
Das Gebiet 1989

Auf einer Höhe von 40 bis 170 Metern gibt es zwei Erosionstäler, jenes des Oguri-Flusses (大栗川) und das des Kōda-Flusses (乞田川), die beide in den Tama-Fluss (多摩川) münden. Vor der Erschließung waren etwa zwei Drittel des Gebiets Wald und ein Drittel Ackerland. Es gibt viele archäologische Funde, hauptsächlich aus der Jōmon-Zeit. 1963 begannen die Vermessungen für die neue Stadt, Ende 1965 wurde die Stadtplanung abgeschlossen, um 1968 begann die Bebauung, 1971 zogen die ersten Bewohner ein.

Die Stadt hat einer Gesamtfläche von 2,884 Hektar und erstrecke sich etwa 15 Kilometer von Ost nach West sowie etwa 5 Kilometer von Nord nach Süd. Sie wurde für ein Bevölkerung von 340,000 geplant und ist mit Chōfu durch die Keiō Sagamihara-Linie (京王相模原線, Keiō-sagamihara-sen) durch den Bahnhof Tama-Center (多摩センター駅) verbunden. Der Bahnhof wird auch von der Odakyū Tama-Linie angefahren. Beide Bahnstrecken wurden zwischen 1974 und 1975 eröffnet. Der Bau der Stadt nach Westen wurde weiter vorangetrieben und 1990 abgeschlossen. Im Jahr 2000 wurde die Einschienenbahn Tama eröffnet, die die Stadt mit der Station Kamikitadai (上北台) in Higashiyamato verbindet.

Die Urban Renaissance Agency (都市再生機構, 都市再生機構), die Verwaltung der Präfektur Tokio, und die Tokyo Metropolitan Housing Supply Corporation (東京都住宅供給公社, Tōkyōto jūtaku kyōkyū kōsha) sind die Betreiber der Stadt, die die Entwicklung im Jahr 2006 abschließen konnten. Die Stadt ist in 23 Wohngebiete (住区, Jūku) eingeteilt, die jeweils etwa 100 Hektar groß sind und die sich durch großzügige Grünflächen sowie Fußgängerzonen auszeichnen.

In der Nähe der Stadt befinden sich der Tama-Zoo, die Gartenanlage Mogusaen (百草園) und die Seiseki Memorial Hall.

Anmerkungen

  1. Die „Seiseki Memorial Hall“ (聖蹟記念館, Seiseki kinenkan), ein historisches Gebäude und eine Ausstellungseinrichtung. Es wurde 1930 zum Gedenken an den Besuch des Kaisers Meiji in der Gegend erbaut und in der späten Shōwa-Zeit renoviert und umbenannt.

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Tama New Town. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1520.
Commons: Tama New Town – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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