Episode 926 der Reihe Tatort
Originaltitel Der Maulwurf
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Länge 90 Minuten
Produktions-
unternehmen
MDR
Regie Johannes Grieser
Drehbuch
Produktion
  • Judith Smeaton
  • Michael Smeaton
Musik
Kamera Michael Boxrucker
Schnitt Philipp Schmitt
Premiere 21. Dez. 2014 auf Das Erste
Besetzung
Episodenliste

Der Maulwurf ist ein Fernsehfilm aus der Krimireihe Tatort. Die vom Mitteldeutschen Rundfunk unter der Regie von Johannes Grieser produzierte Folge wurde am 21. Dezember 2014 zum ersten Mal ausgestrahlt. Es war der zweite Fall des Erfurter Ermittlerteams Funck, Schaffert und Grewel und die 926. Tatortfolge. Nach der Ausstrahlung dieses Falles entschieden sich Alina Levshin und Friedrich Mücke aus der Krimireihe auszusteigen. Daraufhin stellte der MDR den Erfurter Tatort komplett ein.

Handlung

Bei einer Befreiungsaktion gelingt dem Strafgefangenen Timo Lemke die Flucht. Dabei kommt ein Polizist zu Tode und zwei weitere werden verletzt. Der ehemalige Rotlichtkönig Erfurts hatte wegen Totschlags und Menschenhandels eine mehrjährige Haftstrafe erhalten, die er allerdings fast verbüßt hatte. Wie sich später herausstellt, hatte seine Flucht mit einem neuen Mitgefangenen zu tun, dem Albaner Jetmir Muschkolai. Lemke hatte im Zuge einer Bandenfehde dessen Sohn getötet und musste nun seinerseits um sein Leben bangen.

Um Lemke zügig aufzuspüren, wird von Kriminaldirektorin Petra Fritzenberger der Ausbilder und Kriminaldirektor Volker Römhild hinzugezogen, der einst die Untersuchung gegen Lemke geleitet hatte. Die Leitung der aktuellen Ermittlungen wird Kriminalhauptkommissar Henry Funck übertragen. Seine Teamkollegen Schaffert und Grewel finden aufgrund einer auffälligen Tätowierung, die einem der verletzten Polizisten aufgefallen war, eine Spur zu Lemkes Komplizen, der ihm bei der Flucht geholfen hatte. Daraufhin überprüfen die Kommissare Ingo Konzack, der vor Jahren verdächtigt wurde, von Lemke bestochen worden zu sein, und der daraufhin vom Polizeidienst entlassen wurde. Ein Tattoo können sie jedoch bei ihm nicht feststellen.

Eine Überwachung von Lemkes Freundin, Nadine Schuricke, führt die Ermittler zu Jochen Berner, der die auffällige Tätowierung trägt und den Gesuchten sehr wahrscheinlich in der Wohnung seiner kranken Mutter versteckt hält. Ein polizeilicher Zugriff bringt jedoch keinen Erfolg. Lemke bleibt verschwunden.

Kriminaldirektorin Fritzenberger, die Vorgesetzte von Funck, Schaffert und Grewel, wird entführt. Die Kommissare gehen davon aus, dass Lemke dahinter steckt, um sich an ihr und möglicherweise auch an Römhild zu rächen, da sie beide maßgeblich an Lemkes Verhaftung beteiligt waren. Als kurz darauf Lemke bei Römhild erscheint, wird er von dem Polizisten erschossen. Damit wird es für das Ermittlerteam schwierig, ihre Chefin wiederzufinden. Allerdings kommen ihnen Zweifel, ob Lemke überhaupt hinter der Entführung steckt. Es gibt Hinweise, die zu Ingo Konzack führen.

Konzack hatte vor seiner Entlassung mit Fritzenberger zusammengearbeitet und fühlte sich von ihr verraten. Die Flucht Lemkes brachte nun das Vergangene wieder an die Oberfläche, denn seit seiner unehrenhaften Entlassung ging es in seinem Privat- und Berufsleben nur noch bergab. Mit der Entführung wollte er die Beteiligten dazu zwingen, die Wahrheit zu sagen, um seine Ehre wiederherzustellen. So war auch nicht Ingo Konzack der Handlanger Lemkes, sondern Römhild. Dieser hatte sich aufgrund von massiven finanziellen Problemen dazu hinreißen lassen, für Lemke bei der Erfurter Polizei als Maulwurf zu agieren. Den Verdacht lenkte er auf Konzack und musste nun befürchten, dass Lemke ihn enttarnt hätte. Daher räumte er ihn kurzerhand aus dem Weg. Als Funck, Schaffert und Grewel das erkennen, können sie Römhild jedoch nicht mehr davon abhalten, auch noch Konzack umzubringen. Römhild hatte das Versteck der entführten Fritzenberger von den jungen Kommissaren erfahren, die es mit Schafferts Geschick gerade erst herausgefunden hatten. Dort traf er auf den von ihm vorgeschobenen Sündenbock und erschoss ihn. Ehe er auch noch Fritzenberger als letzte Zeugin beseitigen kann, erscheinen Funck, Schaffert und Grewel, überwältigen Römhild und nehmen ihn fest.

Hintergrund

Der Arbeitstitel des Tatorts war Härtetest. Der Film wurde vom 5. August bis zum 3. September 2014 in Erfurt gedreht. Die Eröffnungsszene wurde auf dem Hauptfriedhof Erfurt, dem größten Friedhof Thüringens, gedreht.

Zur verwendeten Filmmusik zählen die Musiktitel Turn Down For What von DJ Snake sowie Watch Out For This (Bumaye) von Major Lazer.

Rezeption

Einschaltquote

Die Erstausstrahlung von Der Maulwurf am 21. Dezember 2014 wurde in Deutschland von 8,47 Millionen Zuschauern gesehen und erreichte einen Marktanteil von 18,5 Prozent für Das Erste.

Kritiken

Bei Spiegel Online findet Christian Buß: „Im Ansatz funktioniert […] [der] zweite[n] Erfurt-‚Tatort‘ […] gut. Allerdings ist der Plot dann doch Bausatzware.“

Die Kritiker der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm zeigten mit dem Daumen zur Seite und urteilten: „Passable Rätselei mit „Drei ???“-Touch“.

„Im Erfurter Tatort werden tolle Schauspieler verbraten, die – in einem Shitstorm aus mutmaßlich gebrauchten Toilettenartikeln und umweht von Schülertheaterbeschimpfungen – hölzerne und holzige Dialoge vortragen müssen: „Alles klar?“ (Schaffert) – „Die haben ja sonst nicht so viel Spaß hier.“ (Grewel).“

Einzelnachweise

  1. Nach nur zwei Folgen: Aus für Erfurter „Tatort“-Team bei Spiegel online, abgerufen am 7. Januar 2015
  2. Tatort: Der Maulwurf bei crew united
  3. Anja Derowski: Tatort Erfurt: Geteilte Meinungen über den Maulwurf bei der Polizei, Thüringer Allgemeine, 22. Dezember 2014
  4. Manuel Weis: Primetime-Check: Sonntag, 20. Dezember 2014. Quotenmeter.de, 21. Dezember 2014, abgerufen am 21. Dezember 2014.
  5. Christian Buß: Nachwuchs-"Tatort" aus Erfurt: „Jacqueline heißt eigentlich Mandy“. Filmkritik bei spiegel.de, abgerufen am 17. Februar 2015.
  6. Tatort: Der Maulwurf. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 2. Dezember 2021.
  7. Holger Gertz: Erfurt-Tatort „Der Maulwurf“. Tick, Trick, Track. In: Süddeutsche Zeitung. 21. Dezember 2014, abgerufen am 21. Dezember 2014.
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