Das Telephony Application Programming Interface (TAPI) ist eine Programmierschnittstelle für Telefonieanwendungen. Sie wurde 1993 von Microsoft und Intel eingeführt. Beispielsweise enthält das Betriebssystem Windows (ab Version NT 5.0, entspricht Windows 2000) Version 3.0 dieser Schnittstelle. Ab Microsoft Windows 95 wurde TAPI fest im Betriebssystem verankert.
Anwendungen für TAPI sind zum Beispiel Softwaretelefonie, Videokonferenzprogramme oder Callcenter-Systeme. TAPI-Treiber sind auch in Verbindung mit ISDN-Telefonanlagen zur Konfiguration und Rufbehandlung mittels CTI gebräuchlich. Im Jahre 1999 wurde TAPI 3.0 veröffentlicht, um mit Windows 2000 IP-Telefonie zu ermöglichen, damit wurden sogenannte Media Streams eingeführt. Die Schnittstelle ist nicht mehr zeiger-, sondern COM-orientiert.
Anwendungen, die für TAPI geschrieben sind, lassen sich nur mit einem Gerätetreiber des Telephony Service Providers verwenden. Dabei wird zwischen first-party- (Client-basiert) und third-party-Steuerung (Server-basiert) unterschieden.
Telefonnummern
Die TAPI-Definitionen für die Speicherung von Telefonnummern hatten Einfluss auf die Schreibweise von Rufnummern. Grundsätzlich empfohlen ist die Angabe der globalen Rufnummer mit führendem Plus-Zeichen, wobei die Ortskennzahl immer in Klammern gesetzt wird. Die ISDN Subadresse kann fallweise nach einem Vertikalstrich angefügt werden, gefolgt von einem Namenskommentar mit führendem Dach.
+Landeskennzahl (Ortskennzahl) Anschlussnummer | Subadresse ^ Anrufname CRLF
Zur weiteren Unterteilung dürfen Leerzeichen, Punkt und Strich [ .-]
verwendet werden. Die Ortskennzahl wird regelmäßig mit Leerzeichen getrennt herausgehoben. Durchwahlen werden häufig mit Strich angegeben.
Darüber hinaus kennt die TAPI-Notation eine Reihe von funktionalen zusätzlichen Bestandteilen. Dabei bezeichnen ABCD*#
die DTMF-Töne des Mehrfrequenzwahlverfahren. Das Komma [,]
für eine kurze Pause hat Eingang in viele andere Notationen von Telefonnummern gefunden. Dieses Zeichen wie auch ! P T , W @ $ ? ;
sind dabei aus dem AT-Befehlssatz übernommen worden.
Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- Jörg Fischer, Christian Sailer: VoIP Praxisleitfaden. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage, Carl Hanser Verlag, München 2016, ISBN 978-3-446-44491-1.
- Ray Horak: Telecommunications and Data Communications Handbook. John Wiley & Sons Ltd, London 2007, ISBN 978-0-470-04141-3.
- Hu Hanrahan: Network Convergence. John Wiley & Sons Ltd, London 2007, ISBN 978-0-470-02441-6.